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Forum: "Was muss Schule denn noch alles leisten?"
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erstellt: 06.12.2008 11:56:30 |
Ich weiß nicht, ob das nur ein lokales Problem ist oder ob derartige Tendenzen in anderen Orten ebenfalls zu finden sind: Mehr und mehr werden bei uns Aufgaben anderer Verwaltungsbereiche den Schulen aufgehalst. Mitunter fragt man sich, wozu es eigentlich Experten gibt.
Beispiel 1: Bedürftige sollten jeweils 60 € für Schulbedarf bekommen. Das war etwa zu Schuljahrsbeginn vom Stadtrat beschlossen worden. Nun bekamen die Schulen das Geld überwiesen mit der Maßgabe, sich eine sinnvolle Verteilung zu überlegen und innerhalb einer sehr kurzen Frist die entsprechenden Rechnungen dem Amt vorzulegen. Nun standen wir da - wie das Geld am besten ausgeben? Sagt man öffentlich ganz ehrlich, dass man als Schule dafür eigentlich nicht zuständig ist, gilt man sofort als unsozial. Aber mitten im Schuljahr dieses Geld "mal eben kurz" sinnvoll auszugeben, ist fast unmöglich. Wofür? Für Lektüren? Taschenrechner? Übungshefte? Schreibmaterialien? Und wer ist "bedürftig"? Nur die Hartz IV-Bezieher??
Beispiel 2: Für eine Impfkampagne des Landes sollten Impfausweise und Einverständniserklärungen eingesammelt werden. Schön und gut. Haben wir ja getan. Aber wir sehen es nicht als unsere Aufgabe an, diese zu kontrollieren. Wir sind schließlich keine Ärzte. Was passierte, war, dass am Impftag der Amtsarzt die meisten Schüler wieder wegschickte, da sie bereits geimpft waren. Was für eine Zeitverschwendung! Da sitzt der Amtsarzt den ganzen Morgen in der Schule, der Konrektor macht einen Plan, welche Klassen wann an der Reihe sind, und das Ganze für eine Handvoll Schüler!
Für mich ist beides mit der heißen Nadel gestrickter, blinder Aktionismus! |
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
erstellt: 06.12.2008 12:10:44 |
Die Schule muss, wenn es nach den Vorstellungen der selbsternannten Experten geht, alles leisten. Das spart Geld. Insbesondere Lokalpolitiker, die sich gerne wichtig nehmen, kommen auf derartige Ideen, weil sie damit über die Lokalzeitung meinen punkten zu können. Dummdreist, einfach dummdreist. Eine solche Aufgabe müsste die Schule ablehnen, da die Schule keinen Zugang hat zu Daten des Einkommens der Eltern hat und auch nicht haben darf. Wir dürfen nicht mal den Beruf der Eltern abfragen.
Bei der Ganztagsschule ist es geregelt, wie es sein muss. Wer einen Zuschuss für das Essensgeld haben möchte, muss auf dem Sozialamt vorsprechen, nicht in der Schule. Dort verfügt man über die notwendigen Unterlagen. Wer unter eine bestimmte Grenze fällt, zahlt für das Essen nur noch einen Euro. So etwas könnte von den Lehrern nie geleistet werden.
Weshalb beruft Ihr Euch nicht auf den Datenschutz, der es Euch verbietet, nachzuforschen, wie bedürftig die Haushalte der Eltern sind? |
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erstellt: 06.12.2008 17:12:56 geändert: 06.12.2008 17:15:32 |
Welches Geld?
Bei uns wird das Geld extra in Töpfchen und Pöttchen aufgeteilt, mehrfahc wurde gebeten, das aufzulösen,
mit dem Kommentar des Kämmeres, dass Lehrer nicht mit Geld umgehen könnten und es dann noch fahrlässiger ausgeben würden. Danke!
Ach ja, das Geld an der Schule von bger, *grübel*.
Ich weiß nicht, wie es an großen Systemen ist, aber an meiner Schule weiß ich recht gut, wer bedürftig ist. Insgesamt ist es sicherlich sinnvoll, Ersatzscheren etc. zur Verfügung zu haben.
Generell wäre es schön, wenn Lehrmittelfreiheit etwas anderes bedeuten würde, als Schulbuchvermietung etc.
Und das Schulen respektive LehrerInnen zu den merkwürdigsten Aufgaben herangezogen werden, zeigt sich doch immer wieder.
Palim |
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