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Forum: "Über die Hälfte der Schüler aus zwei fünften Klassen beherrschen nicht die schriftlichen Grundrechenarten"
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| . | | von: feul
erstellt: 03.10.2009 21:09:05 geändert: 03.10.2009 21:10:36 |
ich muss hier auch mal meinem unverständnis luft machen:
bei uns gibt es (seit ein oder zwei jahren) für die volksschulen (=GS) eine aktion "technikbox". um die begeisterung für die technik schon in jungen jahren zu fördern, bekommen die schulen -- sofern sich ein sponsor findet (meist irgend eine firma)-- technikboxen für versuche aus allen technischen gebieten zur verfügung gestellt.
ich hab mir die inhalte und versuche mal angesehen, und bei manchen dieser versuche (die die schüler selbst durchführen sollen!) kann ich nur den kopf schütteln:
http://www.4teachers.de/url/3604
ich kann nicht glauben, dass dieser versuch in der GS wichtiger sein soll als das 1x1. abgesehen davon bin ich fest der überzeugung, dass die kinder zwar fasziniert sind, dass das sieb das feuer löscht, aber haben sie dann den hintergrund verstanden? verstehen sie, warum von "wachsdampf" und "entzündungstemperatur" die rede ist?
in einem andren versuch soll die DNA sichtbar gemacht werden (wie erkläre ich DNA in der GS?)
oder hier:
http://www.4teachers.de/url/3603
können die schüler diesen versuch ohne aufsicht durchführen? was machen die andren schüler derweil?
..........und dann kommen die schüler in die sek1, kennen die versuche, zählen von mozart die wichtigsten werke auf, kennen alle nebenflüsse der donau im mühlviertel und 7 von 16 schülern vergessen beim schriftlichen multiplizieren nach rechts zu rücken (so geschehen gestern in der übungskontrolle, obwohl wir gemeinsam bereits einige multiplikationen im schulübungsheft wiederholt haben.......)
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| Interessante Erfahrungen, | | von: ysnp
erstellt: 03.10.2009 22:08:54 geändert: 04.10.2009 10:08:21 |
die ihr da beschreibt.
Wobei ich denke, dass es sich hier um Einzelerfahrungen handelt.
Ich persönlich glaube, dass es bei uns (sorry, dass ich Bayern mal wieder erwähnen muss) nicht so ist, weil wir in unserem Bundesland einen Lehrplan haben, der die Inhalte zum größten Teil vorschreibt.
In vielen anderen Bundesländern gibt es wohl eher Rahmenpläne, die weniger auf Inhalte ausgerichtet sind. Bitte verbessert mich, wenn ich es hier nicht richtig wiedergegeben habe.
Auf jeden Fall ist es uns in unserem Bundesland klar, dass die Kinder Grundtechniken wie das 1x1 und die schriftlichen Rechenverfahren können müssen.
Was allerdings anklingt, das stimmt. Im Eifer der Kompetenzvermittlung besteht die Gefahr, zu erlernende Grundlagen zu vernachlässigen.
Zu dem, was mitzekatze berichtet: Da kann ich nur hoffen, dass dies Einzelfälle bleiben, denn man kann nicht ein Hauptfach vernachlässigen.
@lupenrein:
Ich habe gerade neulich mit meiner 4. Klasse das schriftliche Abziehverfahren und das schriftliche Addieren wiederholt. Nach ein paar Anlaufschwierigkeiten haben es wieder alle Schüler draufgehabt,selbst Lückenaufgaben.
Worin kann dein Problem liegen?
Ich glaube nicht an den Verfahren selbst, denn die sind leicht, außer beim schriftlichen Teilen. Es sei denn, es wurde nach der Einführung in der Grundschule zu wenig automatisiert. Wenn es aber solide eingeübt wurde, dann müsste es nach einer intensiven Wiederholungsphase wieder klappen.
Meine Erfahrungen in der Grundschule zeigen:
Leicht erlernt werden die schriftliche Addition und Multiplikation. Seitdem wir das schriftliche Abziehverfahren haben, wird dies ebenfalls noch gut bewältigt - das Ergänzungsverfahren dauerte länger und war den Schülern nicht einsichtig. Am schwersten tun sich die Schüler bei der schriftlichen Division, weil da so viele Schritte zu bewältigen sind und wenn dann auch noch große Zahlen kommen, wo sie schätzen sollen, dann wird es sehr mühsam. (Zahlen ab 21 wurden bei uns im Lehrplan der Grundschule gestrichen.)
Wer bei der schriftlichen Multiplikation und Division das 1x1 nicht kann, hat keine Chance oder er muss das 1x1 immer nachschauen. |
| vielseitigkeit in der Grundschule | | von: rodlerhof
erstellt: 03.10.2009 22:14:52 |
feul,da geb ich dir vollkommen Recht: In derGrundschule wird vieles "Nettes" gemacht, Strukturen und zusammenhänge können die Kleinen nicht verstehen.Es soll motivierend, nicht langweilig,nicht ansterengend sein.
Zurück zu den Wurzeln!!!!!!, das ist es was man für die Lehrpläne der Grundschule erkennen muss.
Lernen ist auch mit Mühen verbunden,.
Wenn ich dran denke,wie viel kilometerich auf der Schiefertafel schrieb und es immer wieder ausgewischt wurde,ich emfand es nicht als Frust...für die Kida heute wäre das Wegwischen Frust.
Kann mich nicht erinnern,dass es zu meiner Schul-Zeit so viele Mitschülermit Rechtschreib- Lese-Rechenschwäche und ADS-Syndromgab.
Wie mag es kommen?
Durch intensives,oft anstrengendes Lernenund arbeiten,beschränken auf dasWesentliche ,wurden uns derartige Schwächen mit vielEinsatz vonseiten der Lehrer und der Eltern abtrainiert.
Aber dieses Training ist nicht mehr schick.
Möglichst viele Sachen lernen,Selbstgesteuertes Lernen,die Kids haben hinterher die Möglichkeit zu vergleichen.Aber welcher junger Schüler kann das wirklich.
Ein Teilderer,die aufs GYmi gehen sollen.
Kann es sein,dasssich viele derGrundschullehrer auf diese Schüler konzentrieren...das große Fußvolk aber wird sich selbst überlassen,die gucken in die Röhre,die qwerden nicht gefördert #
und dann haben wir diese Kids im5.schuljahr sitzen,die eigentlich nichts können,als ARbeitsblätter irgendwie auszufüllen,Fehler beider Korrektur nicht finden und dann schreien: Was soll ich maaaaaachen, ich bin fertig?
Geb dir,lupi,vollkommen Recht...und es wird jedes Jahr mehr, immer mehr Schüler, die nichts Elementares können, die gestört sind, die undiszipliniert sind, die andere nieder machen- dafür setzen sie die Restihrer Inteligenz ein,und was sie super können: Histerisch kreischen, die Wände des Sculgebäudes wackeln dann nur.
Schade- so weit runter ist Deutschland gekommen.
Aber nebenbei, da wird ja nicht mehr Deutsch geredet,wir gehen bei uns am Stadtrand aus,dassca.70% zu Hause alles andere an Deutsch reden.
Besonderes nach den langen Sommerferien reden wir doch an all diesen Kids vorbei,die 6 Wochen lang alles andere als die deutsche Sprache hörten,mit der die dann in der Schule wieder konfrontiert werden |
| @rodlerhof | | von: ysnp
erstellt: 03.10.2009 22:31:01 geändert: 03.10.2009 22:34:04 |
Sorry, das kann ich nicht so stehen lassen.
Vieles halte ich für eine Fehleinschätzung.
Wer die Foren von den Grundschullehrern liest, kennt die Probleme, mit denen wir uns herumschlagen.
Was ich weit als betroffener Grundschullehrer von mir weise, ist, dass ich mich, wie ich in deinem Beitrag lese, nicht mehr um das "Fußvolk" kümmere.
Was stimmt ist, dass sich die Lehrpläne im Pisawahn in Richtung Kompetenzen verändert haben. Wir müssen jetzt ein größeres Spagat machen als je zuvor: Grundlagen vermitteln und Kompetenzen fördern und fordern. Zudem sollen wir noch bestmöglich individualisieren. Das ist Knochenarbeit und keine Spielerei.
Dazu kommt, dass sich die Kinder von Jahr zu Jahr ändern, die eingeschult werden. Immer weniger Kinder sind "erzogen" - auch das ist erst einmal aufzuholen. |
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