In den letzten Monaten häufen sich die Beschwerden über eine Schülerin meiner Klasse. Zu Beginn des Schuljahres wurde sie noch als Klassensprecherin gewählt. Im Laufe des Schuljahres verschlechterte sich das Verhalten dieses Mädchens, das zwar immer schon eine "große Klappe" hatte, ansonsten aber als gute Schülerin nicht weiter negativ auffiel. Es häuften sich Beschwerden von Kollegen und Mitschülern. Besonders zwei Mitschülerinnen müssen ständig unter ihr leiden - dauernd werden sie beschimpft, beleidigt, mit irgendetwas von hinten beworfen, mit Schlägen bedroht usw.
Gestern hatten wir ein Bewerbungstraining (Benimm-Seminar). Da benahm sie sich so daneben, stellte sich dauernd mit irgendwelchen Bemerkungen oder Aktionen in den Mittelpunkt, dass selbst ihre Clique genervt war. Auf geschickte Art und Weise mobbte sie ihre zwei Daueropfer so, dass eine davon vor der Klasse in Tränen ausbrach. Sie wurde danach von besagter Schülerin in der Raucherecke auch noch vor den Schülern der Parallelklasse bloßgestellt! Aber diese Aktion führte dazu, dass einige der sonst neutralen Jungen ganz empört waren(darunter welche, die auch gern "mal einen Spruch ablassen").
Mein Problem nun: Mehrere Schüler/innen sagten mir schon, sie wollten wegen ihr nicht mit auf die Abschlussfahrt kommen. Es werden dauernd mehr, obwohl die Fahrt erst im September ansteht. Es gibt Gespräche, Gespräche, Gespräche... Eine Klassenkonferenz bot sich bislang nicht an, weil ich kaum etwas in der Hand habe: Die Mobberei ist sehr unterschwellig, sie macht das so geschickt, dass wir Lehrer eher etwas ahnen als mitbekommen!
Die Eltern sind übrigens nett, aber hilflos und leiden zu Hause auch unter dem veränderten Verhalten ihres Kindes, die dort regelrecht ausrastet. Polizeibekannt ist die Dame mittlerweile auch schon...
Aber soll ich eine Schülerin wirklich ein halbes Jahr vorher schon von der Fahrt ausschließen?