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Forum: "Prüfung am 12.9. - Hilfe benötigt"
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| Hallo bastianna! | | von: palim
erstellt: 19.08.2006 12:23:46 |
Ja, das hilft ein Stück weiter, aber die Antworten ziehen weitere Fragen nach sich:
Wenn du die Stunde in eine David-Einheit einbinden möchtest, ist zu überlegen, ob es begleitend zur Einheit Rituale geben soll, die in jeder Stunde eingebunden werden. Ein Lied, ein Gebet - vielleicht habt ihr auch ohnehin Rituale oder Gebetsformen, die die Kinder gewohnt sind.
Außerdem stellt sich die Frage, ob du zuvor auf Saul als König eingehen möchtest. Wichtig ist vielleicht, zu erkennen, dass David als KÖnig gesalbt wird, während Saul noch König ist. Die gesamte Entwicklung der Geschichte hat den Aufstieg Davids und den Niedergang Sauls zum Hintergrund.
Zur Salbung ist außerdem zu sagen, dass die Könige nicht einer Königsfamilie angehörten und der Titel nicht weiter vererbt wurde - so wie es heute ist.
Die Stunde, die du zeigen möchtest, steht am Anfang der Einheit. Wie möchtest du die Figur David einführen? Soll dies die Einführungsstunde werden? Gibt es etwas, dass du vorher von David darstellen solltest oder könntest? Vielleicht David als Psalmdichter um dann zu fragen: Wer war eigentlich dieser David?
Wenn dir wichtig ist, wie Gott die Menschen sieht und seine Auswahl trifft und dass die Auswahl für das Amt zunächst ungewöhnlich erscheint, könntest du mit den Schülern von einer anderen Wahl ausgehen. Kinder kennen das Wählen beim Sportunterricht, bei der Klassensprecherwahl, beim Einladen von Kindern zum Geburtstag. Wen wählt man für welches Ereignis? Wodurch trifft man die Entscheidungen? Davon ausgehend stellt sich nach der Erzählung die Frage: Warum erwählt Gott David und nicht einen der anderen Söhne? Man könnte dann auch in den nächsten Stunden immer wieder herausarbeiten, welche besondern Eigenschaften David zugesprochen werden, schließlich gilt er in der biblischen Geschichte als Vorzeige-König.
Ein anderer Ausgangspunkt könnte auch sein, darzustellen, welche anderen Persönlichkeiten Gott erwählt und welche Menschen er aussucht. In der 4. Klasse dürften die Schüler schon einige biblische Erzählungen kennen.
Du könntest an Abraham anknüpfen, der im hohen Alter keine Kinder hat und trotzdem das Versprechen bekommt, Urvater einer großen Familie zu werden.
Oder an Jona, der vor lauter Angst in die andere Richtung flüchtet und mit Gott hadert, dennoch aber die große Stadt Ninive rettet.
Oder die Jünger, die als einfache Fischer sicher keine großen Redner waren, aber trotzdem zu Menschenfischern werden.
Eigentlich sind doch alle für bestimmte Aufgaben erwählte, die Gleichnisse von den Talenten und von dem großen Mahl, bei dem die Gäste absagen würden auch zur Thematik passen.
Dadurch gäbe es auch die Möglichkeit, vorab von anderen Persönlichkeiten auszugehen und dann mit David anzuknüpfen und im Verlauf der ERzählung herauszufinden, warum David der Gesalbte ist.
Was würde dir zusagen? Was möchtest du davon vermitteln? Was assoziierst du selbst zu den Überlegungen? Fallen dir andere Ideen oder Anregungen ein?
Was wäre mit deiner Schülergruppe möglich, was traust du ihnen zu, was erwartest du von ihnen?
Hast du vielleicht inzwischen noch ganz andere Ideen gesammelt oder bekommen oder in ganz andere Richtungen weiter gedacht?
Palim |
| . | | von: palim
erstellt: 22.08.2006 22:54:18 |
Hallo bastianna!
Die Ideen, die du gesammelt hast, leuchten mir ein. Vor allem die Einheit mit dem Thema "Israel wünscht sich einen König" zu beginnen, ist ein schöner Gedanke.
Die Salbung als solche hast du somit auch schon in den vorherigen Stunden erklärt und kannst daran in dieser Stunde anknüpfen.
Der Vorschlag mit den Schachten zielt sicher daraufhin, dass man den Schachteln von außen nicht ansieht, was in ihnen steckt - damit möchtest du direkt an den entscheidenden Vers anknüpfen.
Allerdings weiß ich nicht,
wie du die Geschichte präsentieren möchtest,
wie genau du das Weitere erarbeiten möchtest.
Das ist ein wichtiger Aspekt in einer Reli-Stunde.
Wie also gelangst du von den Schachteln zur Geschichte,
was erwartest du von den Schülern?
Welchen Transfer sollen sie selbst leisten und was gibst du ihnen vor?
UND:
Du sprichst von der Präsentation der Ergebnisse, mit ist aber gar nicht klar, welche "Produkte" entstanden sein könnten. Meinst du damit das Arbeitsblatt?
Welcherlei Erfahrungen sollen die Kinder aufschreiben und wohin führt das?
Für mich hast du zwar einen guten Anfang gefunden, das Ziel der Stunde ist aber nicht klar umrissen und damit ist die Stunde nicht wirklich rund.
Überlege dir genau, was der Bibeltext aussagt und was er heute für deine Schüler bedeuten kann. Dann kannst du davon ausgehend überlegen, wie du dieses Ziel den Schülern vermittelst.
Heute habe ich mehr Fragen als Hilfen
Palim |
| . | | von: bastianna
erstellt: 23.08.2006 12:11:22 |
Hallo Palim,
Du triffst damit absolut den wunden Punkt. Bis heute morgen war ich mir noch nicht ganz klar, welchen Transfer die Schüler leisten sollten und wie ich das AB gestallten könnte. Doch jetzt habe ich eine Idee und ich denke, dass die Stunde dann rundum rund wird.
Also Beginn und Ende der Stunde bilden die Schachteln. Da hast du völlig recht.
Nachdem ich die Schüler am Anfang ja mutmaßen lasse, was es mit den SChachteln auf sich hat, sage ich, dass wir am Ende der Stunde nochmals drauf zurückkommen und dann sicher mehr wissen.
Dann kommt die Geschichte.
Nach der Geschichte wird kurz wiederholt. Ich werde die Sch. fragen, weshalb David nicht auf dem Fest war. Dann werde ich sie fragen, wieso er dennoch zum König gesalbt wurde. Der entscheidene Vers wird wiederholt und besprochen.
Nun kommt der Transfer. Wie ist es denn bei uns? Sehen wir nur mit den Augen oder auch mit dem Herzen?
Kurze Erzählphase und dann AB: Wenn ich mit meinen Augen sehe, ....
Wenn ich mit dem Herzen sehe, ....
Daraufhin folgt die Präsentation im Kreis und die Auflösung des SChachtelrätsels am Ende.
Na was meinst du? |
| jetzt wirds enger | | von: palim
erstellt: 24.08.2006 22:09:41 |
Hallo bastianna!
Ob die Stunde mit den Schachteln und dem AB rund ist, kommt ein wenig auf deinen Transfer an.
Gott sieht in das Herz, der Mensch aber sieht nur das Äußere sagt doch der Spruch aus.
Du musst den Bogen vom Herz zum Inneren bekommen - denn schließlich haben die Schachteln kein Herz.
Das Äußere der Schachteln lässt nicht auf das Innere schließen – ob das aber gleichzusetzen ist mit Gott, der das Herz sieht? Damit du dabei glaubwürdig bleibst, musst du gut argumentieren! (siehe unten)
Die Idee mit dem Arbeitsblatt finde ich übrigens reichlich langweilig. Hattest du nicht geschrieben, dass du Prüfung machst? Willst du da nicht etwas von dir und der Klasse zeigen?
Was genau sollen die Kinder auf dem AB darstellen? Was willst du von ihnen?
Fallen dir keine anderen methodischen Möglichkeiten ein, bei denen die Schüler das ebenso zeigen können, ihre Gedanken aber nicht schlicht auf ein AB schreiben?
Welche Methoden beherrschen die Schüler?
Wenn du mehrere gleichwertige Möglichkeiten zur Auswahl hast, könntest du sogar die Methoden freistellen und die Kinder verschiedene Wege wählen lassen. Allerdings muss das Ziel ein ähnliches sein und du musst vorab die verschiedenen Methoden erklären bzw. die Kinder sollten sie kennen.
Bevor du aber diese Fragen klärst, bleibt noch die andere:
Du solltest dich erst um die Exegese kümmern, den sonst planst du die U-Stunde vielleicht an der Textstelle vorbei. Solch eine U-Vorbereitung habe ich auch schon mal vorgelegt bekommen - 2 Tage vor der Prüfung. Da war dann nicht mehr viel zu retten.
Erst wenn du dir sicher bist, dass deine Ziele durch den Text getragen werden, kannst du weiter planen.
Ich stelle mir zur Exegese die Fragen:
Ist der Vers originär in der Erzählung oder wurde er redaktionell eingefügt?
Werden Menschen durch diesen Vers aufgefordert, das Innere des Menschen zu beachten und zu berücksichtigen? Man könnte es damit begründen, dass Samuel sich nicht von Äußerlichkeiten leiten lassen soll bei seinem wichtigen Auftrag.
Dann ist verständlich, dass man die Schüler andere Situationen überlegen und darstellen lässt.
Aber man kann die Textstelle auch anders interpretieren: Es wird ausgesagt, dass Gott in das Herz sehen kann. Samuel sieht, was Gott sieht, denn er sieht mit Gottes Auge und spricht Gottes Wort. Als Prophet hat er mehr Einblicke, allerdings nur durch die Kraft Gottes.
Aber ist es eine Aufforderung, es ihm gleich zu tun? Oder bedeutet der Vers, dass wir nur mit Gottes Hilfe in das Herz anderer Menschen sehen können? Oder ist der Vers an dieser Stelle allein die Legitimation, warum Gott David wählt und dass Gott sich seine Könige (und nicht nur die) selbst aussucht.
Dann könnte man am Königsbild arbeiten – das Königsbild Israel, das Königsbild Saul, das Königsbild der Schüler, das Königsbild Gottes: Was befähigt gerade David dazu, König zu werden?
Oder man könnte in Richtung Rechtfertigungslehre gehen, dass Gott den Menschen so sieht und annimmt, wie er im Herzen ist, gleich allen Punks, Größe, Statur etc.
Es kommt schon auf die Auslegung des Textes an, welches Ziel du in der Stunde verfolgen kannst. Übrigens war der Text 2003 die Jahreslosung – somit findet man einiges dazu. In den üblichen exegetischen Werken einer theol. Bilbiothek solltest du allerdings auch fündig werden.
Ich hoffe, es sind dir nicht zu viele Fragen, die dich nur verwirren, sondern eher solche, die dich weiterbringen.
Palim |
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