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Forum: "Schulranzen: Gewicht und Inhalt"
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 | Schulranzen: Gewicht und Inhalt |  | von: angel19

erstellt: 08.02.2009 17:41:04 geändert: 08.02.2009 17:42:04 |
Folgende E-Mail erreichte mich gestern: Sehr geehrte Frau ...,
L.s Schulranzen wog heute morgen 6 kg. L. selbst wiegt 25kg. Da der Schulranzen der Kinder 10% des Körpergewichtes nicht übersteigen sollte, wiegt der Ranzen somit annähernd das 2 1/2fache von dem, was er maximal wiegen sollte. Der Schulranzen, den L. benutzt ist dabei der leichteste, den man überhaupt kaufen konnte.
Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie hier Abhilfe schaffen könnten. Wenigstens die Mappen sollten die Kinder leeren. Eine erhebliche Gewichtsreduzierung ist damit aber wohl auch nicht zu erreichen. Brauchen die Kinder die Lesefibel eigentlich zuhause auch oder kann diese in der Schule verbleiben?
Erst einmal hat mich die Art der Kontaktaufnahme gestört: diese Mutter hat meine Email-Adresse während der Weihnachtsfeier erhalten, da sie Digitalfotos machte, die ich gerne für unsere Homepage weiterverwenden wollte. Seitdem wird die Tochter auch auf diesem Weg krank gemeldet. Hm.
Wie seht ihr die angesprochene Problematik?? Auf Elternabenden habe ich in dieser Klasse (einer zweiten) bereits mehrfach über den (von Eltern zu verantwortenden) Inhalt der Schultaschen gesprochen, auch angeregt, dass die Kinder schwere Bücher, beispielsweise das angesprochene Lesebuch, in der Schule lassen können, wenn es nicht für eine HA zu Hause gebraucht wird; Getränke könnten wegfallen, da wir einen Trinkwasserbrunnen in der Schule haben und dazu noch einen Kasten Apfelschorle in der Klasse...
Wie gesagt, all dies ist den Eltern nicht erst seit gestern bekannt. Mein erster Impuls war, nicht auf die mail zu reagieren; aber seitdem nagt der Ärger an mir.
L. wohnt übrigens einen halben Kilometer von der Schule entfernt und wird täglich von Papa mit Auto gebracht und abgeholt...
Ich bin gespannt auf euere Reaktionen und Tipps!
angel
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 | Sachlich sehen |  | von: ysnp

erstellt: 08.02.2009 18:15:39 geändert: 08.02.2009 18:23:57 |
Hallo angel,
ich würde die Sache erst einmal sachlich sehen, denn die Mutter hat den Brief sachlich geschrieben.
Was macht den Schulranzen so schwer? Selbst ältere Kinder schleppen viel zu viel Materialien hin und her und ich gucke, sofern ich dran denke, immer mal wieder nach, was die Kinder in den Schulranzen packen (sie können alles, was nicht für die Hausaufgaben gebraucht wird, in der Schule lassen) und weise sie darauf hin. Es gibt sogar immer wieder Kinder, die wollen aus mir unerfindlichen Gründen immer fast alles hin- und herschleppen.
Wahrscheinlich packt das Kind immer alles ein, auch das, was es nicht für die Hausaufgaben braucht.
Auch mich haben Eltern schon auf die Problematik angesprochen und es war bisher immer der Fall, dass eben zu viel Unnötiges vom Kind eingepackt wurde.
Zum Stil:
Ich glaube nicht, dass die Mutter dich "ärgern" wollte - ich selbst bin mit Eltern im Email Kontakt; das ist allerdings so ausgemacht.
Die Mutter hat sich wohl nichts dabei gedacht, denn die Krankmeldungen gingen ja auch über Email durch.
Zur Klärung der Sache würde ich die Mutter zum persönlichen Gespräch einladen, das nimmt oft den Wind für zukünftige angedachte "Grenzüberschreitungen" der Eltern aus den Segeln und oft hat man nach einem persönlichen Gespräch einen veränderten Eindruck - auf beiden Seiten.
VG: ysnp |
 | . |  | von: janne60

erstellt: 08.02.2009 18:52:41 |
Dieses Thema ist für mich aus zwei Sichten ein Aufreger: Als Mutter ärgere ich mich über die Deutschlehrerin meiner Tochter (Kl. 5 Gym.), die verlangt, dass 2 dicke Bücher mitzubringen sind, in die dann gar nicht reingeschaut wurde. Der Ranzen ist an manchen Tagen so schwer, dass ICH ihn kaum heben kann (und sie packt immer gewissenhaft gemäß Stundenplan). Jeder Fachlehrer möchte eben sein Material dahaben, in der Schule lassen geht irgendwie aus Raumbelegungsgründen nicht, also dieses Problem ist scheinbar nicht zu lösen.
Als Lehrerin einer 2. Klasse ärgern mich Aussagen von Eltern, der Ranzen sei so schwer, dabei habe ich ganz klare Anweisungen gegeben. Da ich fast alle Fächer selbst unterrichte, weiß ich jeden Tag genau, was die Kinder zu Hause brauchen (in der Regel 1-2 Mappen, ein kleines Rechenübungsheft, 1-2 Hefte, selten mal ein Buch). Alles andere darf unter der Bank bleiben. Die Beschwerden kommen meist aus Ecken, wo eben aus Bequemlichkeit alles hin und her geschleppt wird. Oder es wurde schon gesagt:" Mein Kind hat solche Angst, es könnte was vergessen, da nimmt es lieber alles mit"
Dazu kann ich immer nur entgegnen: "Die Angst braucht das Kind nicht zu haben, es braucht nur in dem Moment richtig zuzuhören, wenn gesagt wird: Lesebuch unter die Bank oder Heft in den Ranzen..."
Außerdem tummelt sich oft ein Haufen unnötiger Mist in diesen Ranzen. Hin und wieder schau ich mal rein: Da gibt es diese unsäglichen "Sammelmappen", die angeblich Ordnung schaffen sollen. Die haben nur Gewicht, sind unpraktisch und ich hab den Eltern geraten sowas gar nicht erst anzuschaffen. Dann haben viele Kinder zusätzliche Mäppchen dabei (eins für die Filzstifte, eins für die Buntstifte, eins für...)alles Quatsch!
Genügend Argumente also, um diesen Ball zurückzuspielen.
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 | Material in der Schule |  | von: piramia

erstellt: 08.02.2009 18:54:06 |
Als wir am ersten Elternabend den Eltern erklärten, dass die Kinder alle Hefte und Bücher, die sie nicht für die Hausaufgaben benötigen, in der Schule lassen können (mit Hinweis auf das Gewicht des Ranzens) wurden wir heftig angegriffen. Unterschwellig wurde uns vorgeworfen, wir wollten nicht, dass Eltern Einblick in die Materialien der Kinder hätten.... Jetzt kommen immer mehr Kinder mit diesen Trolleys in die Schule - das hat zur Folge, dass die noch schwerer sind und die Kinder es nicht mehr schaffen, sie alleine die Treppe hochzutragen. Die Kinder, deren Eltern unbedingt die Hefte anschauen wollen, haben sie die Hälfte der Zeit vergessen.
Lass dir doch einfach mal den Inhalt der Schultaschen von den Kindern zeigen - gehe mit ihnen durch, was sie wirklich brauchen und was eigentlich nicht unbedingt notwendig ist. Bedanke dich bei der Mutter für die Anregung und sprich beim Elternabend noch einmal darüber.
Ich gebe meine Emailadresse lieber weiter als meine Telefonnummer. Mails lassen mir immer noch die Gelegenheit über die Anliegen nachzudenken - oder kurz mal andere Kollegen darüber zu befragen |
 | Mappengröße |  | von: bger

erstellt: 08.02.2009 23:31:14 |
Während die Fünft- und Sechstklässler bei uns häufig sehr große, schwere Mappen haben, kommen vor allem die Mädchen der Abschlussklassen mit kleinen Täschchen zur Schule. Letztere nehmen wirklich nur das Allernotwendigste mit(oder oft noch nicht einmal das, seufz!), während die Kleinen oft alles an Büchern und Materialien mitschleppen, was sie haben. Die Mappen müssen also eigentlich nicht so schwer sein.
Die einfachste, aber nicht billigste Lösung ist, wenn die Kinder ihre Bücher zu Hause lassen können:
Auf Bestreben unserer Schulpflegschaft haben wir in Deutsch, Englisch und Mathe für die Klassen 5 und 6 jeweils einen halben Klassensatz in unseren Schränken liegen. Dadurch kann das Gewicht der Taschen reduziert werden. In zuverlässigen höheren Klassen erlaube ich, dass Tischnachbarn jeweils abwechselnd das Buch mitbringen. Seitdem gibt es weniger Elternproteste.
Bei uns ist die Situation allerdings eine besondere, weil die Kinder praktisch jede Stunde mit allen Sachen den Raum wechseln müssen (Lehrerraumsystem). Das ist also nicht so ganz mit der Grundschule vergleichbar. |
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