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Forum: "Ideensammlung und Tipps zur Anlauttabelle"
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| Ideensammlung und Tipps zur Anlauttabelle | | von: heidehansi
erstellt: 11.08.2007 10:49:18 |
Ich war so frech und hab hier einfach einen neuen Thread angefangen, weil ich denke, dass viele von euch schon Erfahrungen mit der Anlauttabelle weitergeben können.
Meine beiden Tipps:
Die ersten Male hab ich die Anlauttabelle kurz eingeführt und bin dann zu den Einzelbuchstaben der Fibel übergegangen. Daraufhin haben meine Schüler nicht so mit der Tabelle gearbeitet wie ich mir das gewünscht hätte.
Deshalb hab ich in den Folgejahren darauf geachtet, dass die Arbeit mit der Tabelle wirklich intensiv geübt wurde bevor ich zur Fibelarbeit übergegangen bin. Und von da an hats geklappt.
Außerdem hab ich den Kindern immer klar gesagt: Zum Schreiben hilft uns die Tabelle (natürlich fördert sie auch das Lesenlernen, aber das wird den Kindern nicht so deutlich und muss es auch gar nicht), Lesen lernen wir vor allem mit den Arbeitsblättern und der Fibel.
Mein 2. Tipp:
Mein Aha-Erlebnis: Unser Förderlehrer und ich machten Arbeitsblätter mit Bildern, zu denen die Schüler mit Hilfe der Tabelle die Wörter schreiben sollten.
Ich machte mir die Arbeit leicht und zog einfach einen Strich als Zeile.
Mein Kollege wollte es den Kindern leichter machen und kennzeichnen wie viele Buchstaben zu suchen waren und zeichnete für jeden Buchstaben ein Kästchen.
Manchmal ist Faulheit auch nicht verkehrt *lach*: Die Zeilen erwiesen sich als geeigneter. Hier konnten die Kinder einfach aufschreiben, was sie jeweils herausgefunden hatten. Von einem Buchstaben bis zu allen und darüber hinaus (Kinder hören ja oft mehr Buchstaben als wir "standardisiert" schreiben).
Gerade gewissenhafte Kinder kamen bei den Kästchen aber ins Dilemma, dass sie vielleicht am Wortanfang einen Buchstaben vergessen hatten und nun am Wortende verzweifelt versuchten, den fehlenden zu erhorchen.
Und noch ein Tipp ist mir eingefallen:
Ich habe außer dem Exemplar, das jedes Kind bekam, einfach jeweils eine Tabelle in die Mitte der Bank geklebt: Kopiert, ausgeschnitten, auf die Bank gelegt und mit einer etwas größeren Folie geschützt und gleichzeitig festgeklebt.
Auf diese Weise hatten die Kinder die Tabelle immer "zur Hand" und mussten nicht lange danach kramen. |
| Hallo Janika, | | von: heidehansi
erstellt: 23.08.2007 12:11:38 |
die ersten beiden Jahre hab ich den Kindern die Arbeit mit der Anlauttabelle gezeigt, etliche Beispiele gemacht und hab dann mit den ersten Texten der Fibel begonnen (weil die Parallelklassen ohne Anlauttabelle schon vorher angefangen hatten). Daraufhin war da mit der Anlauttabelle so ziemlich "gelaufen", die Kinder "stürzten" sich auf die "gelernten" Buchstaben der Fibel. Ich war auch, unerfahren wie ich war, zu wenig "fordernd".
In den letzten beiden Klassen habe ich die Anlauttabelle eingeführt mit vielen Übungen, v.a. aus dem Lehrerhandbuch zur Fibel.
Suchübungen: Wer weiß Wörter, die angehen wie HASE(das war das Bild von der Tabelle)? Haus, Hans, ...
Wer weiß was der erste Buchstabe vom Wort "Ast" ist? A wie AFFE
Wie heißt der letzte Buchstabe des Wortes "Baum"? M wie Maus.
Was hörst du in der Mitte von "Hut"? U wie UHU.
Natürlich gabs solche Aufgaben auch schriftlich: Unter Bildchen wurden die jeweils geforderten Buchstaben geschrieben.
Dann versuchten wir zuerst gemeinsam, dann allein, ganze Wörter abzuhören und aufzuschreiben.
Ich hab viele Spiele gemacht:
z.B. Dominos, in denen den jeweiligen Anfangsbuchstaben die entsprechenden Bildchen zugeordnet werden mussten.
Ebenso Klammerkarten, Buchstabenfächer,...
Ich hab den Kindern ganz leichte Rätsel gestellt, so dass es eigentlich alle rauskriegen konnten. Und jedes Kind hat versucht, die Lösung aufzuschreiben: "Dann kommt nicht nur ein Kind dran. Dann kann jedes Kind zeigen, dass es die Lösung gewusst hat."
Tafelbilder hab ich, zumindest bevor ich sie abgewischt habe, "beschriftet": Zu den gezeichneten Dingen die Namen geschrieben, von den Kindern mit Hilfe der Anlauttabelle "diktiert".
Solche Übungen haben wir so lange gemacht, bis die meisten Kinder mit der Tabelle umgehen konnten und es zumindest für die Führenden der Klasse fast selbstverständlich war, die Tabelle zu benützen.
Als ich dann die Einzelbuchstaben mit Hilfe der Fibel durchgenommen hab, hab ich weiterhin viele Übungen mit der Buchstabentabelle gemacht.
Da ich das Lesen über Silben eingeübt habe, haben wir dann zunächst die Silben (Anfang oder Ende eines Wortes)gesucht und aufgeschrieben.
Oder ich hab eine "Lesesilbe" vorgegeben und dann gesagt: "Schreibt dazu Wörter, die auch so anfangen. Das können Fibelwörter sein, aber auch andere Wörter, die dir einfallen. Suche dir die Buchstaben, die du noch nicht kennst, auf der Tabelle."
Ich habe bei Lesetexten auf meinen Blättern das eine oder andere Wort ausgelassen und die Kinder mussten es einfügen.
Noch ein Hinweis:
Es gibt Kollegen, die mit einer "vereinfachten Tabelle" beginnen, mit einer Tabelle, die nur das F, nicht das V hat,...
Ich hab gleich die vollständige Tabelle verwendet. Bei mündlichen Übungen, die ja vor allem anfangs sehr häufig sind, hab ich dann das "F wie FISCH" auch dann gelten lassen, wenn ein Wort mit V angefangen hat. Bei den Arbeitsblättern hab ich darauf geachtet, dass solche Verwechslungsmöglichkeiten nicht möglich waren.
Außerdem fällt mir noch ein Spiel ein, das nicht ganz zur Anlauttabelle gehört, aber immerhin gern und mit Gewinn gespielt wurde: Die Kinder achteten immer mehr auf die Buchstaben, auch auf Unterschiede IN den Wörtern.
Das war das "gezinkte" Memory.
Auf ein Lesememory (ich glaub es war eines aus dem Ravensburger Verlag), das unter dem Bild jeweils den Namen des Dargestellten stehen hatte, hab ich auf eine Karte zusätzlich auf die Rückseite auch diesen Namen geschrieben.
Es wurde nach Memoryart gespielt mit einer Ausnahme: Auch wenn man ein Paar erobert hatte, kam der nächste dran. Sonst hätte nämlich ein Kind alles abräumen können.
Bald hatten die Kinder heraus, dass es sinnvoll war, zunächst ein unbeschriftetes Kärtchen umzudrehen und dann das beschriftete dazu zu suchen.
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| Bei 4t hab ich einmal diesen Tipp bekommen: | | von: heidehansi
erstellt: 23.08.2007 12:23:03 |
viele Anlautbilder im Internet:
http://www.4teachers.de/url/471
Die kann man vermutlich für viele solcher Übungen gut gebrauchen. |
| So habe ICH weitergemacht: | | von: heidehansi
erstellt: 27.08.2007 20:12:06 |
Ich habe einerseits mit der Fibel gearbeitet, die an unserer Schule von den anderen Lehrkräften verwendet wurde. Damit hab ich die Buchstaben der Reihe nach '"eingeführt". Das war der Leselehrgang.
Das Schreiben hab ich dann so weitergeführt:
Arbeitsblätter, auf denen zu Bildern das Wort geschrieben wurde. Zeilen verwenden, keine Buchstabenkästchen (siehe ganz oben!).
Ich hab die Kinder eigene Bilder beschriften lassen. Da konnte jedes Kind arbeiten wie es wollte: Nur die Namen, einen Satz oder sogar einige Sätze, die ich dann immer als "Geschichte" benannte, zu denen hat sich das ja auch irgendwann dann "ausgewachsen". Im Schreibheft, das wir verwendeten, waren auch immer wieder mal Seiten, wo die Kinder mehr oder weniger frei schreiben konnten.
Ich habe Satzanfänge vorgegeben, die jedes Kind für sich fertigstellen sollte. Z.B. haben wir manchmal sogar "Bücher" aus solchen Einzelblättern gemacht: "Am liebsten spiele ich ...", jedes Kind schrieb das auf, womit es am liebsten spielte. Auch hier reichte es vom bloßen Spielnamen zu schon relativ detailierten Berichten. Oder "Am liebsten esse ich ..."
Nicht jedes Kind hatte bei mir einen Lesekasten, aber ich hatte eine Anzahl davon bei den Freiarbeitsmaterialien. Und die wurden, da sie etwas Besonderes für die Kinder waren, auch gern zum "Geschichtenschreiben" benützt. Oft hab ich diese Minitexte dann auch einfach kopiert. Zum Teil hab ich auch einen kleinen Zettel mit dem Text "in Erwachsenenschrift" dazugeklebt.
Das ist mir nun spontan eingefallen.
Es gibt aber noch mehr Möglichkeiten. |
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