Das Problem:
Texte lesen ist ein zähes Geschäft.
Zeitgeschichtliche Dokumente ( Bilder, Karikaturen u.a.)zu betrachten und auszuwerten ist für nicht wenige mühsalbefrachtet und fordert zum Vermeiden und Ausweichen heraus.
Der "kritische Dialog" ist schwierig und wird erst gar nicht als Herausforderung begriffen.
Die Frage als Lösungsvorschlag:
Sollte man im Geschichtsunterricht viel mehr mit Spielfilmen zu historischen Themen arbeiten, um die "menschlichen Dimensionen" in historischen Feldern als Motivationsfaktor und Erkenntnisansatz für den Geschichtsunterricht an Hauptschulen zu nutzen ?
gerne Hörbücher (von PM gibt es gute) hab auch mal selber aufgenommen, dann Rede- Frage- oder Schreibauftrag hinterher.
Bildbetrachtungen mögen meine gerne, dann können sie schon mal spekulieren und ein angemessener Text rundet dann ab.
Rätsel, Lückentexte, "Was ist Was" Bücher.
Rollenspiele finde sie auch gut
Für bestimmte Zeitabschnitte oder Ereignisse Zeitleisten mit Bildern erstellen lassen
Ich habe ein schönes Buch "Weltgeschichte für junge Leser" daraus leseich gerne vor, das lieben die Kids!
Ich lasse manchmal fiktive Briefe schreiben, aus der Sicht eines Betroffenen, z.B. ein Rückkehrer aus der Russlandrevolution, ein Bauer in der Franz. Rev schreibt an den König. etc etc.
So versuche ich meinen schwachen 8ern auf die Sprünge zu helfen
Filme mag ich nicht so, die Kids schalten dann ab (glaub ich jedenfalls)
Ich unterrichte meine Klasse (9H) seit letztem Schuljahr auch in Geschichte. Ich versuche immer wieder mal was anderes je nach Thema.
Bei manchen Themen erarbeite ich kleinere Texte aus unserem Geschichtsbuch oder suche mir geeignete Texte aus anderen Büchern/Medien. filme eignen sich auch, aber am günstigsten mit einer konkreten Aufgabe verbunden. Zum Widerstand in der NS Zeit habe ich in Partnerarbeit kürzere Texte zu verschiedenen Personen bearbeiten lassen und vortragen lassen. Nun haben sie die Aufgabe Eltern, verwandte und Bekannte zu interviewen zu deren Erinnerungen an den 2. Weltkrieg.
Bei den Erinnerungen werde ich dann den Blick auf Pater Henkes richten. Die Judenverfolgung werde ich beispielhaft am Ort Meudt bzw. dem Westerwald darstellen. Das Thema Euthanasie wird am Beispiel Hadamr exemplarisch dargestellt. dort werden wir auch eine Besichtigung haben.
Vorlesen finden die Schüler tatsächlich interessant und motivierend. Die Erfahrung machte ich schon verschiedentlich. Mit einem Hörbuch von PM habe ich keine guten Erfahrungen gemacht (Französische Revolution). Das war ein besserer Vortrag, ohne viel akkustische Differenzierungen. Zeitleiste erstellen schult tatsächlich die zeitliche Orientierung und fördert die gestalterische Lust /das zeichnerische Geschick. Weltgeschichte für junge Leser finde ich auch gut: verständliche Sprache, Anschaulichkeit u.a. . Fiktive Briefe schreiben setzt ja schon viel Bereitschaft zur Eigenaktivität im historischen Raum voraus. Ich habe gute Erfahrungen mit verschiedenen Filmen ( Schwerpunkt NS-Zeit ) gemacht. Habe natürlich immer wieder an "Gelenkstellen" gestoppt und das dargestellte Verhalten hinterfragt und erklären lassen. War immer wieder überrascht von dem guten Alltagsverständnis der Schüler Innen.
Aber: Wie können die die "grundlegenden" politisch-kulturellen Hintergrund-Kenntnisse vermittelt werden, die in Standard-Test später immer wieder gefragt sind ?
Aber: Wie können die die "grundlegenden" politisch-kulturellen Hintergrund-Kenntnisse vermittelt werden, die in Standard-Test später immer wieder gefragt sind ? darüber muss ich auch noch mal genauer nachdenken, aber ich denke, am besten geht das eh alles fächerübergreifend. Ich bin in der glücklichen Lage, meine eigene Klasse 18! Stunden zu unterrichten, da kann man mit bestimmten Themen dann in verschiedenen Fächern arbeiten und kommt besser vorwärts und kann es von mehreren Seiten betrachten!
Hut ab ! Exkursionen nach Hadamar ("Euthanasie"ort)
, Interviews von Eltern, Großeltern und anderen Zeitzeugen. Man spürt förmlich die engagierte Kraft des /der Geschichtslehrers / lehrerin. Ich finde das toll, wenn man HS hat, die so mitziehen und nicht gequält werden müssen. Bleibt aber bei den schriftlichen Ausarbeitungen (nach den Interviews...) nicht viel Arbeit wieder am Lehrer hängen ?
Hi, ich habe festgestellt, dass es meine ganz schön anheizt, wenn sie über eine Sache diskutieren können . Und die erfassen dann oft den Kern der Sache, den sie vorher beim Lesen nicht gerafft haben. Schließe mich übrigens der Ansicht an, dass die Texte zu schwer sind.
Bei meinen (Förderschule 7-8) kommen immer gut Infos zum Alltag an.
Wie haben die Leute in "dieser" Zeit gelebt?
Ich arbeite und lasse da viel mit Sachbüchern aus der Bücherei arbeiten, bastle Lehrererzählungen zusammen, wir reden über Mode, Essen, Kinderalltag etc zu der Zeit und tasten uns dann vor zur Politik.
Unterstützt wird das Ganze durch viele, viele Bilder, Fotos und Folien. (Ganz wichtig aus für Schüler, die das Deutsche nicht so beherrschen)
Die Schüler gestalten auch gerne Plakate oder suchen im Computerunterricht in Google Bilder und Texte zum Thema zusammen.
Diese sind dann oft Ausgangspunkt zu weiteren Fragen und Diskussionen.