|
Forum: "Lehrerstunden für die Wahlpflichtkurse - woher nehmt Ihr sie?"
Bitte beachte die Netiquette! Doppeleinträge werden von der Redaktion gelöscht.
|
| Lehrerstunden für die Wahlpflichtkurse - woher nehmt Ihr sie? | | von: rhauda
erstellt: 15.09.2008 18:02:52 |
Da in den Realschulen das Fach Französisch aus vielerlei Gründen auf dem absteigenden Ast ist, sehen wir uns mehr und mehr Problemen in der Lehrerversorgung ausgesetzt.
Beispiel:
Ein 7. Jahrgang hat 63 Schüler. Nur 9 davon wählen Französisch.
Insgesamt stehen laut Stundentafel den WPK pro Klasse 4 Stunden zu, also insgesamt 8 Stunden für beide 7. Klassen.
Jetzt MÜSSEN wir Französisch anbieten. Da sind dann von den 8 Stunden schon 4 Stunden weg.
Rein rechnerisch bleiben dann 4 Stunden WPK für zwei Kurse übrig, in jedem müssten dann dann die restlichen 55 sitzen.
Man leiert sich also noch Stunden aus dem Kreuz, indem man keinen Förderunterricht erteilt, indem man Kunst oder Musik um eine Stunde kürzt oder hat hier und da noch eine Stunde übrig, weil aus Fachlehrermangel Religion nicht voll erteilt werden kann.
So weit so gut. Dann hat man noch 4 Stunden rausgeholt.
In den Kursen sitzen dann 27 bzw 28 Leute.
Somit könnte man Fächer wie Technik, Hauswirtschaft oder Informatik gar nicht anbieten, da die alle eine Teilnahmebeschränkung haben wegen der Räume oder der Sicherheitsrichtlinien.
Wir haben bereits jahrgangsübergreifende Kurse 7/8 und 9/10 eingeführt, um zumindest noch einen Anschein von WAHL zu geben. Leider löst es nicht das Problem "zu viele Schüler und zuwenig Kurse".
Ich frage mich, wie andere Schulen das machen. |
| Bei | | von: klexel
erstellt: 16.09.2008 21:22:45 geändert: 16.09.2008 22:20:11 |
uns läuft das anders. Die Schüler, die bei uns an der RS Französisch machen, haben keine Chance, nahtlos in der SEKII anzuschließen. Da liegen Welten dazwischen. D.h., man braucht kein RS-Französisch, um ans Gym zu gehen, das Argument zieht leider überhaupt nicht.
Im Gegenteil:
All die Alis und Merves, die bei uns trotz schwacher Deutsch- und Englischkenntnisse auch noch Französisch anfangen und sich damit das Genick brechen, tun das, weil sie schon in der 6. Klasse meinen, das in der SekII fürs Abi zu brauchen. Und dann sind sie bzw. die Eltern nicht mehr davon abzubringen - es ist ein Drama, denn die 5 in einem Langfach ist oft schon früh absehbar...
Unsere guten Schüler, die mit der Empfehlung für die RS, die sind ja schon längst am Gym, die fehlen uns. Die, die bei uns landen, sind häufig überfordert oder sind schlau genug, es nicht zu wählen, weil sie wissen, dass es mit Arbeit verbunden ist und bei der Versetzung wie die anderen Langfächer zählt.
Zu Zeitenm, als es in Nds. noch die Orientierungsstufe in Kl. 5+6 gab, folgten sehr viel mehr Eltern den Empfehlungen, wir hatten ein höheres Niveau, damit auch mehr fähige Kandidaten für Französisch, und die Kurse waren gut besetzt. Nun blutet das Fach aus.
In der SekII kann man dann mit Spanisch, Russisch, Italienisch etc neu beginnen, und kein Schwein fragt nach den verzweifelten F-Versuchen in der 6. Klasse.
Ich habe in meiner fast 30jährigen Karriere erst ein einziges Mal eine Schülerin mit Englisch 1 und Französisch 1 am Ende der 10. Klasse ins Gym entlassen, wo sie Französisch nahtlos weiter machen konnte und mit Bravour ihr Abi gemeistert hat. |
Beitrag (nur Mitglieder) |
|
|