Obwohl einigermaßen reich an Erfahrung stolpere ich regelmäßig über folgendes Phänomen: Sobald im Deutschunterricht die wörtliche Rede eingeführt ist, strotzen die anschließend zu schreibenden Aufsätze nur so von schwachsinnigen Dialogen. Habe momentan eine Bildergeschichte hier zur Korrektur liegen, die wir 2 Wochen lang vorbereitet haben. Darunter erarbeiteten wir auch den Spannungsbogen, den Höhepunkt, und dass wörtliche Rede hier die Geschichte interessanter machen kann (KANN!!!)
Dann lese ich z.B.
"Schau mal, wie es hier aussieht"
"Ja, hier sieht es ja schrecklich aus"
"Ich hole mal einen Lappen"
"Oke, hol ihn"
Tim holt den Lappen.
"Ich mache mal alles sauber"
"Oke"
Als alles sauber ist, bringt Tim den Lappen wieder weg.
"Hast du den Lappen weggebracht?"
"Ja, komm wir spielen"
"Oke"
Und nun wäre ich so dankbar für Tipps, wie die Kinder lernen wörtliche Rede sparsam und punktgenau einzusetzen und nicht so schwallartig. Oder ist das für Klassenstufe 3 zuviel verlangt? Es betrifft ja wie immer nicht alle, aber ich konnte noch nie ergründen, was die Kinder bewegt, so zu schreiben - zumal sie es sehr wohl merken, wenn man ihnen solche Texte mal vorliest ("Öhhhhh, das ist ja voll langweilig")