1.
R = U / I
ist nicht das OHMsche Gesetz.
Wenn, dann
U / I = R = const!
Exakt lautet es sowieso anders.
Schau in den PHILIPPOW "Grundlagen der Elektrotechnik" (unübertroffenes Standardwerk).
2.
Du hast merkwürdige Literatur;
ich habe extra nochmal meine Ingenieurbücherwand durchgeblättert (PHILIPPOW, LUNZE, ...); zum Kapitel Widerstand finden sich defacto ausschließlich Strom-Spannungskennlinien, d.h. U-I-Diagramme mit R = f(I).
Desgleichen für Zweipoltheorie.
Für Bauelemente mit R = f(T) bzw. R = f(U), also nichtlineare Widerstände, lassen sich natürlich U-I-Diagramme besser handhaben; Dioden, Varistoren, Thermistoren... .
Allerdings muß man sagen, daß die Ingenieure oft vom "U-I-Diagramm" oder von der "Strom-Spannungskennlinie" sprechen, egal ob jetzt Spannung über Strom oder Strom über Spannung gemeint ist.
Das Studium prägt einen indifferenten Blick für sowas auf.
Es ist im Grunde völlig unerheblich, ob ich nun von Leitwert oder Widerstand rede, solange ich jeweils korrekt abtrage oder ablese. Du kannst stundenlang über Leitwert sprechen und Widerstand meinen; machen auch durchaus Professoren - die zeichnen dann eben die entgegengesetzten Kennlinien zu dem, was sie erzählen.
Die Physiker halten es ähnlich; der Physiker spricht bekanntlich von "s-t-Diagramm"/ "Weg-Zeit-Diagramm", gemeint ist aber offensichtlich Weg über Zeit, und nicht Zeit über Weg.
Oder die Mathematiker. (a - b) ist bekanntlich eine Summe, denn eine Differenz ist auch eine Summe.
Ciao