Meine Klasse hat bisher eine "normale" Druckschrift aus einem Fibel-Schreiblehrgang gelernt, weil die Hefte bereits bestellt waren, als ich von der Grundschrift erfuhr.
Wir werden uns also nach recht geöffnetem Fibellehrgang jetzt an das Verbinden der Buchstaben setzen.
Zuerst einmal muss geklärt werden, mit welchen Heften oder Mappen gearbeitet werden soll.
Für die Grundschrift bieten sich blanko-Hefte oder welche mit einer Linie an.
Es gibt Vorschläge vom GS-Verband, ein Heft für das Üben der Schrift zu nehmen. Ein Arbeitsheft, wie man es häufig für das Erlernen der VA oder LA genutzt hat, entfällt.
Ich empfinde den Einsatz der Kartei zur Grundschrift (hier Teil 2) als eine Möglichkeit. Nicht alle Schulen und Klassen haben aber bisher ihren Unterricht so weit geöffnet, dass sie auf diese Weise arbeiten können oder wollen.
Folgende Möglichkeiten fallen mir zur Schrift ein, einige Anregungen sind aus den Beiträgen des GS-Verbandes entnommen, andere konkretisieren sich beim Lesen in meinem Kopf:
- auf blanko-Seiten oder einer Linie mit der Größe der Schrift experimentieren
- schräge oder gerade Formen ausprobieren (der GS-Verband geht von gerader Schreibform aus)
- Schriftproben von Erwachsenen sammeln (z.B. auf Wortkarten), Verbindungen von Buchstaben analysieren und nachahmen
- eigene Verbindungen von Buchstaben ausprobieren: Bei welchen Buchstaben bieten sich Verbindungen an, bei welchen ist es schwierig?
- Varianten von Buchstaben:
große Buchstaben
D, B, N, O, P, Q, S, T bleiben in der Regel wie die Druckbuchstaben
A, F, H, K, L, M, R, U, Z können leichter angebunden werden
G, I, J, V, W, Y haben Varianten, die anders aussehen
kleine Buchstaben:
Bei den kleinen Buchstaben gibt es erheblich mehr Varianten: b, e, f, g, h, j, k, l, r, s, t, v, w, y, z
recht gleich bleiben meist a, c, d, i, m, n, o, p, q, u, x
Varianten von Buchstaben können gesammelt werden (aus Schriftproben, beim Ausprobieren, im Vergleich zu anderen Schreibschriften/ PC-Schriften)
Dabei ist zu beachten, dass die Buchstaben lesbar bleiben.
Die Kinder können probieren, welche zügig (mit Schwung) geschrieben werden können, welche ihnen liegen und welche nicht so gut.
- Verbindungen ausprobieren für Buchstabengruppen
Vom Verband werden 14 Gruppen genannt, vorstellbar finde ich es auch für andere Verbindungen, z.B. auch für Konsonantenhäufungen. Darüber bekommt man eine gute Verknüpfung zum Rechtschreibunterricht, wenn man speziell Wörter mit ei, ch, ie, eu, ch übt oder eben auch mit bl, br, tz, pf, sch, sp, st etc.
Zu den Buchstabengruppen kann man Wörter sammeln und Varianten probieren lassen
man könnte ein Wort auswählen und dies 5x schnell (zeitlich) nacheinander und (räumlich) untereinander schreiben lassen
- Gut finde ich den Vorschlag, dass man nach den Übungen Schriftgespräche führt, sich mit Hilfe vorgegebener Kriterien austauscht und am Ende das schönste Wort( gut lesbare Wortschreibungen einkreisen lässt
- Augenmerk muss man sicher (bei einigen Kindern) auf die Unterscheidung von großen und kleinen Buchstaben verwenden, wenn sie die gleiche Form haben (Cc, genauso möglich bei F, I, K, L, S, V, W)
- Wie auch immer der Rechtschreibunterricht aussieht, in Verbindung mit der Grundschrift wird sicher wichtiger sein, Buchstabenformen und Wörter leserlich zu schreiben bzw. bewusst zu machen, dass auch in Verbindungen alle Buchstaben ihre Form behalten müssen. Ich denke, dieses Problem gab es bei den Schreibschriften auch, wenn z.B. an das r ein w oder v verbunden wurde, auch beim Verbinden des u gab es immer wieder Kinder, die zu wenig Bögen geschrieben haben.
Palim