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Forum: "Zu bequem, sich zu erkundigen?"
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| Zu bequem, sich zu erkundigen? | | von: bger
erstellt: 18.09.2009 18:44:13 |
Irgendwie verstehe ich diese Schülergeneration nicht mehr! Früher waren wir sehr vorsichtig damit, die gleichen Arbeiten nachschreiben zu lassen oder mehrere Jahre hintereinander die gleichen Klassenarbeitsaufgaben zu stellen (vor allem, wenn Wiederholer aus der eigenen Klasse dabei waren). Und jetzt?
Heute schrieb ein Schüler nach, der ein paar Tage gefehlt hatte. Obwohl sein Zwillingsbruder in derselben Klasse sitzt, haben die beiden nach eigenem Bekunden überhaupt nicht über die Klassenarbeit gesprochen - und das war dem Machwerk auch anzusehen...
Bei Wiederholern stelle ich immer wieder fest, dass sie ihre alten Arbeiten entweder nicht aufbewahrt haben oder sie sich zumindest nicht mehr ansehen. Ich habe das schon vorsichtig ausgetestet, indem ich Teile ihrer Arbeit vom vergangenen Jahr genommen habe. Die kamen ihnen noch nicht einmal bekannt vor!
Vermutlich könnte man die Klassenarbeit korrigiert zurückgeben und trotzdem dieselbe den Fehlenden geben! Ich riskiere das zwar nicht, aber man könnte sich wirklich die Mühe sparen, Arbeiten neu zu konzipieren!
Und was überhaupt verpassten Unterricht anbetrifft: Auch wenn man einen Helferdienst installiert hat, sind es sehr viele, die keine Ahnung haben, was alles so während ihres Fehlens gelaufen ist. |
| Im Ernst: Das muss mit der veränderten frühen Kindheit zusammenhängen | | von: lupenrein
erstellt: 19.09.2009 10:07:53 geändert: 19.09.2009 10:36:34 |
Anders kann ich es mir nicht erklären.
Vermutlich ist es so, dass an die Stelle früher Beschäftigung mit sich selbst und mit anderen Menschen (intensives Spielen zur Förderung der Phantasie, Eltern, Geschwister, Freunde) entweder alleiniges oder gemeinsames passives Betrachten einer mehr oder weniger von statischer Aufladung verstaubten senkrechten Glas- oder Kunststofffläche getreten ist. Die Daddelspiele kommen noch hinzu.
Nicht vergessen werden darf hier, dass die Eltern in ihrer Kindheit häufig schon dieselben oder vergleichbare Segnungen der Zivilisation genossen.
Wenn dieser Teufelskreis nicht aufgebrochen wird, bekommen wir wahrscheinlich immer mehr durch die eigenen Eltern so "verstümmelte", weil an ihrer Entwicklung gehinderte, sehr, sehr viele zur Kommunikation und zu eigener geistiger Tätigkeit nahezu unfähige, den anderen auf der Tasche liegende degenerierte (jawoll!!!)Menschen.
Das ist für mich ein klassisches Zeichen von Degeneration einer Gesellschaft.
Was sich da abzeichnet, ist in seiner zukünftig noch weiter reichenden Dimension durchaus mit Geißeln der Menschheit wie Aids, Tuberkulose und Pest zu vergleichen,
Aber, was tun?
Es gibt da nur intensive Aufklärung - auch und gerade mit drastischen Beispielen - für jede werdende Mutter und jeden werdenden Vater, für die Eltern jedes Krippen-, Hort-, Kindergarten- und Grundschulkindes. Dann sind sie 10 und die größte Gefahr für die Entwicklung ist vorüber, so meine Meinung
Ein neuer Markt entsteht!
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| Für | | von: klexel
erstellt: 19.09.2009 10:35:43 geändert: 19.09.2009 11:04:47 |
mich gibt es zwei Reizwörter: bequem und überbehütet. Das kann man den Kiddies nicht zum Vorwurf machen, aber sehr wohl den Eltern. Wer nicht mehr lernt, sich selber um Dinge zu kümmern, selber Lösungswege zu finden und selber Initiative zu ergreifen,um etwas zu erreichen, der kommt auch nicht auf die Idee, sich selber um Arbeitsblätter der Mitschüler zu kümmern, um dem Lehrer beim Nachschreibterin eins "auszuwischen"
Mehrfache Versuche, den Eltern klar zumachen, dass es den Kindern nicht gut tut, morgens die 800 m zur Schule gefahren zu werden, selbst bei schönstem Sonnenschein, dass es keinen Grund gibt, den Kindern eine Entschuldigung für nicht gemachte Hausaufgaben zu schreiben, weil das Kind am Nachmittag einen Zahnarzttermin hatte, usw. usw, stößt bei den meisten Eltern auf Unverständnis.
Wenn ich mir ansehe, wie dämlich und einfallslos sich die Kinder anstellen, wenn sie denn mal so etwas wie einen Spickzettel erstellen, dann kan ichnur weinen. Was hatten wir noch für ausgeklügelte Strategien. Sie sind selbst zu einfallslos, faul und bequem, um richtig zu schummeln. Keinerlei Kreativität und Eigeninitiative.
Meine Kollegin hat in ihrer Klasse auf dem Pult eine Hängeregistratur mit einer Tasche für jeden Schüler. Dort kann jeder Lehrer die ausgeteilten Arbeitsblätter für die fehlenden SuS ablegen, damit die Kinder, wenn sie wieder in der Schule sind, sich alle Blätter mitnehmen und nacharbeiten können. Was glaubt ihr, wieviele SuS davon wirklich Gebrauch machen??
PS: Ich spreche von SuS einer RS |
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