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Forum: "VERA 2009, GS Kl.3"
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| VERA 2009, GS Kl.3 | | von: olkj
erstellt: 07.05.2009 19:45:04 |
Die Textgrundlage „Piratenopa“ umfasst eine A4-Seite, dazu 18 zu lösende Aufgaben. Schaffen Drittklässler das in 30 Minuten? Habe ich die einzige Klasse mit zum Teil durchaus schwachen, langsamen Lesern? Es gibt zwar eine Reihe von multiple choice Fragen, aber bei anderen muss eben auch formuliert, Stellung bezogen und begründet werden.
Verstehen eure Kinder die Piratenregel, als ehemaliger Pirat dürfe man „niemals keinem nicht verraten, dass man Pirat war“?
Hat der erzählende Großvater als vermeintlicher Ex-Pirat die Regel nun eingehalten oder nicht?
Natürlich hat er nicht, oder doch?
Die möglichen richtigen Antworten (sinngemäß):
- Nein, denn er hat es ja verraten.
- Nein, weil er es Tom gesagt hat.
- Ja, aber auch nein, weil er es Tom verraten hat.
Verrät mir jemand, warum Neunjährigen solch eine Frage gestellt wird?
Und warum wäre Tom, der von Opas Abenteuererzählungen begeisterte Enkel,kein guter Pirat? – Weil er es Oma verraten hat!
Also Opa hat, und Opa darf, und Tom hat, aber Tom dürfte nicht, wenn er Pirat wäre? Oder darf Opa, weil Opa natürlich nie Pirat war? Dann dürfte Tom auch, denn er war noch nie Pirat und wird es wohl auch nie werden. (Obwohl – in diesen Zeiten ...???) Klingt ein bisschen verwirrend, oder?
Im 2. Teil die Schreibaufgabe „Einladung zum Piratenfest“, mit Vorgaben über den geforderten Inhalt. Schreiblinien auf 1,5 Seiten. Ist das die Lebenswirklichkeit von Drittklässlern? Die Einladungen, die meine Dreier in Wirklichkeit schreiben, passen auf Postkartenformat, und alles Wichtige steht drin.
Warum nennt man das Ding nicht schlicht einen Brief – ganz abgesehen davon, dass für einen 1,5 Seiten langen Brief erneut 30 Minuten reichen müssen. Irgendwo unter www.vera-projekt.de findet man die Angabe, dass das Ausmaß des zur Verfügung gestellten Platzes schon Rückschlüsse auf die Erwartungen zulasse. Aha.
Ich habe zum ersten Mal eine Klasse, die VERA mitmacht und liege mit meiner Skepsis womöglich schief, und das „Abschneiden“ meiner Kinder ist mir einigermaßen Wurscht, aber auf eure Meinung bin ich gespannt.
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| Entwickelt werden diese Tests | | von: clausine
erstellt: 07.05.2009 21:34:45 |
von der Universität Landau. Am Anfang, vor ein paar Jahren,
saßen da wohl Hiwis dran, den Eindruck hatte man.....an der
technischen Umsetzung jedenfalls. Bei Fragen konnte man zwar
eine Hotline anrufen, die war aber IMMER besetzt. Eine meiner
E-Mails habe ich Wochen nach den Tests, nach Ablauf aller
Eingabefristen beantwortet bekommen .
In NRW bekommen wir die Hefte auch komplett geliefert, die
Kopierarbeit hatten wir nur in den ersten Durchgängen.
An der (fragwürdigen) Bewertung sitzt man stundenlang,
bewertet werden darf der Test nicht, aber "wenn ein Kind
zwischen 2 Noten steht, darf der Test entscheiden"!
Beispiel für tolle Bewertung: Bei einer Aufgabe in Deutsch
mussten Prädikate in 8 Sätzen unterstrichen werden. Fehlte eine
Unterstreichung (und das kam bei allen meiner Schüler vor,
denn im letzten Satz stand ein Hilfsverb plus Infinitiv), war die
GESAMTE Aufgabe als falsch zu werten. Bei
7 von 8 Richtigen, na, was gebt Ihr da für eine Bewertung ab im
"richtigen Leben"?????
Clausine |
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