|
Forum: "Lernblockaden durch Schicksalsschläge?"
Bitte beachte die Netiquette! Doppeleinträge werden von der Redaktion gelöscht.
|
| Lernblockaden durch Schicksalsschläge? | | von: clausine
erstellt: 25.05.2006 20:30:38 geändert: 25.05.2006 22:27:49 |
In meiner Klasse, 3. Schuljahr Grundschule, sind 4 (in Worten vier) Kinder (von 23), die innerhalb eines Jahres Halbwaisen geworden sind, teilweise durch schreckliche Umstände. Ein Mädchen wird daraufhin zu allen möglichen Selbsthilfegruppen geschleppt, bei den anderen dreien findet keinerlei Aufarbeitung statt. Im Gegenteil, die Eltern leben recht depressiv vor sich hin, sind nur unter großen Mühen in der Lage, sich um ihre Kinder zu kümmern. Der verlorene Elternteil wird beharrlich totgeschwiegen. Ich habe den verwitweten Elternteilen (liebevoll) zugeredet, doch Hilfe in Anspruch zu nehmen, stoße dabei aber nur auf Granit. Alle vier Kinder haben Einbrüche in ihrer Leistungsfähigkeit erlitten und ich erhoffe mir, über diese Schiene die Eltern zu motivieren, endlich an dem Problem zu arbeiten.
Meine Fragen: Hat jemand Erfahrungen mit diesem Umstand? und: Kennt jemand wissenschaftlich fundierte Literatur, in der über Lernblockaden aufgrund dieser Schicksalsschläge und ihre Therapiemöglichkeiten berichtet wird?? Ich bin über jeden kleinen Hinweis dankbar. Clausine |
| Danke für die schnellen Antworten!!! | | von: clausine
erstellt: 25.05.2006 21:20:08 |
Die Idee mit dem Bilderbuch "Abschied von Rune" finde ich super, ich weiß, dass ich beim ersten Lesen Rotz und Wasser geheult habe. Wichtig ist, denke ich, die Schmerzgrenzen der Kinder in diesem Fall zu erkennen und zu akzeptieren. Auch muss man in unserem Beruf immer eine Abgrenzung zur Therapie finden. Das von dir elgefe, vorgeschlagene Buch schau ich mir mal an, danke. Mir geht es wirklich darum, die Eltern aufzurütteln und zu initieren, dass den Kindern und ihnen Hilfe zuteil wird. Dass das Aufarbeiten Zeit braucht, kann ich mir auch gut vorstellen, und ich kann die Zeit auch anbieten (noch! in der 4. Klasse wird´s dann leider ziemlich Ernst wegen des bevorstehenden Schulwechsels....). Vielen Dank sagt Clausine |
| @elgefe | | von: clausine
erstellt: 25.05.2006 22:10:10 |
Ich denke, dass ich das, was du beschreibst, auch tue. Ich biete den Kindern und auch den Eltern ein offenes Ohr und, was ich wichtig finde, einen Schutz durch Normalität! Ich glaube, dass einem bei so einem schrecklichen Ereignis alles egal werden kann bzw alles, wie du es beschreibst, verschwimmt. Ich empfinde unsere Schulrealität als ziemlich brutal, was den Umgang mit Leistungen, Leistungsabfall in so einem Fall angeht. Da muss man einfach menschlich alle Register ziehen und z.B. bestimmte Themen im Unterricht aufgreifen, Hilfsmöglichkeiten aufstöbern, aber immer abgegrenzt von Mitleid und "Therapieversuchen" agieren. Wieder eine neue Herausforderung an die Professionalität der Lehrerin. Liebe Grüße, Clausine |
Beitrag (nur Mitglieder) |
|
|