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Forum: "gewalttätige SchülerInnen an weiterführenden Schulen"
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| Mobbingopfer an HS | | von: sandy03
erstellt: 06.02.2004 14:28:52 |
Hatte in meiner eigenen 10. Klasse einen Schüler, der von einem Mitschüler aus der Nachbarklasse gemobbt wurde. Erste Aktionen habe ich selbst nicht mitbekommen, aber dann hat der Schüler mich ins Vertrauen gezogen (er traute sich nicht mehr in den gemeinsamen Englischunterricht, klagte über Kopf- und Bauchschmerzen, ...). Geklärt werden konnte nicht genau, wer wann mit Provokationen angefangen hatte (beide erklärten, der jeweils andere hätte sie provoziert, angestarrt, ..., wobei mein Schüler dabei nicht tätlich wurde). Auf jeden Fall war verbale und auch tätliche Gewalt von Seiten des anderen Schülers im Spiel. Wir haben dann von Kollegium sofort reagiert. Schulmediatoren haben mit den beiden Gespräche geführt, der Schüler der anderen Klasse wurde für 3 Tage beurlaubt, klare Zielvorgaben für die Zukunft bezüglich des Verhaltens wurden aufgestellt u.Ä.m.
Mittlerweile hat sich die Situation zwishcen den beiden "erholt". Sie sind keine besten Freunde und werden das auch nie werden, tolerieren sich aber, wobei die eigenen Mitschüler versuchen, beide in einem "normalen" Umgangslevel zu unterstützen. Ganz wichtig in der gesamten Auseinandersetzung waren meiner Meinung nach also die Mediatoren und andere Schüler, die haben sich klasse verhalten und so zur Verhaltensänderung beigetragen!! |
| Nur weiterführende Schulen? | | von: rooster
erstellt: 06.02.2004 17:54:42 |
Hört auf zu träumen!!
Grundschule: zwei jungen locken über mehrere wochen immer wieder kinder auf dem schulweg in ein gebüsch (ich zeige dir einen kaninchenbau), einer schlägt, einer steht schmiere
Erts als sie bei der auswahl ihrer opfer einen fehler machen, fallen sie auf: sie greifen sich endlich jemand, mit dem die eltern noch sprechen. am nachmittag ruft die mutter die klassenlehrerin an und erzählt den vorfall. am nächsten tag gespräch in der klasse - 3. klasse - eine lawine brach los. berichte vieler kinder, die schweigsam, ängstlich, nicht sehr behütet sind: das ist mir auch passiert.
Klassenkonferenz, schriftlicher verweis - hilflose eltern. einer der jungen wird von den eltern daraufhin zur ganztagsbetreuung angemeldet, weil sie sich sorgen um seinen umgang machen.
fortsetzung: nachmittags kommt der andere junge zur betreuung auf den spielplatz, trifft sich mit dem kumpel, sie drängen einen anderen hinter das gebäude und verprügeln ihn, von innen sieht es eine der betreuerinnen durch's fenster - sie streiten alles ab.
in dieser schule gibt es ein von allen ernst genommenes präventionsprogramm, eltern arbeiten engagiert als schlichter in der schule mit, es gibt soziales training ab klasse 1 ....wir achten auf die gewaltfreiheit in der schule.
in diesem geschützten raum, den wir alle für halbwegs intakt hielten, haben sich viele kinder, die gewalt erlebt haben, nicht getraut, sich einem erwachsenen anzuvertrauen - trotz klassenrat und eingeübten formen der konfliktbewältigung.
das hat uns alle nachdenklich gemacht.
die beiden 'schläger' sind typische underdogs: migranten mit vielfältigen problemen, es ist uns offensichtlich nicht gelungen sie so stark zu machen, dass sie schläge nicht brauchen um sich zu bestätigen - trotz sprachförderung, hausaufgabenhilfe, jungengruppe .... treten und schlagen sie so um sich.
die eltern der beiden finden es nicht so schlimm: sie sind ja noch jung!
schaun wir mal, wie sie es finden, wenn wir in der nächsten klassenkonferenz beschließen, dass wir beide in unterschiedliche klassen setzen und schulverweis androhen ... - das ist in der nächsten woche. rooster |
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