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Forum: "Frühe Trennung = mehr Lernerfolg im Schnitt ?"
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| Frühe Trennung = mehr Lernerfolg im Schnitt ? | | von: rhauda
erstellt: 01.09.2008 23:32:24 |
Aktuelle PISA-Studie: Länder mit früher Trennung der Schüler
liegen vorn
Hamburg, 1. September 2008 – Deutschlands Schüler liegen bei den neuesten
PISA-Ergebnissen im Europäischen Vergleich weit vor ihren Europäischen Mitschülern. Skandinavische Länder, Schweiz, Frankreich und Italien mit Gesamtschule bis Klasse 8 und 9 sind weit abgeschlagen.
Eine im Zusammenhang mit der dritten Runde der PISA-Studien in Auftrag gegebene Auswertung der aktuellen PISA-Ergebnisse hat folgendes ergeben: Länder mit früher
Aufteilung der Schüler in ein gegliedertes Schulsystem schneiden im Vergleich deutlich besser ab, als Länder, in denen erst mit 15 oder 16 Jahren aufgeteilt wird. Die
Kompetenzwerte an den Schulen in Deutschland, an denen bereits mit 10 Jahren aufgeteilt wird, liegen beim Vergleich der PISA-Studie 2006 mit dem Schwerpunkt
Naturwissenschaften mit einem Mittelwert (MW) von 516 Punkten deutlich über dem OECD-Durchschnitt. Sie liegen insbesondere klar vor den Skandinavischen Staaten (Schweden: 503, Dänemark: 496, Norwegen: 487), der Schweiz
(512), Frankreich (495) und Italien (475), wo die Schüler bis zum 15. oder 16. Lebensjahr Gesamtschulen besuchen. Das hat jetzt auch die PISAKoordinierungsstelle, das Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften (IPN) an der Universität Kiel, auf Nachfrage von Dr. Walter Scheuerl, dem Sprecher der Volksinitiative „Wir wollen lernen!“, bestätigt. Ähnlich erfolgreich ist Österreich
(Trennung der Schüler mit 10 Jahren), das mit einem Mittelwert von 511 Punkten ebenfalls einen der vorderen Plätze belegt. |
| Cui Bono? | | von: rhauda
erstellt: 02.09.2008 18:18:56 |
Es ist schon interessant:
Sobald Statistiken nicht dem entsprechen, was die eigene Schulsystemideologie ist, wird sofort der Wert der Statistik bezweifelt.
(Und - was hat das "Üben" für PISA mit den Ergebnissen zu tun? Wenn geübt wird, wird dann nur im dreigliedrigen Schulsystem geübt?)
In den diversen Threads hier gab es etliche Links mit Statistiken oder Artikeln, die sagen, dass das dreigliedrige Schulsystem in Deutschland im Ganzen bessere Ergebnisse erzielt als das Gesamtschulsystem. Die Ergebnisse werden dann mit allerlei Argumenten bezweifelt.
Eine Statistik, die besagt, dass die Gesamtschule die besseren Leistungen bringt, konnte noch keiner der Gesamtschulbefürworter anführen.
Das heißt, da hat man noch nicht einmal die Möglichkeit, sie anzuzweifeln, weil: nada.
Die zentralen Abiturarbeiten beginnen langsam, sehr deutliche Sprachen zu sprechen. Zwar schneiden die Gesamtschüler nicht in grobem Maße schlechter ab als die der Gymnasien, die Vorzensuren an den Gymnasien waren jedoch wesentlich strenger als die an den Gesamtschulen.
Es wäre aber auch einmal interessant zu wissen, wo die unteren 25% nach der Schule landen und von welchen Schulsystemen sie kommen.
Ich sage ja immer: hätten wir die Ressourcen, die eine Gesamtschule hat, wären wir als Realschule der Gesamtschule wahrscheinlich noch weiter voraus, als wir es jetzt schon sind.
Übrigens:
Des weiteren finde ich die Verwendung der Worte "Selektion" und "Abschiebung" sehr polemisch und einer sachlichen Diskussion nicht zuträglich.
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| Automatismus? | | von: rhauda
erstellt: 02.09.2008 18:25:50 geändert: 02.09.2008 18:29:57 |
Ein weiterer Vorteil dieser Trennung wäre, dass dann Lieschen von Herrn Professor Superfein nicht mehr mit Franz von Frau Gosse oder Hernn Pöbel auf einer Schulbank sitzen müsste, keine Flöhe mehr mit nach Hause bringt und auch nicht von Franzel auf die schiefe Bahn gezogen wird. Das Schlimmste wäre, Lieschen bekäme Mitleid und würde sich für Franzel einsetzen. Undenkbar. Also trennen so früh wie möglich. Am besten in der Krippe.
Das ist doch reinste Polemik. Es geht hier nicht um Professorenkind oder Gossenkind, es geht um Leistungen.
Wenn Gossenkind schlechter leistet als Professorenkind - und das nicht einer geringeren Intelligenz zuzuschreiben ist - dann ist es nicht die Aufgabe einer Bildungsinstitution diese Gerechtigkeit herzustellen. Damit ist eine Schule überfordert. Dazu müssen gesellschaftlich andere Lösungen her.
Aber es ist ja so einfach, Integration einfach auch noch der Schule aufzubürden. Das ist ein Automatismus, der geht so nicht.
Übrigens ärgern mich diese Scheißhausparolen bezüglich der mangelnden Sozialkompetenz von besseren Schülern.
In der Regel sind die Schüler auch leistungsmäßig besser, weil sie die bessere Sozialkompetenz haben und umgekehrt.
Ich habe das schon einmal erwähnt: Hausaufgabenhilfe, Rotkreuz-AG, Schülergeleitete AGs, Spendensammeln fürs Hospiz, etc., da finden sich nicht die leistungsschwachen. Da sind immer die die neben ihrem Einsatz für die Schule und ihren Hobbies dafür AUCH noch Zeit finden.
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