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Forum: "Schuleintritt"
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| . | | von: elceng_th
erstellt: 29.08.2008 12:43:57 geändert: 29.08.2008 12:46:29 |
Hier hat die traditionelle DDR-Zeremonie überlebt, nur daß der erste Schultag nicht mehr beständig der 1. September ist, sondern sich aufgrund der föderalen Rotation verschiebt.
Schulbeginn ist für alle Kinder in Sachsen immer ein Montag. Am Sonnabend zuvor ist dann immer feierlicher Schuleintritt der Erstklässler.
Allerdings fehlt mir heutzutage ein bißchen der "Zuck" von damals, da gerade das Aufrufen, das Photographieren, die Übergabe der Zuckertüte, einfach die zeremonielle Würdigung dieses EINMALIGEN Moments ein bißchen lasch gemacht wurde.
Es gab einen "Zuckertütenbaum" und die Kinder wurden dann so nach vorne gebeten, wie eben die jeweilige Tüte von der Klassenlehrerin abgenommen wurde. Als Folge sprangen natürliche mitten in der Menschenmasse die Eltern und geladenen Gäste auf, um das Kind abzulichten. Einige konnten sich gar nicht benehmen, stürzten vor und blockierten dann alles. Doch besonders die Knallköpfe in den vorderen Reihen setzten sich nicht wieder hin, während vorne munter die nächsten Kinder auf die Bühne gebracht wurden.
Bei uns damals ging das geordneter zu; es wurde jeder nach Plan aufgerufenen Gruppe die gleiche Aufmerksamkeit eingeräumt. Eltern und Gäste konnten unaufgeregt, ungestört und perspektivisch von vorne photographieren.
Gleiche Geltung für alle.
Soviel Respekt bekamen die 42 Kinder der zwei Klassen am Wochenende nicht. Photographieren ging nur unter spitzem Winkel, weil zugleich ein Kind der 1a und eines der 1b unabhängig voneinander auf die Bühne geholt worden waren. Die letzten Kinder fielen dann wegen der unruhigen, lauten Menschenmenge hinten runter. Schade.
Zugegeben: Schön war es.
Hätte aber deutlich besser sein können.
Schuleintritt ist nunmal nur einmal und der allerwichtigste Übergang des Kindes.
Einen ähnlichen Stellenwert nimmt nur die Abschlußprüfung nach der Klasse 10 ein.
Vor der Präsentation der Kinder gab es natürlich die lange Rede des Direktors und das Kinderprogramm; Schulchor, kleine Aufführungen.
(Etwas zuviel Gesinge für meinen Geschmack, was an Zeit dann gefühlt für die Vorstellung der Kinder fehlte.)
Die Eltern waren auf jeden Fall aufgeregter als die Kinder, so blaß und nervös, wie die alle dasaßen.
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| . | | von: palim
erstellt: 29.08.2008 16:38:41 |
Bei uns findet die ganze Veranstaltung in der Turnhalle statt. Sitzplätze gibt es nur für die i-Dötze (wie es ja manche im Süden sagen) und für ganz wenige Großeltern, die Eltern müssen stehen.
Ich habe nicht verstanden, warum so viele Erwachsene vor der Tür rauchen mussten, während die Einschulungsfeier stattfand.
Die Schulleiterin spricht in diesem Teil eigentlich nur die Kinder an. Die Ansprache an die Eltern findet statt, während die Kinder schon im Klassenraum sind. So müssen die Kleinen nicht zusätzlich lange warten und die Erwachsenen sind auch gut aufgehoben, während die Kinder fort sind ... vor einigen Jahren war es noch anders und einige übereifrige Eltern meinten, sie müssten mit ihrem Fotoapparat vor dem Klassenraum herum turnen.
Dass es einige Eltern gibt, deren Kinder etwas Besseres sind, erlebt man wohl heutzutage überall. Damit muss man lernen umzugehen - und ihnen dann und wann auch mal die Grenzen zeigen.
Der Tag als solcher ist zwar für die Schüler ein besonderer, aber ich verstehe nicht, warum es ein so außerordentliches Familienfest sein muss .
Palim |
| . | | von: elceng_th
erstellt: 29.08.2008 18:35:02 geändert: 29.08.2008 18:36:18 |
Gerade hier ist der Schuleintritt eine große Nummer mit besonderer Tragweite; für die Kinder selbstredend *der* Übergang im Leben überhaupt.
Denn später kommt so etwas nicht mehr. Höchstens die Abschlußprüfung Ende der Klasse 10, beziehungsweise die Reifeprüfung für "einige wenige", hat eine solche zentrale, weichenstellende Bedeutung.
Doch mit dem Ende der Schule, d.h. zum Eintritt in die Arbeitswelt, gibt es keine solche Zeremonie. Im Gegenteil, das läuft alles ökonomisch-kalt und unspektakulär ab.
Schule ist der Hauptaspekt kindlichen Lebens - ich finde es daher fast grausam, wenn hier einige berichten, daß die Kinder einfach so, ohne Feierstunde, in die Schule geschickt werde.
Und für die Eltern ist der Schuleintritt genauso wichtig.
Für unsere Veranstaltung galt: die Eltern plus 4 geladene Gäste maximal. So artet es auch nicht zum Familienfest aus, denn vier Leute machen das Kraut nicht fett. Nimmt ein Paar bspw. beide Eltern mit, fallen die Großeltern also schon raus, und ich konnte als Onkel auch nur unter besonderen Umständen mit.
Nach der Präsentation der Kinder wurde dann noch wie üblich das erste Klassenphoto gemacht, bevor es die Schuleintrittsgeschenke gab und das große Fressen in der Gaststätte begann.
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