Ich habe in meiner Klasse (9, RS) zwei völlig überbehütete Mädchen. Beide werden ständig durch die Gegend kutschiert, sind ängstlich und trauen sich nicht viel zu. Natürlich werden auch keine Probleme selbst geregelt, alles übernehmen die Eltern.
Beispiel letzter Ausflug: Eine der beiden wurde auf dem Rückweg schon am Gleis des S-Bahnhofs von einem Elternteil abgeholt - wäre sie eine Station weiter gefahren, d. h. 2 Minuten länger, hätte sie einen 5-minütigen Fußweg nach Hause gehabt... Das Betriebspraktikum leistete sie unter der Obhut ihrer Mutter ab. Sie machte ihre Arbeit gut, aber der Chef bat mich, doch auf die Eltern einzuwirken, dass sie das Kind selbstständig werden lassen. Sie ist sehr schüchtern und hat kein Selbstbewusstsein. Ach, übrigens ist das "Kind" 17!
Mein Problem jetzt: Dieses Mädchen hat mir schon vor einiger Zeit gesagt, dass sie am liebsten gar nicht mit auf die Abschlussfahrt möchte. Die andere hat das Mitfahren schon von vornherein abgelehnt. Begründung: Wenn etwas vorfällt, können ihre Eltern sie nicht so schnell abholen.
Ich fände es aber gerade in diesen Fällen sehr wichtig, dass die beiden mitfahren, einmal um ihre Außenseiterposition nicht noch zu verstärken, andererseits, um ihren Abnabelungsprozess in Gang zu bringen. Aber wie mache ich das den bisher uneinsichtigen Eltern klar?