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Forum: "Tage wie dieser"
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 | Es kann nicht sein, |  | von: hesse

erstellt: 24.05.2007 15:55:11 |
daß der Unterricht mehr oder weniger wegen solcher Vorfälle ausfällt.
Sinnvoll ist es sicherlich, diese Probleme in einer Unterichtseinheit zu thematisieren. Viele Schüler sind sich gar nicht bewußt, daß sie sich so verhalten, wie der böse Bube aus einer Geschichte, die Aufhänger in einer Stunde sein könnte.
Diskutieren hat m.E. keinen Sinn, das geht links rein und rechts wieder raus...
Kinder müssen sich selbst (mit Hilfe des Lehrers) über die Folgen ihres Handelns bewußt werden.
Hilft das nicht, sollten auch Sanktionen verhängt werden. Für jeden muß deutlich sein, es gibt eine Grenze, die nicht überschritten werden darf.
Worüber Du leider nichts schreibst, ist der soziale Hintergrund Deiner Schüler. Nach Akademikerkindern hört sich das aber nicht an, was die Sache natürlich nicht gerade leichter macht, weil Eltern oftmals weniger Lösung als das Problem selbst sind...
LG
Hesse |
 | Meine Schüler ... |  | von: sebastienne

erstellt: 24.05.2007 16:20:35 |
... kommen querbeet aus allen möglichen Familien. Auffallend sind die Kinder, bei denen alles entschuldigt wird. Immer haben die andern angefangen, das eigene Kind hat sich nur gewehrt. Verhänge ich eine Sanktion gegen Kind A, kommt Mutter A am nächsten Tag angerannt, ihr Kind sei das ja gar nicht gewesen. Gibt's keine Sanktion, kommt Mutter B angerannt, ich müsse doch Kind A bestrafen. Usw. usw.
Bevor ich strafe, muss ich erst mal die Beteiligten anhören, und -schwupp- ist wieder ne Stunde rum.
Ich find's grad echt zum K....
Vielleicht biete ich an, solche Dinge nach dem Unterricht zu klären. Wer dann nicht da bleibt, hat wohl keinen Bedarf mehr.
Warum finden manche Kinder es bloß so toll, sich gegenseitig zu verletzen?
Grübel...
sebastienne |
 | Beleidigungen, Prügeleien,.... |  | von: kohlwei0ling

erstellt: 24.05.2007 17:00:43 |
sind bei uns auch an der Tagesordnung, in meiner Klasse (erstes Schuljahr) bisher noch nicht so oft. Die Kinder haben die Klassenregeln selbst aufgestellt (haben deine aber wahrscheinlich auch. Sie selbst haben aufgenommen: Wir sagen keine Ausdrücke. Ich hatte gar nicht daran gedacht, weil ich noch keine gehört hatte und wollte keine schlafenden Hunde wecken. Wenn es doch mal heftiger zugeht, klären wir das meist während der Frühstückspause. Wollen die Kinder partout nicht aufeinander zukommen, bietet eine Lehrerin eine Besinnungsstunde an. Ich habe auch schon ein Kind hingeschickt. Sein Verhalten hat sich seitdem wirklich verbessert. Für kleinere Streitigkeiten gibt es den Klassenrat montags in der ersten Stunde nach dem Erzählkreis. Ich rechne das immer unter Ethik ab, geht aber leider nur im ersten Schuljahr, weil später Religion von Fachlehrern gegeben wird bzw. die muslimischen Kinder keine solche Stunde mehr haben. Weil das Gespräch erst montags stattfindet, haben die Kinder vieles schon vergessen und sich schon längst wieder vertragen. Eigentlich lasse ich im zweiten Schuljahr Beschwerden aufschreiben. Ich weiß aber noch nicht, ob ich es weiter tue, weil es so gut läuft. In meiner Klasse sind übrigens 12 von 20 Kindern ausländischer Herkunft und zwei weitere Kinder sind dunkelhäutig. Die rein deutschen Kinder sind also deutlich in der Minderheit und haben gar nicht das große Sagen. Sicher ein großer Vorteil einer Multikultiklasse. |
 Beitrag (nur Mitglieder) |
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