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Forum: "Aggro Berlin / Sido und Co"
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| Eminem im Unterricht | | von: ishaa
erstellt: 23.01.2007 17:31:45 |
Ich persönlich finde ebenfalls Aggro Berlin, Sido und Konsorten geschmacklos. Eminem wurde hier ebenfalls erwähnt.
Nur als Info: Der Film 8 Mile von Eminem bekam das Prädikat "besonders empfehlenswert" und wurde von der Stiftung Lesen für den Unterricht empfohlen. Freigegeben ist er ab 12 Jahren! Ich habe Ausschnitte des Films (auf Englisch) mal 14-16jährigen gezeigt. Einige Szenen hätte ich auch dieser Altersgruppe nicht in der Schule zeigen wollen. Abgesehen von der Sprache (an "motherf***** will und werde ich mich nicht gewöhnen) ist der Film gar nicht mal so schlecht.
Ich denke, für unsere Schüler ist es heute viel schwieriger als für die Älteren von uns damals, noch irgendetwas zu finden, was provokant genug ist, um uns Erwachsene zu schockieren. Die üblen Texte mögen eine solche Möglichkeit bieten.
Es gibt auch kreative Vorschläge, mit Hip-Hop in der Schule umzugehen.
Hier der Link zu 8 Mile/Stiftung Lesen, wo sich auch das U-Material dazu mit weiteren Ideen herunterladen lässt:
www.4teachers.de/url/813 |
| stellung beziehen! | | von: dojope
erstellt: 24.01.2007 21:43:02 geändert: 24.01.2007 21:51:46 |
Ich hatte vor zwei Jahren zum ersten Mal mit Aggro Berlin zu tun, meine Klasse war damals eine Klasse 6 und einige (!) fanden die ganz toll und haben Textpassagen im Unterricht zitiert. Diese habe ich dann auch besprochen, dabei stellte sich heraus, dass es nur einige waren, die diese "Musik" überhaupt kannten.
Ehrlich gesagt: Ich als erwachsene Frau war zwei Wochen lang bis in die Knochen geschockt über manche der Texte - frauenfeindlich und menschenfeindlich - andere Begriffe fallen mir dafür nicht ein.
Ich habe mich dagegen entschieden, in der Klasse näher drauf einzugehen, da ich die Schüler (speziell die Schülerinnen), die die Musik bis dahin nicht kannten, nicht damit konfrontieren und auch nicht indirekt Werbung machen wollte.
Ich habe mit den Schülern gesprochen, die die Musik mitgebracht haben und Klartext geredet: Dass diese Texte vieles von dem, was wir - die Lehrer - für wichtig und gut befinden verachten und in den Schmutz ziehen und wir daher denken, dass diese Musik in der Schule keinen Platz hat. Damit hatte sich das Thema zum Glück erledigt.
edit: Ich verbessere mich: "Frauenverachtend" und "menschenverachtend" trifft es doch besser. Die Kraftausdrücke stören mich nicht einmal, aber die Haltung, die insgesamt durchscheint. Die ist schlimmer - und mehr als nur geschmacklos. |
| schwieriges Thema... | | von: pauline17
erstellt: 07.02.2007 17:36:25 |
In meiner Klasse 6 geht es auch zur Zeit heiß her, was das Thema Bushido, Sido, Frauenarzt angeht. Zumindest bei vielen der Jungs sind das die ganz großen Vorbilder. Die Schüler kriegen natürlcih auch mit, dass viel von ihren Stars verboten ist, was sie noch viel intressanter macht...leider. Meine Schüler kennen die verbotenen Texte glaub ich zum Glück noch nicht, sondern nur die etwas harmloseren die auf viva und mtv auch laufen. Trotzdem habe ich mit den jungs, die die musik hören darüber gesprochen, und ihnen versucht zu erklären, was die gewalt die oft in den texten beschrieben wird, für das leben von anderen Menschen bedeutet, und das ich nicht möchte das sie so ein frauenbild einfach übernehmen. Ein bißchen ist es wohl schon angekommen, da wir auch grad sexualkunde machen und viel über vertrauen, liebe und verantwortung füreinander sprechen. Ich glaube man kann nix anderes machen, als die Schüler aufzuklären und ihnen bewusst zu machen, was in den Texten passiert, daher halte ich es schon für wichtig die Texte in der Klasse zu besprechen. Ich würde aber glaub ich jeden Schüler sein Lieblingslied mitbringen lassen und die Texte gemeinsam besprechen. So hat man nicht nur die "Bösen Jungs" dabei... und Bushido schreibt z.B. auch schöne Liebeslieder, macht das ganze natürlcih auch nicht besser.
Zu dem Thema ist auch ein Artikel im aktuellen Stern: Titel "Voll Porno" ein erschrekender Artikel, aber als Lehrer sollte man ihn wohl gelesen haben...
Ach und hier noch ein link, ein ganz intressantes interview mit bushido: http://www.sueddeutsche.de/kultur/artikel/666/55611/ |
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