Die Fachleute sind vorerst für Unterricht an Berufskollegs vorgesehen.
Die Landesregierung will Landesbedienstete, deren Stellen künftig durch Einsparungen wegfallen, als Lehrer weiter beschäftigen. Dies gab das Schulministerium gestern bekannt. Die Lehrerstellen stünden zum Beginn des Schuljahrs 2007 / 2008 für Landesbedienstete zur Verfügung. Hoch qualifizierte Bedienstete wie Ingenieure, Betriebswirte, Naturwissenschaftler, Sozialpädagogen und Mediziner seien vor allem für die Berufskollegs vorgesehen, teilte das Ministerium mit. Dort sei der Lehrermangel momentan besonders groß. Als Fächer kämen insbesondere Elektrotechnik, Maschinentechnik, Mathematik, Englisch, Ernährungs- und Hauswirtschaft und Gesundheit in Frage.
Landesbedienstete mit einem Meistertitel könnten in den Berufskollegs auch als Werkstattlehrer oder - mit Fachhochschulabschluss - als Technische Lehrer eingesetzt werden, heißt es weiter. Ministerin Barbara Sommer: „Wir nutzen die wegen der notwendigen Verschlankung der Landesverwaltung frei werdende Erfahrung sinnvoll für die Entwicklung unserer Schulen und für die Beseitigung des Unterrichtsausfalls.“ Von den bis zum Schuljahr 2007 / 2008 insgesamt 3000 verfügbaren zusätzlichen Lehrerstellen gegen Unterrichtsausfall seien bis zu 250 für die Landesbediensteten vorgesehen. Bis zum Ende der Legislaturperiode werde die Regierungskoalition insgesamt 4000 zusätzliche Stellen schaffen.
„Der Einsatz der qualifizierten Landesbediensteten soll aber nicht auf Berufskollegs beschränkt werden“, gab das Ministerium weiter bekannt. Auch für die Hauptschulen - und hier gerade für den Ganztagsbereich - kämen diese Beamten und Angestellten in Frage. Möglich sei auch eine Tätigkeit als Lehrer oder Lehrerin in Mangelfächern an Real- und Gesamtschulen. „Potenzielle Interessenten“ aus der Landesverwaltung werden über ihre jeweiligen Ministerien angesprochen, heißt es abschließend. „Die zukünftigen Lehrerinnen und Lehrer sollen auf ihre neue Tätigkeit gut vorbereitet werden.“
Kölner Stadtanzeiger 6.7.06