Hallo,
an unserer Realschule wird der Religionsunterricht im nächsten Schuljahr durchgehend von 2 auf 1 Wochenstunde gekürzt (Lehrermangel!).
Als einziger verbliebener ausgebildeter kath. Religionslehrer werde ich voraussichtlich mit einigen wenigen Kollegen, die Religion als Neigungsfach in ihren eigenen Klassen unterrichten, diesen einstündigen Reli-Unterricht durchführen dürfen.
Wir alle wissen, dass einstündiger Unterricht letztlich undurchführbar ist. Man lernt die Schüler kaum richtig kennen, schafft es nicht Kontinuität herzustellen, die Arbeitshaltung und Disziplin lässt zu wünschen übrig und und und.
Deshalb würde ich meinen Unterricht gerne auf die Portfolio-Methode umstellen, d.h. die Schüler eigenverantwortlich zur Unterrichtsreihe Materialien ihrer Wahl bearbeiten lassen. Ich würde Kernthemen (von denen mindestens 2 bearbeitet werden müssen) und Wahlthemen anbieten. Die Schüler können dann ihre Zeit bis zur Abgabe des Portfolios (in Form eines Hefters mit Deckblatt und Inhaltsverzeichnis) selbst einteilen. Die Hälfte der Arbeit soll zu Hause geschehen als Ersatz für die ausfallende Stunde. Im Unterricht können die Schüler ihre Ergebnisse mit Mitschülern besprechen, evtl. auch kooperieren (z.B. ein Schreibgespräch dokumentieren). Dabei sollen sie die entstehenden Texte selbst für einen imaginären Leser kommentieren, also z.B. begründen, warum sie welche Unterthemen ausgewählt haben, welche Schwierigkeiten sie damit hatten, welchen Wissenszuwachs sie evtl. erfahren haben.
Hat jemand mit dieser (mir bisher nur theoretisch bekannten) Methode bereits praktische Erfahrung gesammelt? Ich wäre an einem Austausch sehr interessiert.