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Forum: "Neue Regelungen in Bayern zum Übertritt im 4. Schuljahr 09/10"
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erstellt: 11.10.2009 15:05:36 geändert: 11.10.2009 15:08:52 |
Hiermit möchte ich ein Diskussions- und Informationsforum darüber eröffnen.
Inzwischen habe ich interessante Elternmeinungen gelesen. Schaut euch das mal an:
http://www.eltern.de/foren/schule-ersten-jahre/686310-4-klasse-es-an-anderen-bayerischen-grundschulen.html?nv=forumbox_sidebar
Des Weiteren habe ich eine Frage:
Wie sehen die Viertklasslehrer in Bayern das?
Kann man nach der neuen Regelung eine angekündigte Probe vorher verschieben oder nicht? (Z.B. man sagt an, dass man die Probe nicht am nächsten sondern am übernächsten Tag schreibt.) |
 | Neue Regelungen in Kurzform: |  | von: ysnp
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erstellt: 11.10.2009 16:19:08 geändert: 15.10.2009 14:42:38 |
- jede Schule muss bis zur Ausgabe des Übertrittszeugnisses insgesamt 4 Wochen probenfreie Zeiten ausweisen, d.h. Wochen, wo keine Proben (= Arbeiten) geschrieben werden dürfen.
- die Proben müssen mindestens eine Woche vorher in allen Fächern angekündigt werden
- es gibt eine verpflichtende Anzahl von Proben bis zum Übertrittszeugnis, das sind in Deutsch 12 Proben, in Mathe 5 und in HSU 5 Proben. Es sind nur begründete Ausnahmen zugelassen.
(Die Ausgabe des Übertrittszeugnisses ist Anfang Mai, da wir aber Vorlaufzeit brauchen zur Erstellung des Übertrittszeugnisses, werden realistisch wohl die letzten Proben vor den Osterferien geschrieben, da die Osterferien bei uns vom 29.3. - 10.4. dauern.
In Bayern muss ein bestimmter Notenschnitt in D, M und HSU erreicht sein um ans Gymnasium oder an die Realschule zu kommen - Gymnasium 2,33 bei der Realschule gibt es bisher noch unterschiedliche Aussagen, entweder 2,33 oder 2,66 oder eine 2,66 unter bestimmten Bedingungen... )
Nachtrag: Inzwischen scheint wohl 2,66 für Realschule Fakt zu sein.
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zu Proben besagen noch gültige Regelungen:
- es dürfen nicht mehr als 2 Proben in einer Woche geschrieben werden (man vergesse nicht Reli- und Musikproben)
- die Proben müssen nach einem bestimmten Prinzip von Anforderungsstufen aufgebaut sein - ergo können es nicht einfache Tests sein
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in der Konsequenz heißt das für uns bis zum Übertrittszeugnis:
- fast jede Woche außer den probenfreien Zeiten 2 Proben
- darauf schauen, dass wir so viel Stoff durchbringen, damit wir überhaupt genügend haben zum Abfragen
und jetzt noch meine eigenen Befürchtungen:
- Opfern von individuellen Förderungen, also eine gegenteilige Konsequenz, denn das Kumi will individuelle Förderungen
- Opfern von modernen Unterrichtsmethoden, die etwas länger brauchen als der Frontalunterricht
- Spagat zwischen Stoff üben und genug Stoff haben
Ich selbst bin schon am Überlegen, was wohl so begründete Ausnahmen wären.... |
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
erstellt: 11.10.2009 16:59:08 |
Bin zwar z.Z. in der 3. Klasse eingesetzt, aber wie du auch Betroffene!
Für mich war dein Link und die dort veröffentlichten Elternmeinungen sehr interessant. Auch ich sehe für die Kinder nur einen einzigen Vorteil: Im Gegensatz zu früher erfahren sie jetzt den genauen Termin für eine Probe.
Der probefreie Zeitraum ist zwar nett gemeint, wird aber auch bei uns so gehandhabt, dass jeweils die Wochen nach den Ferien als "probenfrei" ausgewiesen wird, was viele KollegInnen bisher auch schon weitgehend so praktiziert haben.
Ansonsten stimme ich dir und deinen Befürchtungen auch voll zu: Die Kinder haben auf keinen Fall weniger Druck als vorher und die Lehrer werden in ihrem pädagogischen Freiraum gewaltig eingeschränkt.
Auch meinen Kolleginnen der 4. Klasse ging es schon so, dass sie eigentlich noch einen Tag zum Üben gebraucht hätten, die Probe aber fest angekündigt war. Konsequenz: schlechtes Gefühl auf allen Seiten!
Ich würde mir wünschen, dass die Leute, die solche Maßnahmen beschließen, diese persönlich ein Jahr lang testen. Das würde wohl schon ausreichen, um die Absurdität zu verdeutlichen!
LG von mobber |
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erstellt: 11.10.2009 17:01:26 |
alles Neue benötigt eine gewisse "Eingewöhnung". Aber jede Woche zwei Proben ist ein wenig übertrieben.
Und mit "spinnen" hat das auch nichts zu tun, dahinter steckt der Gedanke, den Übertritt für die Schüler zu entschärfen, was ja m.E. sehr wünschenswert ist. Wie es umgesetzt wird und wie mit Entscheidungen "von oben" umgegangen wird, hängt auch immer von der einzelnen Lehrkraft ab und wie es den Eltern erklärt wird. Es gibt kein Licht ohne Schatten, aber auch umgekehrt ist selten etwas so negativ, wie man es manchmal darstellen möchte.
Was hat sich groß geändert? Eigentlich doch nur die Lernphasen. Und so anders ist auch das nicht, bestimmte Wochen waren doch schon immer probenfrei. Bisher wurden Proben oft "indirekt" angesagt, jetzt ist es eben offen und ein "Muss".
Vieles kann auch vom Kollegium entschieden und getragen werden.
Im Zweifel für das Kind, den Leistungsdruck werden wir nicht nehmen können, aber vielleicht gelingt es uns ja doch, ihn ein wenig zu mindern.
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erstellt: 11.10.2009 17:53:22 geändert: 11.10.2009 18:12:10 |
Vom 1. Schultag bis zu den Osterferien sind es 24 Schulwochen. Minus der probenfreien Zeiten: 20 Schulwochen.
Anzahl der Proben: D, M, HSU: 22
Musik und Religion: ca. 4 bis dorthin, also 26 Proben.
Dazu kommt noch, dass man die ersten drei bis vier Wochen im Schuljahr eh keine Proben schreiben kann, da der Unterrichtsstoff fehlt. Es sind definitiv 1-2 Proben pro Woche.
Bei 12 Deutschproben muss ich sozusagen jede oder jede 2. Woche eine Deutschprobe schreiben, in einer Zeit, wo man Rechtschreibproben und keine Diktate mehr schreibt, Aufsätze und Sprachlehrethemen gründlich vorbereitet. Auch Leseproben sollte man nicht ohne Vorbereitung schreiben. Es ist einfach zu wenig Zeit, einen Unterrichtsstoff vorher gründlich zu erarbeiten! Wo bleibt in HSU die Zeit für außerschulische Lerngänge, Experimente und Textarbeit? In Mathe müssen die 45 Minuten eingehalten werden, Unterrichtsstunden dürfen nicht für soziale Probleme verschwendet werden. Wehe dem Lehrer, der keine anderen Fächer als "Puffer" in der Klasse hat.
Der Stress ist größer, da man ja auch eine entsprechende Zeit braucht um Stoff zu vermitteln. Bisher habe ich einige Proben weniger geschrieben, meine Kollegen auch. Uns fehlt nun völlig die Zeit für andere Dinge - es sind ja weiterhin Tests und Lernzielkontrollen erlaubt, doch dafür haben wir keine Zeit mehr - Referate werde ich auch keine mehr bis zum Übertritt machen lassen - es ist nur noch ein Hecheln von einer Probe zur anderen.
Ich habe noch keine Befürworter der neuen Regelung gehört, die im 4. Schuljahr davon betroffen sind.
Natürlich ist die offizielle Erklärung des Kumis anders, aber das ist Augenwischerei und einfach Unkenntnis, was sich im 4. Schuljahr abspielt.
Zum Proben ansagen:
Darüber kann man sich streiten. Ich selbst kritisiere diesen Part der Regelung nicht - was eben noch unklar ist, ist, ob man die Proben verschieben kann, wenn sie angesagt ist.
Für mich ist der Hauptkritikpunkt die hohe Anzahl der Proben - auch die probenfreien Zeiten, die im Voraus festgelegt werden müssen, schränken ein. |
 Beitrag (nur Mitglieder) |
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