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Forum: "Fachfremder Unterricht --- Wieviel ist zumutbar?"
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| Fachfremder Unterricht --- Wieviel ist zumutbar? | | von: altlehrer
erstellt: 01.03.2009 17:03:45 |
Wieviel fachfremder Unterricht ist zumutbar?
Mit großer Sorge beobachte ich als Lehrerin mit 30jähriger Berufserfahrung folgenden Tatbestand:
Meine Tochter hat mit viel Elan und Einsatzbereitschaft ihre Beamtenstelle zum 2. Schulhalbjahr angetreten. Da es sicher schwierig ist, mitten im Schuljahr in den Stundenplan integriert zu werden,hat sie sich bereit erklärt, neben ihren beiden Fächern noch 5 Fächer fachfremd zu unterrichten.
Entsprechend hat sie auch inzwischen viel Zeit investiert, um sich in die fremden Fächer einzuarbeiten.
In ihren beiden studierten Fächern, für die die Stelle ausgeschrieben war, ist sie z.Zt. nur mit je 4 Stunden im Plan vertreten.
Nun teilt ihr die für den Plan zuständige Konrektorin mit, sie müsse außerdem für eine länger erkrankte Kollegin zusätzlich 5 Stunden Mathematikunterricht übernehmen, so dass sie in 8 Fächern Unterricht erteilen müsste.
Da sie sich den Unterricht in diesem Fach aber überhaupt nicht zutraut, (sie möchte ja keinen schlechten Unterricht machen), weiß sie im Augenblick nicht mehr weiter und ist ziemlich verzweifelt.
Der Schulleiter ist zwar sehr nett, möchte aber mit Stundenplandingen nichts zu tun haben und verweist wiederum an die zuständige Dame, die aber kein Vertändnis für die Sorgen meiner Tochter aufbringen kann oder mag.
Wie und was kann ich meiner Tochter raten, wie man zu einer für alle befriedigenden Lösung kommen könnte? |
| Das sind | | von: ishaa
erstellt: 01.03.2009 20:02:31 |
keine "Stundenplandinge" und daher sollte sich der Schulleiter sehr wohl dafür interessieren. In NRW würde ich als erste Adresse den Lehrerrat sehen, weiß aber auch, dass es sowas an einigen Schulen in funktionsfähiger Form gibt, an anderen nur auf dem Papier.
Zwei Geschichten kommen hier zusammen: 1. Die Neuen kriegen das, was keiner haben will. Evtl. könnte einiges vom Unterricht deiner Tochter auch von Fachkollegen gegeben werden, die dafür aber lieber fachfremd die Fächer deiner Tochter unterrichten, weil ihnen die Klassen genehmer sind....
2. Wer den kleinen Finger reicht... Das Schlimme daran ist meiner Erfahrung nach, dass man aus der Nummer gar nicht mehr rauskommt. Hat man ein Fach mal ein Schulhalbjahr unterrichtet, ist man schon Fachkraft!
Um welche Schulform handelt es sich denn? So extrem kenne ich das nur von Hauptschulen. Als mir der Schulrat letztes Jahr eine HS schönreden wollte, um mich da hinzukriegen, fragte ich ihn, an welchen Fächern denn Bedarf bestünde. Antwort: "Keine Ahnung, aber das ist doch auch egal." Auf der Ebene interessiert es also schon mal keinen.
Ich habe meine 10 Fächer plus einiges an Praxisgruppen etc. immerhin im Verlaufe von 15 Jahren nach und nach an den Hals gehängt bekommen. Aber alles auf einmal und dann noch für einen Neuling, der alles gut machen will, das ist die Hölle! Auch ohne den Matheunterricht ist es eigentlich schon zu viel!
Ich hoffe, ihr findet einen Weg da raus!
ishaa |
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