Mal eine Frage an die Kolleginnen und Kollegen, die schon immer Gymnasialklssen ab Kl. 5 unterrichtet haben:
Meine Tochter ist jetzt in Klasse 6 und ich habe so das Gefühl, dass die Kollegen, die dort unterrichten, noch nicht das richtige Maß bezüglich der Hausaufgaben gefunden haben.
Hier das heutige Pensum der 11 jährigen nach 6 Stunden Unterricht:
- eineinhalb DinA4-Seiten Bruchrechnung der komplexeren Art
- eine dreiviertel Seite Spanisch-Übungen
- dazu Vokabeln für einen Vok.Test wiederholen und Verb-endungen lernen
- eine Seite im Englischworkbook (war nur wenig)
- Aufsatz korrigiert neu abschreiben
- Chemie Versuchsprotokoll
- Religion: zwei Buchseiten durcharbeiten und Kernsätze herausschreiben
Verschieben auf andere Tage geht nicht, da dann die anderen Tage mit anderen Fächern belegt sind.
für mein Gefühl ist das zu viel. Oder bin ich da zu empfindlich?
...kommt es vor, dass viele Hausaufgaben zusammenkommen, was daran liegt, dass die unterschiedlichen Lehrer einfach nicht wissen, dass die anderen an diesem Tag auch schon viel aufgegeben haben.
an die Lehrer deines Kindes (habe selbst eine 5. Gymn.-Klasse):
Wir schreiben ALLE Hausaufgaben des einen Tages an eine Seitentafel.
Da kann ich sehen, was die Kinder schon für den nächsten Tag zu erledigen haben.
Pech für den Lehrer der letzten Stunde, er muss dann etwas zurück schrauben... Trifft aber jeden mal!
Außerdem bieten wir tägliche HA-Hilfe (durch ältere Schüler) an. Alle Kinder der Klasse, die ihre HA in der Schule erledigen wollen, können im Klassenraum bleiben und dort von 13.15 - 14.15 Uhr ihre HA unter Aufsicht und mit evtl. benötigter Hilfe erledigen.
Um die Regelung bezüglich der Menge der HA zu treffen, bedarf es lediglich einer Teamsitzung, die ich gleich am dritten Schultag gehalten habe: Alle in der Klasse unterrichtenden Lehrer saßen zusammen und haben gemeinsame Regeln abgesprochen, die Vorgehensweise mit der Menge der HA, die Problematik "Lernen lernen" verteilt usw.
Vielleicht solltest du das in der Klasse deiner Tochter mal anregen. Ist nämlich in der Praxis eigentlich ganz einfach..
Frage: Besucht deine Tochter auch eine G8-Klasse (wegen Spanisch in Kl. 6)? Hat sie nachmittags Unterricht? Wie oft?
So , mit der Seitentafel, machen wir das selbst in der GS,
wie ist das mit der HA-Betreuung durch ältere Schüler organisiert? Machen die das freiwillig?
Ich finde, das hört sich gut an und wär vielleicht auch eine Idee für unsere Schule.
durch ältere Schüler:
Wir wählen zuverlässige Schüler der Klassen 10 - 13 aus, einen mit Schwerpunkt Sprachen, einen mit Stärke Naturwissenschaft...
Sie erhalten jeder 8 Euro/Std.
Es gibt eine verbindliche Anmeldung durch die Eltern, die muss eingehalten werden. Fehlzeiten sind zu entschuldigen. Natürlich ist das Ganze für die Eltern kostenlos.
Es existieren Listen, in die sich die anwesenden Schüler eintragen müssen.
Sie liegen in meinem Klassenraum, wo auch die HA-Hilfe für meine Klasse stattfindet. Als Klassenlehrerin kontrolliere ich selbst die Anwesenheit, macht keine Mühe.
Eine sinnvolle Geschichte, zumal jetzt, da viele Eltern in Hessen durch die beginnende G8-Idee sehr verunsichert sind und Angst haben, dass ihr Kind es nicht schaffen könnte...
Unabhängig von G8 oder nicht: In Niedersachsen ist seit 3 Jahren an den weiterführenden Schulen Beginn der 2. Fremdsprache in der 6. Klasse.
Habe selbst Französischkurse in der RS Kl.6 als Wahlpflichtkurs.
in deiner Auflistung lese ich nix, weswegen man einzelnen Lehrern fehlende Erfahrung oder ein falsches Maß vorwerfen kann!!
Wenn es natürlich gehäuft auftritt, dann solltet ihr aktiv werden, aber ohne Vorwürfe oder dergleichen.
Der richtige Weg ist, die Information an den Klassenlehrer, zu dessen Pflichten die Koordination der HA-Mengen gehören!
Beachte aber bitte in deiner Ausführung nicht, das die HA in Chemie und Religion nicht zum nächsten Tag aufgegeben sind!!
Ganztagsschule mit Aufgabenerledigung und dann ab 16Uhr zuhause Ruhe vor der Schule und endlich Familienzeit ohne Streit und Stress (jedenfalls weit weniger)
Irgendjemand nannte Hausaufgaben mal Hausfriedensbruch oder sowas.
Ich weiß, das trägt mal wieder nicht wirklich zur Lösung des Problems bei. Mich ärgert es nur immer, dass man ganz oben einfach nicht zum Umdenken bereit ist.
Mir tun Schüler und Lehrer leid, weil trotz guter Tipps hier vieles einfach nicht mehr zu überschauen und zu bewältigen ist.