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Forum: "Buhmann: Lehrer/in"
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| Buhmann: Lehrer/in | | von: ysnp
erstellt: 15.12.2006 14:31:48 geändert: 15.12.2006 17:48:38 |
Jetzt muss ich mal Dampf ablassen.
Kommt ein Elternteil in die Sprechstunde, den ich einige Wochen vorher in einem Gespräch darauf aufmerksam gemacht habe, dass man evtl. mal die Konzentrationsprobleme (ist gedanklich oft abwesend, schlechte Testergebnisse, obwohl es nicht an mangelnder Auffassungsgabe liegt) des Kindes in Richtung ADHS angehen könnte (Eltern bekamen Infomaterial und Adressenliste von Fachleuten), zumindest das mal abklären müsste, da bekomme ich folgende Anmerkung:
Man wäre bei jemand gewesen in Richtung Naturheilkunde und dort hätte man gesagt bekommen, dass solche vermeintliche Probleme (er hätte kein ADHS) auf die Antipathie des Lehrers zum Schüler zurückzuführen sind und umgekehrt auch.
Was bilden sich solche Leute ein? Ohne die beteiligten Personen zu kennen, kommt man mit pseudowissenschaftlichen Thesen daher und beeinflusst Eltern dann noch so, dass sie evtl. zu keiner Zusammenarbeit mehr bereit sind!
Das, was ich gut gemeint angeleiert habe, um dem Kind zu helfen, ging als Schuss nach hinten los!
grrr...
P.S. Übrigens geht das Kind nach Aussagen des Elternteils gerne zur Schule, das hat zwar jetzt nichts mit der Aussage von oben zu tun, sondern mich ärgert ganz einfach die unsachgemäße Einmischung von außen und das, was dann evtl. daraus entsteht (und man vielleicht den Eltern nach dem Mund redet um eine Erklärung zu suchen), wenn man bestrebt ist, dem Kind zu helfen um die Eltern zu unterstützen.
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| Oh, ich versteh dich so gut!!! | | von: veneziaa
erstellt: 15.12.2006 15:19:57 |
Auch ich hatte letzte Woche ein Elterngespräch, das von Elternseite zunächst mal nur zu Zweit möglich war. Hätte ich doch zu ihrem (vermeintlich braven und sensiblen) Sohn gesagt, er könne mal als ... (sehr negatives Wort) arbeiten!
Ich fiel aus allen Wolken!
Bei Befragung der Klasse, wie das zustande gekommen sein könnte, hieß es auch von Seiten der Mitschüler, dieses ominöse Wort sei doch nicht im Deutsch-Unterricht gefallen, sondern in der Pause - und außerdem scherzhaft!
Nu hat sich das brave Knäblein (8. Klasse Gym) mittags zu seiner Mama gesetzt und der vorgeheult, dass ich ihn nicht leiden könne und SOWAS zu ihm gesagt habe... und die lieben Eltern haben es geglaubt. Und sogar noch mehr: Ihr Sohn habe morgens schon Angst, wenn an diesem Tag Deutsch sei... und damit vor MIR!!!
Sowas glaub ich nicht!
Ich konnte ihnen in diesem Moment nicht mehr erzählen, was ich alles über ihren Sohn weiß, mit eigenen Augen beobachte, weil ich es nicht zum Eklat kommen lassen wollte.
Da wären z.B.: Hitlergruß, kleine Schüler an der Unterhose hochheben, Uplus-Leute massiv beleidigen (Beispiel: Fett-Titten)... Sie hätten es mir in diesem Moment eh nicht geglaubt. Ich erklärte ihnen noch lang und breit, dass ich ihren Sohn ja hätte "auflaufen" lassen können, ihm eine 5 im Zeugnis, fertig! So aber mache ich mir Gedanken, sei besorgt, will nicht die Fünf im Zeugnis, deshalb mein Brief an sie...
Als Dankeschön kamen also diese Verleumdungen!
Ich sag nichts mehr, mach nichts mehr, beobachte ganz genau.. und reagiere, wenn nötig und angemessen, wie nötig!
Diese Eltern werden noch ihr blaues Wunder erleben, sie ahnen es veilleicht nur noch nicht!
Schlimm ist es, dass "aliquid semper haeret" (irgendwas immer hängen bleibt).
Tja, auch das gehört zum Lehrerleben -
und ich möchte lieber in jeder Hauptschulklasse unterrichten als in G-Klassen!!!!!!!!!!
H-Schüler sind ehrlich, authentisch, und oftmals arme Socken, denen ich gerne helfe...
im Gegensatz zu solch verlogenen Typen, die zwei Gesichter haben und bei denen die Eltern natürlich nur ihrem "armen" Kind glauben!!!
Die Zeit bringt die Wahrheit an den Tag - und ich kann sehr gut warten!!!
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