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Forum: "Förderung im Kindergarten"

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Förderung im Kindergartenneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: palim Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 29.01.2008 21:53:03 geändert: 29.01.2008 21:57:18

Bei uns gibt es regional die Überlegung, dass man Grundschüler nicht erst mit der Einschulung und in den ersten Wochen testet, sondern schon vorab in spielerischen Verfahren schaut, wo sie Stärken und Schwächen haben und ggf. die Schwächen fördert.

Ich wüsste gerne, wo es etwas derartiges schon gibt,
wie z.B. im Kindergarten oder auch anders die Kinder eingeladen werden und beobachtet werden,
wer dieses durchführt und wer anschließend für die Förderung zuständig ist.

Gibt es sowas bei euch?

Unter anderem kam hier das Stichwort "Hexe Mirola" auf.
Hat jemand damit schon gearbeitet?

Über Rückmeldungen wäre ich dankbar.

Palim


Mirolaneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: janneke Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 30.01.2008 13:08:33

kenn ich. Wird in einem unserer "Zulieferkindergärten" ungefähr ein Jahr vor geplanter Einschulung durchgeführt. An sich werden ähnliche Bereiche abgeprüft wie z.B. auch bei Ostermann, aber sehr viel kompakter. Ist für die Kinder ganz nett, weil das alles in eine Rahmenhandlung gepackt wird -allerdings für die Beobachter irre komplex, weil man auf verdammt viele Dinge achten muss. Ein geübter Beobachter kann - wenn er sehr gut ist - vielleicht drei Kinder auf einmal beobachten, aber wenn man es anständig machen will, sollte man nicht mehr als zwei kinder zu beobachten haben. Wenn also sechs Kinder den Testdurchlauf machen, brauchst du drei Beobachter. Und noch zusätzlich zwei Kräfte, die die Aufgaben stellen und durch die Handlung leiten.
Du kriegst Aufschluss über Grob- und Feinmotorik, akustisch-serielles Gedächtnis (ansatzweise auch Langzeit), Raum-Lage-Empfinden.
Wir haben beim letzten Mal mit zwei künftigen Erstklasslehrerinnen mit beobachtet. War sehr aufschlussreich!


Vorschuleneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: akten Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 30.01.2008 13:57:25 geändert: 30.01.2008 13:57:49

Bei uns an der Schule ist es so, dass wir die Kinder ein Jahr vorher kennenlernen. Im ersten Halbjahr gehen die Kollegen in die Kindergärten, beobachten die Kinder und sprechen mit den Erzieherinnen. Dabei können schon Förderschwerpunkte erkannt werden.Im zweiten Halbjahr kommen die Kinder zu uns in die Schule zur "Vorschule".Dort werden dann bestimmte Nachmittage durchgeführt. z.B. Sportnachmittag, motorische Übungen usw.

Ich sehe die Sache jetzt an der zweiten Schule und muss sagen, dass es wirklich gut ist.
Man lernt die Kinder schon kennen und umgekehrt.
Die Vorbereitung für die zukünftigen Klassenlehrer ist auch besser.



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von: palim Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 30.01.2008 14:39:39

Wie gut, dass es 4t gibt ... und immer schon Lehrer Erfahrungen gesammelt haben.
Gestern in der Konferenz klang alles so euphorisch und die Tücken sieht man eben erst, wenn man damit arbeitet.
Zur Zeit beschäftigt und zum einen das Material, der Aufwand dabei etc.
Die andere Frage ist die der Organisation.
WER geht in den Kindergarten oder machen das Erzieherinnen?
WER übernimmt die Förderung oder werden die Kinder bzw. Eltern dann an Therapeuten verwiesen?
WO dient es einer Integration der Kinder in die Regelschule oder kann es auch so sein, dass diese Kinder dann ab der 1. Klasse in die Förderschule gehen?
WO greift die Förderung so frühzeitig, dass die Kinder dann in der verbleibenden Zeit (Jahr, Monate?) gestärkt werden können?
Gibt es zusätzliche Unterrichtsstunden für diese Zusammenarbeit, die Stunden, die die zukünftigen Klassenlehrerinnen (am Nachmittag) durchführen? Woher kommen diese Stunden? Gibt es keine Stunden und die Lehrerinnen planen, organsisieren und führen alles zusätzlich zu ihrem Pensum durch?
Gibt es eine Betreuung durch außerschulische Pädagogen oder Therapeuten, Zusammenarbeit mit der Uni o.a.

Ach sooooo viele Fragen.
Sicherlich wäre es toll, wenn schon im Kindergarten genau hingeschaut würde und es gibt bestimmt viele Erzieher, bei denen das gut klappt, die einen guten Draht zu den Eltern haben, erklären und bewirken.
Sicherlich gibt es Eltern, die dankbar für Hinweise sind, die Hilfen annehmen und umsetzen.
Aber wie holt man die anderen alle mit ins Boot?

Palim


Man, palim!neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: janneke Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 31.01.2008 23:08:17

Was du alles wissen willst *g*

Ich werd mal versuchen, dir so gut es geht der Reihe nach zu antworten. Aber schon mal vorweg: Zusätzliche Stunden, nur weil einen Lehrerin nachmittags in den Kindergarten geht? Wovon träumst du nachts, wir sind zur Kooperation verpflichtet, das wird doch nicht ausgeglichen!
Wir haben versucht, es als Freizeitvergnügen zu sehen...... War ja für die Kinder.

Organisation in unserem Fall:
Die Erzieherinnen haben sich intensiv mit Mirola auseinander gesetzt, Material und Parcours vorbereitet. Zwei von drei künftigen Erstklasslehrerinnen sind dann in den KiGa und haben sich kurz in den Beobachtungsbogen einweisen lassen (wir haben uns vorher aber schon grob in das Material eingearbeitet und uns informiert).

Förderung: Einen Teil der Förderung (Motorik, Würzburger Training) kann sicherlich der KiGa leisten. Eine Hintergrundidee bei uns war es, Mirola so früh zu machen, um tatsächlich Therapien rechtzeitig anlaufen zu lassen. Das passiert dann eben über Kinderarzt und die diversen Therapeuten in der Gemeinde, die z.T. auch in den KiGa gehen.

Integration von Förderkindern: Kann ich dir ganz ehrlich nix zu sagen. Die klaren Förderkinder werden an der Förderschule direkt eingeschult, die "mit Chance" gehen an die GS. Daran hat sich durch die frühe Mirola nix geändert.
Bei der augenblicklichen Handhabung von RIK möchte ich den armen Förderkindern die Regelbeschulung auch nicht antun. 26 bis 28 Kinder in der ersten Klasse und bei Kindern mit Förderbedarf 3 zusätzliche Stunden - das kann den Würmern nicht gerecht werden.

Gute Erfahrungen haben wir bei den Kann-Kindern gemacht, die ja oft zum Mirola-Zeitpunkt (so ungefähr September, 11 Monate vor Einschulung) gerade erst 5 geworden sind - oder sogar noch vier waren. Mit den Mirola-Ergebnissen waren dann einige überehrgeizige Eltern doch leichter zu überzeugen, ihren Kindern noch ein bisschen Zeit für die nötige Entwicklung zu geben. Ist ja schön, wenn die kleine Prinzessin schon das ABC aufsagen kann. Bringt aber wenig, wenn sie keinen Stift halten kann und mit Fremden grundsätzlich mal nicht redet - und nach zwei Minuten einer Aufgabe verträumt auf den Zöpfchen kaut. Gell, da muss man dringend drüber nachdenken, das Kind gaaaaaaaaanz schnell zur Schule zu schicken?!

Gut ist diese Zusammenarbeit sicher für das bessere Verständnis zwischen KiGa und GS. Sollte aber besser noch vertieft werden, gemeinsame Fördermaßnahmen fände ich gut. Aber die auch noch in unserer Freizeit? Kann ja jeder nur in einer Stunde 60 Minuten arbeiten, mehr geht nun mal nicht.

Wenn das noch nicht reicht, liebe palim, frag ruhig weiter!


Kooperationslehrerneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: kla1234 Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 01.02.2008 18:18:41

Ist das bei euch nicht so?
Im letzten Jahr Kiga gehört man endlich zu den Großen. Das heißt 1-2mal in der Woche kommt der Lehrer oder die Lehrerin. Die Kinder machen allein durch den Status einen Riesenschub.
Aus Elternsicht ist man sehr froh über diesen Blick aufs Kind. Ein sanfter Übergang, Beruhigung und wertvolle Tipps.
Außerdem neigen Erzieherinnen dazu Kinder eher als Kleine behalten zu wollen und unterfordern gern die Älteren, bzw trauen sich nicht irgendetwas anzubieten, was nach Schule riecht, was vorgreifen könnte. Da sind sie froh, wenn den Part ein Lehrer übernimmt....
kla


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von: palim Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 01.02.2008 19:16:58

Nein, bei uns ist das nicht so.
Wenn wir Glück haben, werden die Schüler im Juni vor der Einschulung von der Ärztin des Gesundheitsamtes getestet. Erst danach können Klassen eingeteilt werden und noch später gehen dann die Klassenlehrerinnen für 1 Tag in die Kindergärten ... wenn sie mögen und sich für einen der 5 Kindergärten entscheiden können.

Gut fand ich für mich, dass ich zuvor schon den Sprachförderunterricht im Kiga gegeben habe. Dadurch hatte ich Kontakt zu wenigen Kindern, die anderen kannten mich aber schon vom sehen.

Auch bei uns gibt es im Rahmen der Einschulung Tests, das Bestreben ist aber, vorher etwas zu machen.
Durch die Sprachfördermaßnahme werden die Kinder ja zu diesen Tests gebeten. DAs ist schon aufschlussreich. Wenn man dann im Unterricht Kinder hat, die gar nichts schaffen... und man sich fragt, warum diese Kinder nicht in der Frühförderung gelandet sind, dann bekommt man das K... oder Gruseln.

Wir fragen uns eben, ob der Aufwand lohnend ist.
Außerdem ist das Konzept der Mirola sicherlich toll, wenn Kinder spielerisch ihre Stärken und Schwächen zeigen können,
andererseits kam der Gedanke auf, ob es Kinder gibt, die zwar in einer Spielsituation toll mitmachen, in der Schule mit dem wenig spielerischen Unterricht aber dann doch nicht zurecht kommen.
Meiner Meinung nach ist das Spiel gut, wenn der Test schon so früh läuft, kurz vor den Sommerferien finde ich die bisherigen Verfahren, die bei uns schon probiert wurden, aber ebenso gelungen (und eben schon bekannt).

Und ich träume davon - Tag und Nacht - dass die Grundschulen Förderunterricht bekommen und nicht nur die 9. Klassen am Gymnasium,
dass man Förderlehrer in der Schule hat und immer fragen kann oder dass man mit einer anderen Lehrkraft viele Stunden doppelt gesteckt ist.
Dann kann mich mir durchaus vorstellen, dass diese Stunden ab und an in den Kindergarten verlagert werden, um dort zu testen oder dass es - ähnlich der Sprachförderung - Stunden für Förderschullehrer oder Grundschullehrer und die Förderung im Kindergarten gibt.

Palim


für die Kinderneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: kla1234 Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 02.02.2008 12:21:45

Ich sehe das nicht unter dem Testgedanken und auch nicht um den Lehrern die Kinder näher zu bringen.
Aus Sicht der Kinder finde ich dieses 1 Jahr Schnuppern extrem wichtig. Viele haben keine Ahnung, wie sich Schule anfühlt, bzw haben ein falsches Bild von den Eltern vermittelt bekommen.
Bei uns gibt es meines Wissens kein festes Programm.
Und besonders! spielerisch geht es da nicht ab, eher eben so wie in der Schule: mit Arbeitsblättern zum gesamten Programm von Feinmotorik bis Zahlenverständnis.
Die Kooperationslehrer, die ja nach Schulgröße keineswegs die künftigen Erstklasslehrer sein müssen, können sich nach dem Bedarf der Kinder richten.
kla



...neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: dzenata5 Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 11.02.2008 16:52:49

also ich war jahre lang kindergartenleiterin und hab die kids im letzten jahr auf die schule vorbereitet. bei uns war es nicht nötig, dass lehrer in den kiga kamen, das war unser job, den wir auch übernommen haben. allerdings das ganze letzte jahr hindurch durch wirklich gezielte beobachtungen der einzelnen kinder mit beobachtungsbögen etc. dabei beobachtete der betreffende erzieher jeweils am vormittag 2 kinder während der "gezielten beschäftigung" und dokumentierten ihre beobachtungen, waren alle durch, kamen die ersten wieder dran. so hatte man spätestens nach einem halben jahr eine sehr umfangreiche und qualifizierte aussage über stärken und schwächen der kinder. eine zusammenfassung erhielten die eltern für die entscheidung schule ja oder nein jetzt oder später, regel- oder förderschule.
ich finde eure kigas sollten da schon auch in die verantwortung genommen werden. sie sind schließlich 5tage die woche mit den kindern zusammen.
liebe grüße
nata


@ nataneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: janneke Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 12.02.2008 18:21:30

Seh ich genauso wie du. Nur leider tun unsere Zuliefer-KiGas das als Verschulung ab. Ist es m.E. nicht, aber da reden wir gegen Wände.
In der einen Einrichtung läuft die Zusammenarbeit dennoch relativ gut, aber in der anderen muss die neue Leiterin mal ganz üble Erfahrungen mit Lehrern gemacht haben. Für die sind wir ein rotes Tuch. Und das ist vollkommen personenunabhängig, sie ist da sehr großzügig und unvoreingenommen mit ihrer Ablehnung.
Unterlagen über Kinderbeobachtungen? Fehlanzeige! Und dabei wird die Arbeit mindestens in einem KiGa gut dokumentiert. Das weiß ich, weil meine Tochter in dem KiGa war und wir die Mappe immer zum Elternsprechtag vorgelegt bekamen, inkl. Beobachtungsbögen. Wird aber trotzdem nicht an die Schule weitergegeben, wir können also von vorne anfangen.
Solange es keine gesetzliche Verpflichtung zur Weitergabe der Infos gibt, wird von der Seite bei unseren KiGas nichts geschehen!


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