Hallo zusammen!
Welche Übungen, Stationen etc. würden sich eurer Meinung nach anbieten, wenn man einige Grammatikbereiche in einer Lektüreunterrichtseinheit wiederholen möchte?
Es handelt sich dabei um eine 9. Realschulklasse.

Vielen Dank im Voraus

ich finde es immer schade, so etwas "schönes" wie lektüre mit grammatik zu verbinden...
bin zwar ein totaler grammatikfreak, trenne das aber lieber.
man könnte ja einfach allgemeine AB's nebenbei machen?

ideen grammatik mit lektüre:
- auf seite xy wortarten suche?
- auf seite xy satzglieder bestimmen
- seite xy in eine andere zeit umschreiben lassen

ich weiß nicht so genau, was stoff der 9.klasse ist... das würde mir für grundschule einfallen...

Uns wurde gesagt, das geht gar nicht mehr!
Integrative Grammatik war das Stichwort (böse Zungen behaupten das Unwort) an unserer Schule, dem Seminar und überhaupt...

Ich finde diese Idee ürigens gar nicht schlecht. Grammatik macht schließlich nur Sinn, wenn man sie auch anwenden kann bzw. in einen Zusammenhang stellen kann.

den zusammenhang kann man ja auch anders irgendwie herstellen. mache ich auch.
finde spaß am lesen nur so wichtig, der sollte nicht verloren gehen.
vielleicht ist das aber auch ein "grundschulding"... bei unseren ausbildern hätte man grammatik und rechtschreiben nie mit lektüre, aufsätzen oder so verknüpfen dürfen

sträuben sich mir auch ein bisschen die haare, wenn ich mir vorstelle, kafka oder anderes in der grammatik zu "verwurschten"... aber vielleicht mit sachtexten... z.b. http://www.4teachers.de/url/2212


miro07

Wenn meine Schüler so weit sind, dass sie Kafka lesen (Oberstufe), dann steht keine Grammatik mehr auf dem Programm. Bei Jugendbüchern sehe ich keine Probleme.

bei jugendbüchern sicher möglich und für die schüler dann auch in einem kontext verständlich!

miro07

dass mit "integrativer Grammatik" eine Verbindung von Lektüre und Grammatikthemen zwingend ist. Es soll sicher darum gehen, grammatikalische Strukturen zu erkennen und diese auf den eigenen Sprachstil anzuwenden, d.h. Grammatik in einen kommunkativen Zusammenhang zu bringen.
Literatur mit Grammatikbetrachtungen zu verbinden halte ich auch für "Verschandelung" der Werke, egal welcher GAttung und Alterstufe....
Mir hat es als Schülerin schon nicht behagt, Gedichte zu analysieren (obwohl ich das gut konnte!), weil ich die Texte in ihrer Ganzheit genießen wollte...
Clausine

die beiden bereiche scheinen mir nicht ganz vereinbar.
weiß ich im vorfeld, dass bei einer lektüre dann grammatik lauert, das zerpflücken in alle möglichen teilchen, wird die freude am lesen deutlich geschmälert, das sich einlassen (können) auf das lesen, das erfahren des inhalts, das mitleben mit den personen...
so gesehen konterkariert doch "integrative grammatik" die lesefreude (die zu wecken ohnehin nicht leicht ist).

wie wäre es, das pferd vom schwanz aufzuzäumen und in stationen zu vorgegebenen grammatikalischen phänomenen etwas suchen zu lassen?
diese zahlreichen texte könnten dann durchaus aus der literatur stammen, aber ohne hinweis, woher.

dafyline

Ich finde, Grammatikunterricht lässt sich sehr gut mit Kafka verbinden. Denn gerade Kafka spielt mit der Grammatik (der Satzstruktur, dem Modus, dem Tempus usw.) Deshalb halte ich es für wichtig, dass man Schüler dafür sensibilisiert. Außerdem lässt sich ein Kafka auch viel leichter verstehen, wenn die grammatikalischen Phänomene mitberücksichtigt werden. LG