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Forum: "ADS-Kind, depressiv durch Medikamente ?"
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| ADS-Kind, depressiv durch Medikamente ? | | von: clausine
erstellt: 16.03.2007 14:45:04 |
Ich habe einen Schüler in der Klasse, der aus einem Lehrbuch über ADS entsprungen sein könnte. Er ist äußerst liebenswert, denn er hat Charme und großes Einfühlungsvermögen - bis sein Medikament nachlässt..... Dann ist er nicht mehr ansprechbar und kann auch gar nicht mehr am Unterricht teilnehmen. Soweit, so gut.
Er ist seit ein paar Tagen wieder zurück von einem Klinikaufenthalt, bei dem er neu medikamentös eingestellt wurde, weil die bisherigen Tabletten meist in der 4. Stunde aufhörten zu wirken. Die "neuen" Medikamente scheinen längere Wirkung zu haben.
Der Schocker für mich war aber folgendes: Die Psychologin, die den Schüler in der Klinik betreut hat, rief mich einen Tag vor Rückkehr des Jungen an, um mir mitzuteilen, dass das Kind hochgradig depressiv sei. Das könne eine Wirkung der Tabletten sein, würde sicher auch familiäre Ursachen haben (ich vermute eine Mischung aus beidem...). Der Junge verspüre eine unendliche Wut (wahrscheinlich weil er oft "gedeckelt" wird und ständig aneckt), die er nicht herauslassen könne und sie nun gegen sich selbst richte.
Frage an Euch, die Ihr auch ADS - Kinder in den Klassen habt: Welche Nebenwirkungen von Ritalin und Co. kennt Ihr? Mir waren bisher Schlaf- und Essstörungen bekannt. Von Depressionen höre ich das erste Mal - und ich muss sagen, ich bin schier entsetzt, was man einem Kind von 10 Jahren da antut. Er nimmt wohl schon einige Jahre Ritalin, ich erlebe ihn erst seit einem Jahr zwiespältig wie oben beschrieben.
Clausine |
| @bloose | | von: rhauda
erstellt: 16.03.2007 19:36:52 geändert: 16.03.2007 19:45:31 |
Stimulantien wie Ritalin werden seit fast 80 jahren verwendet, vor allem in der Psychiatrie.
Es gibt keine seriösen Studien, die eine Parkinsonerkrankung mit der Einnahme solcher Stimulantien in Verbindung bringen.
Nachtrag:
habe gerade einen seriösen Artikel gefunden, der Ritalin eindeutig als NICHT-Auslöser für Parkinson einstuft, aber als mögliche Medikation zur Verbesserung von Parkinsonsymptomen.
http://www.ohsu.edu/unparchive/2004/050604parkinson.html
Eine Psychologin ist etwa so qualifiziert, über Studien von Medikamentennebenwirkungen zu dozieren wie jeder sehr interessierte und belesene Laie.
Psychologen sind weder Ärzte noch Pharmakologen. |
| DAnke für Eure Beiträge, | | von: clausine
erstellt: 17.03.2007 12:52:34 |
die mir zeigen, dass die Ritalin-Forschung noch lange nicht am Ende ist. Erschreckend finde ich, zumindest stelle ich es in den letzten 5 Jahren fest, dass dieses Medikament immer schneller, sprich: oft ohne ausreichende Untersuchungen, von immer mehr Ärzten, auch Allgemeinmedizinern, an immer jüngere Kinder verschrieben wird.
Ich selber habe einen ADS-Sohn, der auch ganz schnell mit Ritalin "behandelt" werden sollte (ist schließlich bequem). Wir haben als Familie darauf verzichtet, mein Sohn nahm eine Zeitlang homöopathische Mittel ein (mit kleinen Erfolgen). Man geht dann sicher einen "harten" Weg, was die Auseinandersetzungen mit Umfeld und Schule angeht, für das Kind bietet es sicher eher eine Chance, einen Umgang mit seinen Problemen zu finden statt sich selbst nicht mehr zu kennen. Man muss gewillt sein, ständig Strukturen vorzugeben, gleichförmige Tagesabläufe zu gewährleisten und konsequent zu handeln. (Glaubt jetzt nicht, dass wir das wie immer geschafft haben, wir sind auf dem Weg.....)
Danke für Eure Rückmeldungen sagt Clausine
@poni: Danke auch für den Hinweis auf die Lit. zur Hochbegabung. Wir haben bei unserem Sohn nie einen Intelligenztest machen lassen (das Kind in meiner Klasse wurde getestet, hochbegabt ist er nicht.), aber ich habe an vielen Stellen den Eindruck, dass er es ist. Muss ich das unbedingt wissen, sagt mir eine Zahl etwas über mein KInd aus????? |
| ein hinweis zum zusammenhang | | von: dafyline
erstellt: 17.03.2007 15:12:50 geändert: 17.03.2007 15:20:55 |
von ritalin und depression findet sich hier:
mögliche nebenwirkungen:
sehr häufig bei ritalin/methylphenidat: schlaflosigkeit, kopfschmerzen, magenbeschwerden, appetitlosigkeit.
häufig:
symptomverstärkung,...übelkeit/erbrechen, ... muskelzucken (tics), benommenheit, emotionale labilität, schläfrigkeit, ängstlichkeit, depression, nervosität,....
die beschreibung basiert auf informationen der BfArM (bundesinstitut für arzneimittel und medizinprodukte).
http://www.4teachers.de/url/1128
und: auch im beipackzettel zu ritalin finden sich hinweise (zumindest hab ich das so gelesen)
...wenden se sich an ihren arzt, wenn folgende erscheinungen bestehen bleiben oder
sich verschlechtern: .....veränderungen des blutdruckes; depressive verstimmung;...
http://www.4teachers.de/url/1129
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