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Forum: "Arztbesuche von Schülern während des Unterrichts"
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 | Arztbesuche von Schülern während des Unterrichts |  | von: aloevera

erstellt: 26.03.2007 09:32:39 geändert: 26.03.2007 09:36:42 |
In letzter Zeit habe ich den Eindruck, dass es für Schüler immer selbstverständlicher wird, Arzttermine in die Unterrichtszeit zu legen (dabei meine ich nicht akute Besuche, wie Blutabnahme, die ja nüchtern und früh erfolgen muss oder akute Krankheiten). Ich weiß auch, dass bestimmte Ärzte ihre Termine nicht anders legen können/wollen.
Am letzten Dienstag war ein Zehntklässler in der 7. Stunde putzmunter in meinem Unterricht. Am folgenden Tag fehlte er und hätte eine zweistündige Klassenarbeit schreiben müssen. Donnerstag lief er mir früh über den Weg. Angeblich war er am Mittwoch krank. Ich bot ihm für Freitag einen Nachschreibetermin in einer anderen Klasse an. Darauf er: " Ich kann morgen früh nicht, ich muss zum Arzt, ich habe was am Rücken." Nachdem ich ihm unmissverständlich erklärt habe, dass ich ihm keinen weiteren Nachschreibetermin anbieten würde, sondern erwarte, dass er seinen Arzttermin auf den Nachmittag verlegt, kam er auch am Freitag. Angeblich hat er den Termin auf den Nachmittag verlegt. Es soll ja tatsächlich Ärzte geben, die am Freitag Nachmittag noch Sprechstunde haben.
Auf Elternabenden bitte ich die Eltern jedesmal, darauf zu achten, dass Arzttermine möglichst außerhalb der Schulzeit liegen. Aber offensichtlich ist es vielen Eltern egal, ob und wie oft ihr Kind aus diesem Grund fehlt.
Wie verhaltet ihr euch in solchen Situationen? |
 | Meine Schüler |  | von: flabbergasted

erstellt: 26.03.2007 16:10:24 geändert: 26.03.2007 16:11:25 |
haben kurz nach den Halbjahreszeugnissen einen Sport daraus gemacht, sich auf gelben Zettel schulfrei zu holen. Die sind morgens ohne das Wissen ihrer Eltern zum Arzt, waren ein viertel Stunde dort und haben den Rest des Tages blau gemacht.
Ich habe dann angeordnet, dass auf der Arztbescheinigung die genau Zeitspanne stehen muss, in der sie sich in der Praxis aufhielten. Außerdem muss aus dem Attest klar hervorgehen, ob sie nach dem Besuch schulfähig sind. Ist das der Fall, haben sie gefälligst anzutanzen. Selbst wenn es für nur eine Unterrichtsstunde ist.
Ich kann einsehen, dass es schwierig ist, für manche Spezialisten vernünftige Termine zu bekommen. Damit meine ich Termine, auf die man nicht 6 Monate warten muss, damit sie auf einem Nachmittag liegen können. Aber wenn ich weiß, dass die vermeintlichen Zipperlein nur ein Vorwand sind, legal Schule zu schwänzen, dann hört mein Verständnis doch auf. Vor allem frage ich mich dann immer wieder, wieso die Ärzte so leichtfertig Atteste ausstellen... |
 | Nun |  | von: aloevera

erstellt: 26.03.2007 18:52:47 geändert: 26.03.2007 18:56:53 |
@silberfleck: Du hast völlig recht mit der Schulpflicht und auch damit, dass vorher eine Unterrichtsbefreiung durch den Klassenlehrer erfolgen muss. In wie vielen Fällen wird das aber vorher so gemacht? Nach meiner Erfahrung - selten.
@oblong: Auch ich versuche, konsequent zu sein und genau dahinter zu haken, bei wem es sein muss und wer glaubwürdig ist und das ist ein weiteres Problem.
Man hat halt seine Pappenheimer, die in aller Regelmäßigkeit in der ersten oder zweiten großen Pause ins Sekretariat gehen, ihre diversen Befindlichkeitsstörungen vortragen, dann wird zu Hause angerufen, ob Schüler xy allein nach Hause darf und wenn ja, wird Schüler xy in ein Abwesenheitsbuch eingetragen, mit Namen und Klasse.
Vor drei Wochen habe ich in zwei 10. einen Erdkundetest schreiben lassen, in beiden Klassen fehlten je 5 Leute, zwei davon waren definitiv krank. So, den anderen rennt man hinterher, ob xy wirklich zum Einstellungstest war (Einladung soll schriftlich nachgereicht werden), oder die Entschuldigung von zu Hause, ob der Magen-Darm-Virus wirklich in der Erdkundestunde angegriffen hat, das Abwesenheitsbuch im Sekretariat wird überprüft, ob xy wirklich als entschuldigt eingetragen war. Dazu fehlte die zuständige Klassenlehrerin, die vielleicht die eine oder andere Entschuldigung gehabt hätte etc.
Fazit: Papier ist geduldig, ob elterliche Entschuldigung oder ärztliches Attest. Wo Krankheit draufsteht, muss noch lange nicht Krankheit drin sein .
Man hat als Fachlehrer solcher Pappenheimer nur noch mehr Arbeit und Rennereien. Und wenn man dann so einen Test korrigiert und liest, Aufgabe 3, 4, 5, bitte nicht werten, da ich in der letzten Erdkundestunde (aber am Tag danach und auch einige Tage bis zum Test) krank war, kann man nur noch .
Nebenbei fällt mir ein: Vor Jahren Planung einer Klassenfahrt für Klasse 8. Schüler x wehrt sich vehement mitzufahren. Erklärung meinerseits, keine Lust zu haben, sei keine Entschuldigung etc.pp... Darauf der Schüler: Dann gehe ich zu Frau Doktor... und lasse mich krank schreiben, das machen meine Eltern auch oft.
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