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Forum: "Sexuelle Gewalt- Was kann/darf/muss ein Lehrer tun?"

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Sexuelle Gewalt- Was kann/darf/muss ein Lehrer tun?neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: sarjola Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 05.06.2008 11:42:25

Hallo,

ich bin noch Studentin und besuche dieses Semester ein Seminar zum Thema sexueller Missbrauch. Mich interessiert besonders, welche Rechte, Pflichten und Möglichkeiten einE LehrerIn hat, wenn der Verdacht auf sexuellen Missbrauch besteht.
Habt ihr da schon Erfahrungen gemacht oder wisst, ob es dafür klare Vorschriften gibt?
Wann derf eine Lehrperson wem den Verdacht melden?
Welches Vorgehen ist günstig/ungünstig?

Viele Grüße,

Carola


kenn mich zwar nicht ausneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: saddie24 Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 06.06.2008 14:28:05

bin aber der meinung , dass man jeden verdacht , der sicher einigermaßen stützen lässt melden sollte (also nicht ganz an den haaren herbeigezogen ist)
dabei würde ich zunächst mit kollegen die das kind auch unterrichten sprechen ob sie ähnliche beobachtungen gemacht haben.
dann aufjeden fall an das jugendamt; die gehen auch sehr behutsam mit solchen vorwürfen um. da kann man dann auch nciht soviel kaputt machen. ob man die eltern ansprechensollte, hängt vermutlich von der situation ab.
lieber einmal zuviel als einmal zu wenig, aber nie unüberlegt
gruß saddie

hoffe ich komme nie in so eine situation (v.a. für meine kinder)


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von: klexel Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 06.06.2008 14:35:37

erste Schritt ist sicher der/die KlassenLoL, aber wichtig ist als zweiter Schritt das Gespräch mit dem /BeratungsLoL, denn die kennen sich am besten aus und haben Kontakte zu Beratungsstellen. Auch der/die SozialpädagogIn, soweit vorhanden, ist eine wichtige AnsprechpartnerIn. Dort gibt es am ehesten den direkten Draht zum Jugendamt und Beratungsstellen.


Hallo Carola,neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: caldeirao Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 06.06.2008 16:47:57

ein ganz heikles Thema. Wenn das Kind sich nicht öffnet, stehst du da, wie Max in der Sonne.

Ich hatte auch eine SWS sex. Missbrauch, sogar berufsbegleitend und vermutlich eine Schülerin, die missbraucht würde. Die Theorie ist ganz anders als die Praxis, weil man an die Kinder nicht rankommt. Für sie ist es ein absolutes Tabu-Thema und wenn Du Dich zu weit aus dem Fenster lehnst, kommst Du in Teufels Küche.

Ich bin jedenfalls mit meiner Vermutung zum Jugendamt, habe mit der zuständigen Frau gesprochen, ihr alles erzählt, am Ende hatte ich eine Visitenkarte in der Hand, wo sich das Mädchen melden solle. Mehr könnte die Frau auch nicht tun. Es lag ja keine Anzeige vor. Das Mädchen konnte ich natürlich auch nicht davon überzeugen, dort hinzugehen. Wie auch?



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von: medeaxs Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 02.01.2011 13:12:01

Es hilft oft wenn man den Schüler/ die Schülerin nicht unter Druck setzt sondern alternative KOntaktmöglichkeiten anbietet. Zuerst sollte man es mit vorsichtigem Ansprechen auf die Problematik versuchen.Natürlich vertraulich mit viel Zeit und Geduld und unter vier Augen! Etwa mit "Ich habe bemerkt dass du traurig wirkst/ dich anders verhältst als sonst...Ich mache mir Sorgen um dich und wollte dir anbieten dass du gerne mit mir darüber reden kannst. Ich nehme mir Zeit und höre zu und werde dir glauben.Du kannst mich ansprechen wann immer du dich dazu entscheidest".......falls das nicht funktionieren sollte oder der betroffene Schüler/Schülerin sagt sie kann darüber nicht sprechen dann ist es oft eine große Hilfe anzubieten es aufzuschreiben, in Form eines Briefes. Eltern kontaktieren ist vorerst eine der schlechtesten Methoden. Denn auch Eltern können TÄTER sein beim sexuellen MIssbrauch und die SItuation könnte sich verschärfen wenn der VErdacht ans Licht kommt. ZUdem ist es ein massiver Vertrauensbruch für den Betroffenen(der genug andere Probleme hat und sowieso angeschlagen ist) wenn Stillschweigen versprochen wurde und nicht gehalten wird. Schüler sind Menschen und sollten deswegen respektvoll behandelt werden!...Reden Sie mit Kollegen oder Beratungsstellen wie FEM, Zartbitter oder ProFamilia (gibt es in jeder größeren Stadt. Auf keinen Fall hinter dem Rücken des BEtroffenen! Ich würde raten den Schüler/Schülerin über die Schritte die SIe tun zu informieren und nicht über seinen Kopf hinaus entscheiden. Wenn es sich um kleinere Kinder (Grundschule) handelt ist es besser das JUgendamt von Anfang an zu kontaktieren und um Hilfe zu bitten (das geht auch ohne den Namen des Schülers/Schülerin zu nennen). Lieber einmal vorsichtiger sein als einen Missbrauch zu übersehen.
Bless

(eine ehemalig selbst Betroffene)


...neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: briefoeffner Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 04.01.2011 19:57:08

Schulpsychologen, Mutter.

Wenn das Kind dichthält, kannste wenig machen.


auch mütter könne täter seinneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: medeaxs Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 05.01.2011 12:29:11

Auch Mütter können Täter sein oder werden... Viele halten dann zum Mann wenn dieser das Kind missbraucht und die Situation verändert sich dann nicht. Schulpsychologen sind eigentlich eine gute Idee, aber diese haben oft soviel um die Ohren, dass sie sich nicht um Einzelfälle bemühen (damit habe ich die Erfahrung gemacht). Da sieht man mal wieder das der Staat an den falschen Ecken spart.


Unter der Adresseneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: tschaps Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 05.01.2011 18:10:44

http://www.sexuellermissbrauch.de/forum/viewtopic.php?f=6&t=25041
gibt es eine Reihe von Hinweisen, wie man sich in einem Verdachtsfall verhalten sollte.
Bei der Adresse http://www.medienwerkstatt-online.de/lws_wissen/vorlagen/showcard.php?id=1338&edit=0
findet sich u.a. eine Adressenliste von Beratungsstellen in der Republik.
Vielleicht ist auch eine Beratungsstelle in deiner Nähe, die du für weitere Informationen kontaktieren kannst.
Es gibt nicht DEN einen richtigen Weg, den man gehen kann, weil die Bedingungen immer unterschiedlich sind. Deshalb ist es wichtig, sich jemanden zu suchen, mit der/dem man gemeinsam weiter überlegen und sich beraten kann. Allerdings muss das der vermutlich betroffenen Person vorher mitgeteilt werden.

Sollte die Schülerin/der Schüler nicht mit einem selbst sprechen wollen, kann man auch auf anonyme Beratungsseiten für Jugendliche im Internet hinweisen und ggf. die Internetnutzung ermöglichen, falls das zuhause nicht geht. Dieser Weg bietet den Betroffenen vielleicht eine Entlastung und/oder ermutigt, sich doch zu öffnen.
Gruß von tschaps


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