der neue Lehrplan für das Fach NaWi in Rheinland-Pfalz enthält als wichtigen Punkt für die Themenerarbeitung auch den Hinweis auf "Kinderfragen".
Ich habe gerade beim Material Fragen meiner Klasse zu " Geräte und Maschinen" eingestellt.

Nun interessiert mich sehr, was bei eurem Unterricht an Kinderfragen auftaucht, welche Rolle sie spielen, wie Ihr sie erfragt und ob die real existierenden Fragen in die gleiche Richtung gehen wie das, was im Lehrplan jeweils genannt wird.

Kommt das Baby bei der Frau
vorne oder hinten raus?

In der Mitte! Ich meine mich zu erinnern.

Im Rahmen der Portfolioarbeit (Klasse 2) haben meine Schüler eine Seite: Das will ich wissen und dazu eine Seite: Das weiß ich jetzt.

In diesem Zusammenhang tauchten bei Das will ich wissen folgende Fragen auf:

Wo leben Tiger?
Woher kommt Muskelkater?
Wie entstehen Sterne?
Weshalb sind Edelsteine wertvoll und wie viel kosten sie?
Wie ging das mit der Entwicklung vom Affen zum Menschen?
Wie viele Planeten gibt es?
Gibt es auf dem Mond Leben?

Das sind Themenbereiche, wie sie in der Altersgruppe laut Rahmenplan überhaupt nicht interessieren. Dem Interesse der Kinder entspricht es wohl, wie es scheint.

Nun gebe ich den Kindern Lexika und vorbereitete Materialien und lasse sie an einigen dieser Frage-Themen arbeiten. Mal sehen, was sie dabei lernen und ob sie sich ihre Fragen dann beantworten können.

zu Geräte und Maschinen:

- wie funktioniert eine Mikrowelle?
- wie funktioniert eine Funkuhr?
- was bringt das Benzin im Auto?
- was ist das Rauschen im Telefon/handy?
- PC: wo sind die Daten abgespeichert, die vom Internet kommen?
- wie funktioniert ein Schrittzähler?
- hat der Taschenrechner die Ergebnisse "auswendig" oder macht der das irgendwie anders?
- Wo kommt die Hitze im Backofen und dem Herd her?
- wie kommt die Drehung bei einer Bohrmaschine oder einem Ventilator vom Strom?

Ich stelle immer wieder fest, dass die neueren Schulbücher gar nicht so dumm sind. Ganz oft hör ich Fragen zu Dingen, die dann prompt in den nächsten Kapiteln auch offiziell "dran sind".

Fragen kommen einfach. Und wenn, frag ich, "gibt es Fragen" und kann mich dann gar nicht retten....

Bereich Musik/Klavierstunde

Was ist frankoflämisch?
Warum ist Mozart gern "Deutscher"?
Was ist ein Cembalo?
Warum hat ein Dirigent einen Stab und ein Chorleiter nicht?
Wieso sind so viele Kinder (von Komponisten) gestorben?
Wieso gibt es schwarze Tasten?
Was ist ein Präludium?
Wieso steht hier B für die H-Taste?
Wieso ist C-Dur ein Tonleiter, ich dachte das ist ein Dreiklang?
Wie komponiert man für Orchester?
Was ist Hoboken?

kla

Klasse 4:
Welche Bedeutung haben die Ringe um den Saturn?
Was ist ein 'Schwarzes Loch', wo endet es?
Wie viele Galaxien gibt es?
Wie alt ist die Erde?
Wie ist das Weltall entstanden?
Gibz es Alliens?
Diese Fragen haben die Kinder ganz spontan gestellt, wir haben sie weder gesammelt noch festgehalten, wir werden das aber nachholen.
Bei dem Thema Entfernungen ging es auch noch um Fragen und Bezeichnungen über den Zahlenraum von einer Million hinaus.

können wir nicht eine richtig große Sammlung anlegen? Das wäre eine echte Hilfe für die Vorbereitung! (ja, natürlich will ich auch meine eigene Klasse noch fragen...!)