In einer 7.Klasse, dioe ich in Physik unterrichte sitzen auch einige schüler mit diagnostizierter LRS, die auch gefördert werden.
Nun habeich im Rahmen einer differenzierten Lerntheke auch einen kleinen Text (nur 8 Zeilen lang in großer Schrift) gehabt. Eine(im physikalsichem Sinne als einfach deklarierte) Aufgabenkarte enthielt einen Merksatz den die Schüler, die auf diesem Niveau arbeiteten, abschreiben mussten. Später folgen dann Aufgaben dazu.
Ein Satzteil lautete im Original: Im geschlossenen Stromkreis bewegen sich die Elektronen ...
Der Schüler schrieb: Im Geschlossenen strandferien Bewegen sich die eleektronen ...
Ist das normal? Wie gehe ich damit um? Ich bin kein LRS - Experte. Da die Lerntheke bewertet wird, weiß ich jetzt nicht was ich damit machen soll.
So einen Extremfall hatte ich noch nie.
Könnt Ihr mir Ratschläge geben?
Danke.
dass die LRS-Schüler gefördert werden. Kannst du dich kurzfristig mit der Förderperson in Verbindung setzen, um weitere Informationen über den Stand der Schreibfähigkeiten des Schülers zu bekommen? Auch die Klassenlehrer sind Ansprechpartner, um herauszufinden, welche Regelungen es in der Bewertung von schriftlichen Arbeiten bei LRS-Schülern gibt.
Den Schüler könntest du mündlich abfragen und dir Erklärungen geben lassen, damit er zeigen kann, ob er den Inhalt des Merksatzes verstanden hat.
gruß von tschaps
nur für GS-Niveau sprechen, aber bei uns verfahren wir so, dass Schreibaufträge nach Möglichkeit vereinfacht werden. So müssen diese Kinder z.B. in Mathe eine Textaufgabe nicht abschreiben, sondern nur rechnen. Wenn in deinem Fall im Aufschreiben des Merksatzes keine besondere Leistung abgefragt wird, könnte man dem Kind den Satz doch fertig ausgedruckt an die Hand geben. Wenn ich es richtig verstehe, liegt die Lernleistung erst bei den Aufgaben, die sich anschließend auf den Merksatz beziehen. Bei dem, was das Kind geschrieben hat, ist ja überhaupt kein folgerichtiges Arbeiten möglich.
Aber tschaps hat Recht, ich würde mich auch mit den Förderlehrern beraten.
... für die Beiträge.
Die LRS - Kraft ist heute in der Schule. Ich werde sie darauf ansprechen. Auch die Deutschlehrerin werde ich fragen.
Es ist ja nicht das erste Mal, dass ich einen Schüler im unterricht habe, der LRS hat. Mein Problem bei diesem Schüler ist ja auch nicht die mangelnden Kenntnisse in Groß - und Kleinschreibung. Mein Dilemma ist, dass er ein Wort eingefügt hat, welches ja gar nicht im Merktest stand. Wie kommt der dazu? Wie kommt es, dass ein Schüler statt "Stromkreis" das völlig absurde "strandferien" einsetzt (in einem kurzen Abschreibtext, den er direkt vor isch liegen hat)?
Mein Inneres schreit dann immer: Ein 7.Klässler wird doch wohl in der Lage sein, ein paar Zeilen abzuschreiben.
Ich werde heute mal mit den entsprechenden Personen reden.
Mich macht sowas fassungslos.
Er liest schlecht ... oder nur einen Teil des Wortes.
Er liest Str und überlegt (rät), wie das Wort weiter gehen könnte ... und landet bei Strandferien.
Und ja, das ist normal, allerdings sind andere Kinder geschickter, den Sinnzusammenhang zu berücksichtigen.
So können in einer Gruselgeschichte sämtliche "Gespenster" als "Geister" vorgelesen werden - beginnt ja beides mit "Ge". Dabei verändert sich der Sinn aber nicht, da ein passendes Wort eingesetzt wird.
Hier kommt der Schüler trotz Physik merkwürdiger Weise auf Strandferien ...
Offenbar ist sein Leseniveau so niedrig, dass er auch nicht wirklich mitdenkt beim Abschreiben und den Satz nicht zusammenhängend liest, sondern Wort für Wort notiert - und so ganz krause Sätze dabei entstehen können.
ein Buch (ich glaube "Legasthenie als Talentsignal"), das ich vor längerer Zeit mal gelesen habe, in dem wird genau das beschrieben, was palim anfangs anreißt: Der Versuch eines Legasthenikers, mit schier übermenschlicher Anstrengung und mit ausgefeilten Strategien zu überbrücken und zu überspielen, was er auf "normalem" Wege nicht leisten kann. Und da kann durchaus so ein Wort bei rauskommen.
... des Shcülers hielt das für typisch für den Jungen.
Die LRS - Kraft meinte, dass der Junge sich beim Lesen auch nicht konzentrieren würde. er ließe sich leicht ablenken (er ist auf AD(H)S getestet - hat er aber nicht).
Ich werde mit den Schüler über den abgeschriebenen Text reden udn ihn den Text verbessern lassen. Die Deutschlehrerin meint, dass er solche Fehler beim Verbessern oft findet. Bewerten werde ich das nicht. Allerdings frage ich mich, ob er nach dem sinnlosen Geschreibsel die Aufgaben richtig hat. Mal sehen.
http://www.labbe.de/mellvil/index_vs.asp?themaid=32&titelid=438
ist sehr schön leicht verständlich beschrieben, welche Probleme legasthenische Kinder beim Lesen haben können. Da lässt sich leicht die Schreibweise deines Schülers ableiten.
Das hilft zwar nicht bei einer Verbesserung des Problems, hilft aber beim Verstehen der Problematik.
Gruß von tschaps
Das Verstehen ist für mich schon hilfreich.
Der Shcüler hat seinen Taxt mittlerweile verbessert.
Komisch ist nur, dass dieser Schüler im Unterricht längere Texte vorliest - flüssig und fehlerfrei!. Besser als manch anderer. Und das freiwillig.
Aber das, was er schreibt ist grauenhaft.