Dieses freie Lernen, die Kinder selbst entdecken Lassen versuche ich im Schulalltag MANCHMAL... Die Realität ist nun mal anders, vor allem mit G8 (wir sind bei uns die Pioniere).
Im ganz normalen Alltag stehen mir immer Kollegen entgegen, die ganz einfach die reine Reproduktion wollen.
Sie machen bestimmte Angaben, was zu wann gelernt werden muss und fragen genau das dann ab...
Dem stehe ich gegenüber, lese "Löcher", lasse die Kinder lesen, dazu schreiben und malen in die geliebte Kladde, fordere zur Verwirklichung eigener Ideen auf, lasse sie Lexika, Internet usw. benutzen, lasse sie basteln und stundenlang eigene Wege beschreiten... mit phantastischen Ergebnissen.
Elternabend (O-Ton): Mein Kind vertrödelt seine Zeit mit Ausschnippeln, Einkleben von Bildchen und Ausmalen...
Auf meine Entgegnung, dass es doch Kinder sind, die beim Schnippeln, Kleben, Malen die kleine Seele baumeln lassen - und dennoch viel lernen,
erhielt ich von vielen Eltern Zustimmung, die heilfroh sind, dass wir noch so kindgemäß arbeiten (6. Klasse).
Meine Hausaufgaben gebe ich im Moment in Minuten an: 15 - 20 Minuten am Tag für das Fach Deutsch. Sie müssen nicht nachweisen, was sie gemacht haben.
Und ich schwöre euch:
Sie arbeiten ALLE mehr als man erwartet, weil sie die FREIHEIT haben zu entscheiden.
Die Kladden/ Lesetagebücher müsstet ihr mal sehen: von Experimenten mit Zwiebeln (siehe Sam, der Zwiebelmann im Buch) über wissenschaftliche Beschreibungen oder ganz tollen Zeichnungen...
Eigene Infos (von Papa) über das Jugendschutzgesetz in Deutschland im Vergleich mit den USA..
Das ist doch nicht anspruchslos!
Zum Anfang: Kollegen, die reines Nachkauen verlangen, haben in solchen Klassen ihre Probleme, weil "meine" Kinder kritisch sind, selbst denken können und wollen.
Und ich habe meine Probleme mit diesen Kollegen.. (Ich betone: Mein Unterrichtsstil ist nicht Laissez fair!)