an unserer HS (12 Kollegen, davon 3 männlich, SL rein weiblich, GS-Kollegium (gleiche Schule, 33 Kolleginnen) stellen wir, vor allem bei älteren, männlichen Jugendlichen mit muslimischem Migrationshintergrund etwas fest, was wir intern etwas zugespitzt "Testosteron-Telepathie" nennen.
Wenn einer unserer Schüler "austickt", dann passiert es oft, dass bis zu drei von uns "Mädels" um ihn rumstehen, ihn zu beruhigen versuchen, oft auch durch das Auflegen einer Hand oder durch die verschiedensten Tonlagen und Tonschärfen und er überhaupt nicht auf uns reagiert. Kommt einer unserer männlichen Kollegen dazu, reicht oft schon ein "Damit hörst du sofort auf!" um den entsprechenden Jugendlichen zu bändigen.
Entsprechende erstaunt und manchmal auch frustriert sind wir dann.
Ich würde mir oft mehr Kollegen wünschen, nicht weil ich glaube, dass sie anderen Unterricht machen oder andere, geschlechtsspezifische pädagogische Ansätze verfolgen, sondern weil das Frauenbild, das viele unserer Jugendlichen mitbringen, einfach nicht das ist, wie wir es in unserer Kultur heute sehen und das stellt uns doch vor einige Schwierigkeiten, die wir mit mehr Männern manchmal leichter lösen könnten. Und sei es nur durch eine männliche Hand, die sich manch einem Schüler mal vorsorgend auf die Schulter legt.
Ob das aber mit verschiedenen pädagogischen Konzepten, typisch männlich oder typisch weiblichen Attributen zu tun hat, lass ich mal dahin gestellt. Wahrscheinlich hat das eher damit zu tun, das Männer in einigen Kulturen eben mehr Respektsperson sind als Frauen, mögen sie noch soviele pädagogische Kompetenzen und ähnliches mitbringen.