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Forum: "Asperger Autist in der Pubertät"
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| Asperger Autist in der Pubertät | | von: susab
erstellt: 25.11.2009 14:57:28 |
Hallo,
ich habe seit der 5. Klasse einen Asperger in meiner Hauptschulklasse. Bisher war es so, dass er sich so gut wie nie meldet und zeitweise nicht in den Klassenraum kommen möchte. Manchmal hat das Auslöser, oft auch keine mir ersichtlichen. Inzwischen ist er in der 7. Klasse, allerdings aus pädagogischen Gründen mitgenommen worden, da er das Klassenziel der 6. nicht erreicht hat. Seine Leistungen sind weitestgehend mangelhaft. Er hat von der ersten bis zur letzten Stunde eine Schulbegleitung, die 5. unterdes. Sie scheint endlich einmal kompetent zu sein, obwohl sie wie ich ohne Vorwissen zu dem Asperger gekommen ist.
Nun mein Problem. Mein Asperger kommt in die Pubertät und verweigert sich immer öfter. Um allerdings die für ihn bereits reduzierten Leistungen erbringen zu können, muss er am Unterricht teilnehmen, was er immer häufiger verweigert. Haben nach Absprache der Mutter nun strenger durchgegriffen, woraufhin er extrem aggressiv reagiert hat. Was kann ich tun? Hat jemand einen Tipp? Oder meint ihr, dass in seinem Fall eine Regelschule nicht sinnvoll ist. Bin total ratlos.
Er selber möchte die Klasse nicht verlassen, möchte aber auch nicht mitmachen.
Danke für jede Hilfe, Susab |
| fachlich | | von: caldeirao
erstellt: 25.11.2009 16:41:35 |
bin ich auch überfragt, wie man am besten damit umgeht.
Aber zum Integrationsgedanken:
Ich glaube, dass es auch für die Entwicklung von Kindern mit Beeinträchtigungen gut ist, wenn sie soweit wie möglich an der Realität leben und lernen und nicht separiert sind in irgendwelchen Sonderschulen oder wie man sie auch immer nennt. Das hat etwas mit Toleranz und Akzeptanz zu tun.
Auch für uns "normalen" Menschen ist es nicht schlecht, wenn wir uns mit solchen "Problemen" auseinandersetzen müssen und nicht davor die Augen verschließen. Welche Alternative gibt es für das Kind. Es wäre eine Schule mit verhaltensauffälligen Kindern. Kannnst Du Dir vorstellen er kommt in eine solche Klasse?
Bitte verstehe mich jetzt nicht verkehrt. Ich will hier nicht sagen, Du wärst nicht tolerant und hättest keine Empathie für das Kind ganz im Gegenteil: So wie Du hier schreibst, machst Du Dir superviele Gedanken um das Kind und es ist Dir auch an das Herz gewachsen. Das kann man an Deiner Wortwahl erkennen. Und das ist für solche Kinder auch wichtig. Sie müssen merken, dass sie trotz ihrer Auffälligkeiten immer willkommen sind. Da die schon sehr viel schlechte Erfahrungen diesbezüglich gemacht haben, werden sie dich immer wieder testen, ob Du es ehrlich mit ihnen meinst. Dafür braucht man sehr viel Kraft, das zu überleben. Ich hoffe für Dich und das Kind, dass Du immer diese Kraft hast.
Zu der Bemerkung mit der Kollegin. Woher weißt Du, dass es genau diese Kollegin ist? Außerdem glaube ich, dass in einem Forum mehr Kompetenzen sind, als man sie als Einzelperson hat. Was spricht dagegen, dass sie sich an das Forum wendet?
Als Weiteres verstehe ich nicht, wenn Du enttäuscht bist, dass sie nicht zuerst mit Dir geredet hat, dass DU Dir das nicht auch zur Maxime machst. Wenn ich bei anderen etwas kritisiere, gehe ich doch mit positiven Beispiel voran, sprich Warum stellst Du ihr diese Frage nicht persönlich in der Schule sondern hier im Forum. Da hat es nichts zu suchen und aus meiner Sicht riecht das nach Zickenkrieg.
Ich wünsche Euch beiden eine gute Zusammenarbeit. Das ist eine der wichtigsten Voraussetzungen, für eine erfolgreiche Arbeit mit dem Kind. |
| Antwort an Sopaed | | von: susab
erstellt: 25.11.2009 19:16:32 |
Liebe Sopaed,
erstmal vorneweg: Wir kennen uns nicht!
Ich sitze seit Wochen mit meiner Schulbegleitung nach der 6. Stunde zusammen, telefoniere fast täglich mit den Eltern des Aspergers und habe schon bei diversen Behörden versucht Hilfe zu bekommen. Ich weiß nicht, was bei euch schief läuft. Wir, die Lehrer, die Begleiterin und auch die Eltern, sind mit unserem Latein am Ende. Darum habe ich mich an dieses Forum gewandt. Eine Hilfe warst du mir heute nicht.
Im Übrigen weiß meine Schulbegleiterin, wie sehr ich sie schätze und wie wichtig mir ihre Unterstützung ist.
Allen anderen, die meine Not erkannt haben, danke ich für die hilfreichen und auch aufbauenden Worte. Ich hoffe, dass wir für den Asperger den richtigen Weg finden.
susab |
| Autismus-Therapiezentrum? | | von: janneke
erstellt: 25.11.2009 20:17:02 |
Hallo susa,
ich scheine großes Glück zu haben. "Mein" Asperger-Kind ist in der Schule unauffällig, tobt sich aber wohl zu Hause richtig aus. Darum hat er auch keinen Schulbegleiter. Zu anderen ist er erst sieben Jahre alt, ich hoffe, das dicke Ende kommt nicht noch.....
Mein Schüler wird in einem Autismus-Therapiezentrum betreut, nötige Therapien werden vom Landkreis über welchen Topf auch immer bezahlt. Wir haben zu Schuljahresanfang mit allen Instituten an einem Tisch gesessen, Erklärungen bekommen und auch Hilfsangebote.
Der Anstoß zu vielen Dingen und die Unterstützung der Eltern beim Landkreis kommen von diesem Zentrum.
Darum wäre meine Frage: Wird dein Schüler auch in einem solchen Zentrum betreut? Wenn nicht, wer oder was hat dann den Schulhelfer genehmigt und bezahlt ihn?
Ich erlebe die Zusammenarbeit mit den Damen des Zentrums als sehr positiv. Auf dieser Ebene kann viel passieren! Ich drücke dir die Daumen, dass diese Möglichkeit a) für deinen Schüler noch ergriffen werden kann oder b) zu einem effektiveren Arbeiten geführt werden kann.
...........ach ja, Ortsnähe wäre da noch ein Faktor: Die Mutter fährt jede Woche fast 200 km hin und zurück, um dem Kurzen die Therapie zu ermöglichen. Engagement der Eltern scheint aber bei dir ja auch nicht das Problem zu sein.
Liebe Grüße! |
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