Ich bereite gerade eine KLassenarbeit zum Thema "Sagen" vor. Da ich nicht nur Wissen abfragen möchte, will ich den Schülern auch die Gelegenheit geben, sich kreativ mit dem Inhalt einer Sage bzw. der gesamten Textsorte auseinanderzusetzen. Habt ihr Ideen, welche Aufgaben man hier stellen könnte? Im Moment habe ich folgende Ideen: Eine eigene Sage zu einem Bild oder Zeitungsartikel schreiben, eine Sage aus einer anderen Perspektive wiedergeben, z.B. als Tagebucheintrag oder Gespräch wiedergeben.
Wir hatten verschiedenste Namen gesammelt (Weißenfels, Witzenfeld, Kohlmeise, Hexenkraut), zu denen die Schüler dann Sagen frei erfunden haben. Es gab tolle Ergebnisse. Die Vorlage war damals im Pusteblume-Lehrbuch Klasse 4
Außerdem gab es vom ADAC ein Heft mit Straßenkarten und darauf Städtehinweise und die dazugehörigen Sagen. Auch damit haben die Schüler gern gearbeitet.
bin ich etwas am Zweifeln, ob Sagen erfinden in Ordnung ist, da die Sagen ja schließlich Überlieferungen sind und in eine Erzähltradition eingebettet werden. Kann man solche Geschichten "erfinden"?
@palim: Die Idee mit den Straßenkarten gefällt mir gut. Ich werde mich mal beim ADAC nach den Karten erkundigen. Danke!
Wir haben vorab überlegt, was an Sagen wahr ist und was nicht, haben sie zu Märchen abgegrenzt und viele Beispiele gelesen (ADAC eben und auch andere).
Davon ausgehend haben die Kinder zu o.g. Begriffen überlegt, was sich dahinter überhaupt verbergen könnte (häufig Stadt, Ortsname, Burg, geographische Besonderheit, Pflanzenname etc.)Anschließend haben wir zu den Namen selbst Sagen erfunden - klar, dass es keine überlieferten sind, aber auch die überlieferten wurden doch irgendwann gesammelt und aufgeschrieben. Selbst bei Märchen schreibt man doch eigene/ heutige/ neue.
die Merkmale haben wir natürlich auch erarbeitet. Ich denke wahrscheinlich zu sehr um die Ecke. Es wird bestimmt kein Schüler fragen: "Aber Sagen haben doch einen realen Kern, wo soll ich den denn jetzt herzaubern?"
Inzwischen hatte ich noch weitere "Eingebungen": Brief an eine Person aus Sage schreiben, Interview mit einem Sagensammler verfassen.
haben die Schüler?
Mit dem Perspektivwechsel haben gerade jüngere Schüler erfahrungsgemäß häufig Schwierigkeiten. Meine "springen" dann häufig zwischen der 1. und 3. Pers. hin und her.
Welche Lernziele hast Du in Deiner Unterrichtseinheit verfolgt? Daran müsstest Du Dich wohl bei der Klassenarbeit orientieren.
Wäre es möglich, in der Aufgabe den "wahren Kern" vorzugeben und die Schüler erfinden dann die Sage dazu? Oder Du suchst ein aussagekräftiges Bild aus einem Sagenbuch und lässt die Schüler dazu eine Sage schreiben.
Oder schau Dir mal andere Deutschbücher als das an Deiner Schule eingeführte an. Wie gehen die an das Thema heran? Gibt es dort eventuell Aufgaben zum Thema, die zu einer "Sagenaufgabe" umgewandelt werden können?
Leider habe ich Sagen noch nie unterrichtet, deshalb fällt mir dazu nicht so viel ein.
Nochmal zum Thema "Sagen erfinden": das ist voll in Ordnung, finde ich.
Hast Du schon mal von folgenden Büchern von R.W. Brednich gehört oder sie gelesen?
Die Maus im Jumbo-Jet
Die Spinne in der Yucca-Palme
Beide Bücher enthalten "sagen"hafte Geschichten, quasi moderne Sagen. Und sie sind "absolut wahr"!
Geschichten werden häufig mündlich weitergegeben und so wird die wild aussehende Katze, der man im Wald beim Joggen begegnet ist, schnell zur Wildkatze und nach der 20sten Erzählung zu einem Luchs, dem man nur mit einem weltmeisterlichen 1000-Meter-Lauf knapp entkommen ist...
Warum sollte man also einen Schüler mit dem Verfassen einer eigenen Sage nicht zeigen lassen, dass er verstanden hat, wie eine Sage aufgebaut ist und wie sie entsteht?
Ich würde allerdings mehrere Aufgaben zur Wahl stellen.
Danke für die Anregungen. Die Spinne in der Yucca-Palme kenne ich, und auch im Internet gibt es viele solcher modernen Sagen.
Ich werde auf jeden Fall mehrere Aufgaben stellen. Habe inzwischen ein Bild und einen Zeitungsartikel gefunden. Das mit dem Perspektivenwechsel haben wir schon geübt, ist den Schülern also bekannt.