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Forum: "Grundschullehrer mit Lernstörungen"
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 | Grundschullehrer mit Lernstörungen |  | von: bakunix

erstellt: 25.10.2011 18:08:30 |
Die Grundschullehrer sind wahrscheinlich so dumm wie sie aussehen. Das entnehme ich einem Interview mit der in Marburg geborenen Professorin Elsbeth Stern. 2006 folgte sie einem Ruf an die ETH Zürich, der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich. Dort ist sie als Professorin für empirische Lehr- und Lernforschung für die Gymnasiallehrer-Ausbildung zuständig.
In einem Zeitungsinterview, siehe Link, wurde ihr u.a. diese Frage gestellt:
"In Berliner Grundschulen wird Mathematik bis zu 80 Prozent fachfremd unterrichtet, wie eine Studie zeigte. Ist das ein Problem?"
Stern: "Natürlich! Die Lehrer haben vermutlich früher selbst nicht gern Mathematik gemacht, aber das Einmaleins können sie gerade noch, und deshalb machen sie das jetzt viel mit ihrer Klasse. Da können sie nichts falsch machen. Dadurch fehlen den Schülern aber adäquate Lerngelegenheiten."
Aha! Das Einmaleins können wir gerade noch, attestiert uns die Professorin von der Gymnasiallehrer-Ausbildung. Seit Jahren, ja seit Jahrzehnten, verharren wir wohl auf dem mathematischen Niveau unserer Schüler. Kein Wunder, dass aus denen nix wird. Die Gymnasiallehrer können diese Defizite, die die Schüler aus der Grundschule mitbringen, selbstverständlich nicht mehr heilen.
http://www.fr-online.de/wissenschaft/mathe-begabung-maedchen-sind-anders--jungen-auch,1472788,11054100.html |
 | ein(e Frau) Stern am Mathe-Himmel |  | von: palim

erstellt: 25.10.2011 19:39:14 |
Ok, zurück Text.
Manches, was sie anspricht, ist ja nicht falsch:
1. mehr Jungen haben für NaWi ein besseres Umfeld, weil Eltern immer noch sagen, das Jungen das ohnehin besser können und Mädchen weniger darin fordern.
Mädchen werden auch immer noch rosa gekleidet. Vielleicht könnten sie besser Mathe, wenn sie auch mal blau anziehen dürften *hehe*
2. Die Aussage
"Dennoch bleibt viel zu tun. In der Grundschule werden die Kinder zu wenig gefordert: Sie rechnen zu viel und denken zu wenig mathematisch. Textaufgaben, die wirklich das mathematische Verständnis fördern würden, kommen zu selten vor. In der Sekundarstufe wird dann zu viel anwendungsfreie und zu wenig problemorientierte Mathematik gemacht."
stimmt auch.
Das ändert sich auch nur langsam.
Letztlich muss man aber immer alle Sachen in Zusammenhänge stellen:
Wenn in anderen Ländern Kinder ab 4 in die Vorschule gehen, können sie mit 6 vermutlich längst bis 20 zählen, weil es schon 2 Jahre mit ihnen geübt wurde.
Unsere Kinder müssen das mit 6 erst mühsam für sich erarbeiten, haben dann aber nicht genug Zeit dafür.
Viele derer, die kein Mathe können, verlieren schon in den ersten 2 Jahren den Anschluss.
Da hilft Frühförderung - aber keine Lehrerschelte.
3. Wenn nur noch Kinder der Mathematiker und Physiker gut in Mathe sind, muss es in Zürich und Berlin ja sehr viele davon geben.
Hier gibt es keine, dennoch können einige Kinder mehr als das 1x1.
Entscheidend ist, dass etliche Kinder abgehängt werden, wenn man sich alleine danach richtet, was Gymnasial-Lehrer-Professorinnen sagen und die Kinder nicht nimmt, wie sie sind und lernen lässt, wo sie sind.
Offene Fragen bleiben aber auch viele:
Warum müssen gerade Deutschlehrer den Kindern Inhalte bieten, die nicht im Internet stehen, wo doch unser Deutsch-Bereich hier auf 4teachers so groß ist?
Wer soll den Kindern das Internet den erklären, wenn es nicht die Lehrer tun?
Warum ist es alleinige Aufgabe der Schule, Kindern zu vermitteln, wie man sich nur auf eine Aufgabe konzentriert ... und wie stellt sich Frau Stern vor, soll das geübt werden?
Toll finde ich allerdings,
dass man INZWISCHEN Lehrer darin ausbildet, die Fehler der Schüle rzu verstehen. Da frage ich mich, was man Lehrern wohl fürher beigebracht hat und hoffe, dass die älteren unter uns jetzt diese Weisheit der Frau Stern erkennen und noch in ihren Alltag einbeziehen können.
Palim
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 | :O |  | von: sth

erstellt: 26.10.2011 07:45:19 |
Ich krieg jetzt gleich einen Hirnforschungs-Burnout. Drei ProfessorInnen, vier Theorien, 64 Didaktikkonzepte, 300000 Lehrer, die alles falsch machen, Millionen Schüler als Opfer... die Zahlen werden immer größer, Hilfe, wir gehen unter!
Mit den Lehrern (aller Richtungen) ist es ähnlich wie mit den Schülern. Bei manchen bewundert man Elan und Schaffensfreude, bei anderen fragt man sich, ob schon alle Kriterien für den Hirntod erfüllt sind. Fast wie im richtigen Leben.
Uns allen würde es helfen, konkrete Ideen und Fortbildungen zur Umsetzung zu erhalten, als mit Traumvorstellungen, die niemals eintreten werden, weil Deutschland nun mal nicht Skandinavien ist (und auch nicht die Schweiz) konfrontiert zu werden und die Verantwortung dafür zugeschoben zu bekommen.
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