Ich fahre in 4 Wochen mit meiner Klasse auf eine Klassenfahrt.
Nun rief mich eine Mutter an und informierte mich, dass ihr Kind noch einnässt, nicht regelmäßig oder immer, aber auch nicht vorhersehbar und trotz vieler Versuche mit allen möglichen Methoden/Mitteln.
Dennoch würde ich das Kind gerne mitnehmen,
aber bei Kind und Mutter bleiben Sorgen:
Was ist, wenn das Kind einnässt?
Wie schafft man es, dass es nicht gerade die ganze Klasse mitbekommt ... und womöglich das Kind gehänselt wird?
Ich habe im letzten Schuljahr meine drei Bettnässer nach Absprache nachts um 1 Uhr leise geweckt und zur Toilette geführt. Einer blieb trocken, einer hat einmal eingenässt und eine 3 mal. Trotz Unterlagen wurden die Matratzen nass und es mussten je Matratze 40 Euro Reinigungskosten bezahlt werden.
Vor Jahren habe ich einem 12jährigen!!!!, der sich mit dem Gesicht zur Wand gestellt hat,nach Bitten der Pflegeeltern in meinem Zimmer eine Nachtwindel nur helfend umgebunden. Es hat niemand was gemerkt. Ein Mädchen hat sich nachts ein gefaltetes Badehandtuch unter dem großen Schlafanzug zwischen die Beine gelegt. Das wurde einmal nass, sie hat es gemerkt und ist sofort in die Dusche und hat sich auf dem Handtuch stehend mit meinem Duschzeug geduscht, denn auch das hatte die Mutter nicht mitgegeben. In einem Zimmer waren im letzten Schuljahr meine Mädchen super, es wurde nicht ausgelacht.....Fazit! Nachtwindeln für Bettnässer sind optimal über großen Hosen. Alles andere ist unsicher und unhygienisch oder teuer.
Gruß von einer GS-Lehrerin
schon mal gut, wenn die Eltern die Lehrer vorher über handicaps informieren.
Wir hatten unterschiedliche Herangehensweisen:
- zum Abend weniger trinken und wecken der Kinder mit Gang zur Toilette zw. 10.oo Uhr und 11.oo Uhr und zum Teil gegen 1.00 Uhr.
- einige SuS hatten für die Nacht Windeln mit. Diese Kinder konnten sich dann allein zur Bettruhe fertig machen oder bereiteten sich je nach Möglichkeit in extra Bädern vor.
-einige SuS brachten Reservebettzeug und Nässeschutz, sowie Reserveschlafzeug mit.
Im Vorfeld sprachen wir mit den betroffenen Schülern, um ihnen den Druck zu nehmen. Einige hatten so viel Angst, dass ihnen das Einnässen passiert, dass sie gar nicht mit wollten. Bisher gabs da aber keine Probleme.
Reinigungskosten hatten wir bisher noch nie zu tragen, selbst wenn es mal daneben ging. Wir sprachen vorher die Einrichtung daraufhin an und es lief dann problemlos.
Für "besondere" Kinder machten wir eine geheime Durchhalteliste. Wenn nach der Fahrt kein oder nur ein Malheur zu sehen war, waren sie total happy.
Das Problem kommt ja öfters vor als man meint,
nur redet keiner drüber.
Windel sind die unkomplizierteste Sache.
Es gibt so Windelhöschen zum hochziehen
damit kommen die Kinder gut zurecht.
Etwas lässig fallende Hose drüber,
bzw, bei den Mädels ein längeres Oberteil oder ein Nachthemd und gut ist es.
Abends zum Anziehen haben wir die Kinder etwas von den anderen abgeschottet,
so dass sie sich in Ruhe (auf der Toilette)umziehen konnten.
Die Windeln haben wir Lehrer aufbewahrt und ihnen erst Abends gegeben,
kurz bevor sie aufs Klo huschten.
Gut ist, wenn die Kinder so 1 1/2 Stunden vor dem Schlafen nochmals viel Trinken - dann brauchen sie normalerweise nichts mehr, können aber nochmals vor dem Schlafengehen aufs Klo.
Auf keinen Fall Limo,
damit haben wir (privat) ganz schlechte Erfahrungen gemacht.
Solltest du nachts mit einem "nicht ganz wachem" Kind aufs Klo gehen, dann pass auf, dass sich das Kind nicht einsperrt... ist mir mal passiert. War dann etwas schwierig, das schlafende Kind wieder aus dem Toilettenhäuschen zu befreien.
Seit dem hab ich immer einen Fuß in der Türe.
Ich achte darauf, mit wem "besondere Kinder" ins Zimmer gehen. Hilfreich ist es manchmal, ein befreundetes Kind zu informieren, damit es im Notfall helfen oder Hilfe holen kann.
Ansonsten zum Thema Schullandheim ein Hausrezept für Optimisten:
Aerodynamische Versuche haben bewiesen, dass die Hummel wegen Form und Gewicht ihres Körpers im Verhältnis zur Gesamtflügelfläche nicht fliegen kann. Aber die Hummel weiß nichts von diesen wissenschaftlichen Versuchen und fliegt wahrscheinlich irrtümlicherweise.
Ich hatte das Problem schon mehrmals (mit 10-13-Jährigen), hatte immer Ersatzbettwäsche greifbar.
Meist fährt man ja zu Zweit auf Klassenfahrt, da kann einer während des Frühstücks "klar Schiff" machen, d.h. evtl. eingenässte Sachen wegnehmen, das Bett neu beziehen. So kriegen es andere nicht mit. Natürlich muss man eine wasserdichte Decke zwischen Matratze und Betttuch legen.
Es hat sich übrigend IMMER gezeigt, dass das Einnässen nie bzw. höchstens einmal während einer Woche passierte ...
Einen Jungen hatte ich sogar zweimal zum Schüleraustausch in Italien mit. Dort hatte ich das Problem offen angekündigt, und es hatte sich immer eine Familie gefunden, die mit dem Problem gut umzugehen verstand. Der Junge war in diesen Familien so glücklich, dass er wirklich nicht ein einziges Mal eingenässt hat.
Kurz: Diese Kinder unbedingt mitnehmen!
Dass es inzwischen diese Windelhöschen gibt, ist ein guter Tipp. Daran werde ich bei der nächsten Fahrt denken.
Wenn ich übernächste Woche als Klassenlehrer zusammen mit einer erfahrenen Kollegin eine 5. Klasse übernehme, werde ich mich also rechtzeitig mit ihr zusammen daran machen, vor! einer Klassenfahrt solche evtl. bei uns vorhandenen Kinder unauffällig ausfindig zu machen, mit den Eltern und den Kindern das Vorgehen zu besprechen und genügend Material zur Vorbeugung von Schäden bzw. zur stickumen und unkomplizierten Beseitigung solcher mitzunehmen.
Dankle für die Aufklärung - das hätte ich nicht beachtet -