|
Forum: "Schüler fühlen sich ungerecht behandelt"
Bitte beachte die Netiquette! Doppeleinträge werden von der Redaktion gelöscht.
|
| ... | | von: beccikm
erstellt: 18.12.2011 18:33:07 |
Ich sagte darauf, dass die Kinder die Aufgaben machen müssten und nicht die Eltern und dass seine Mutter ihm in dem Fall ja auch nicht das richtige gesagt hätte. Sicher nicht die beste Antwort, dass ist mir klar.
Doch, die Antwort passt. Wenn die Mutter nicht in der Lage ist, einfachste Schulaufgaben zu meistern, soll sie sich raushalten.
Kurz darauf ein Mail der Mutter, die sagte ihr Sohn sei sehr verletzt gewesen über meine Aussage und ich möge ihn nicht.
Wenn der Junge die Wahrheit nicht verträgt oder Aussagen falsch versteht, wird der im Leben ja noch viel Spaß haben. Ich würde der Mutter mal in Ruhe klar machen, was genau du gesagt hast, und dass der Junge, wenn er austeilt, auch einstecken muss.
|
| mhh | | von: frauschnabel
erstellt: 18.12.2011 18:43:18 |
nach deiner Beschreibung hört es sich so an, als ob es da genau mit diesem Jungen schon öfter Probleme gegeben hätte, mit anderen aber nicht? Ist das so richtig?
Wenn dem so sei, gehe ich immer wie folgt vor:
Ersteinmal muss ich mich fragen, ob ich den Schüler vllt. wirklich nicht leiden mag und weswegen mir da die geforderte Empathie fehlt. Denn solche Äußerungen kommen ja nicht ungefähr, entweder bin ich genervt oder es ist ein Bruch im Schüler-Lehrerverhältnis, zumindest wenn solche Äußerungen ofter kommen.
Dann tausche ich mich mit Kollegen aus, die diese/n SoS auch unterrichten und schue ob es denen genauso geht.
Dann schaue ich, ob das Kind vllt irgendwelche Hilfestellungen von mir benötig, die ich bin dahin noch nicht gesehen oder bemerkt habe.
Dann versuche ich mit dem Kind in Ruhe zu Reden und mich persönlich in meiner Einstellung zum Schüler zu resetten und neu zu starten. Ich denke immer wir sind die Erwachsenen also sollten wir auch so handeln (auch wenn das manchmal echt schwer ist)
Sollte das alles nix bringen, doch meistens sind die groben Probleme damit schon vom Tisch, überlegen wir mit Parallelkollegen/ SL/ und dem KL ob eine (Probe)versetzung in die Parallelgruppe nicht sinnvoll wäre.
Wenn alle Stricke reißen, praktizieren wir dies schnell und unkompliziert und haben damit gute Erfahrung gemacht.
Aber mein Motto ist meist: Reden hilft, auch bei und mit den Kleinen!
Alles Gute
|
| ... | | von: petal
erstellt: 18.12.2011 18:53:03 geändert: 18.12.2011 18:53:29 |
Danke für euere Antworten.
Ja, es ist nicht das erste Mal, dass es schwierig ist mit diesem Jungen. Es beklagen sich auch öfters Kinder oder andere Eltern über ihn, da er oft in Streit und Schlägereien verwickelt ist, aber wenn ich ihn zurechtweise, kommt nachher die Mutter und findet, er komme nicht mehr gerne in die Schule wegen mir. Nach dem letzten Elterngespräch hat sie gesagt, sie könne ihm nicht all das sagen, was ich ihr gesagt hätte, das sei so negativ. (natürlich habe ich auch alles Gute erwähnt, und das ist nich wenig)
Es ist wirklich so, dass ich inzwischen oft genervt reagiere, wenn wieder etwas ist. Die Tipps werde ich mir zu Herzen nehmen! Danke! |
| Problem mit Jungen? | | von: erna5
erstellt: 18.12.2011 20:05:46 geändert: 18.12.2011 20:08:51 |
Ich gehe noch mal ein wenig weiter... Du hast ja in Deinem Eintrag deutlich gesagt, dass sich, wenn überhaupt, nur die Jungen von Dir ungerecht behandelt fühlen. Also fragst Du Dich, ob Du die Jungen anders behandelst oder nicht so gut mit ihnen klar kommst?
Leider ist aus Deinem Profil nicht ersichtlich, wie lange Du diesen Beruf schon ausübst oder wie alt Du bist, aber ich muss zugeben, dass mir die Jungen in der Anfangsphase meiner Lehrtätigkeit nicht so ganz geheuer waren.
Als Frau ist man einfach mit der Reaktionsweise von Mädchen besser vertraut, versteht eher, wie sie ticken. Und die Jungen ticken nun 'mal anders. Sie provozieren schneller, sind oft laut und unbeherrscht und ordnen sich nicht so schnell unter. Und sie können das Verhalten einer Lehrerin schlechter verstehen als das eines Lehrers. So sind sie oft deutlich mehr verunsichert als die Mädchen und damit auch empfindlicher.
Deswegen sehe ich das Problem eigentlich auf der Beziehungsebene.
Aber dieses ganze "Machogehabe" der Jungen ist meist nur Fassade. Wenn sie sich sicher sind, dass Du sie magst, wird selbst aus einem Raufbold ein zahmes Lämmlein ; )), das ist jedenfalls meine Erfahrung. Und, darin stimme ich Frau Schnabel zu..., wir sind die Profis und können Beziehungen beeinflussen, die Kinder können das nicht.
|
| Reden | | von: erna5
erstellt: 18.12.2011 21:05:36 geändert: 18.12.2011 21:12:00 |
Hallo petal,
also, ich spreche die Dinge gerne ganz direkt an. Wichtig ist, ein solches Gespräch in Ruhe und nicht vor versammelter Mannschaft zu führen.
Frag' ihn, ob er von Dir glaubt, dass Du ihn nicht magst, und sag' ihn, dass das nicht so ist (wenn es nicht so ist ..) und dass sich Deine Kritik nicht gegen ihn als Person, sondern gegen einzelne seiner Verhaltensweisen richtet.
Und mach' ihm klar, dass Du daran interessiert bist, dieses Missverständnis aus der Welt zu räumen. Nur so kann er (und auch alle anderen) vernünftige Leistungen bringen und sich wohl fühlen. Das sollte schließlich immer das Ziel sein.
Sollte das nicht reichen, kann er vielleicht etwas dazu sagen, welche Deiner Reaktionen in einer Konfliktsituation er denn nicht als Abwertung aufnehmen würde.
Entscheidend bei der ganzen Sache ist, dass Du ihn tatsächlich bereit bist anzunehmen. Sie merken es, wenn es nicht so ist.
Viel Erfolg bei der Lösung des Konfliktes
Grüße erna5
PS: Noch etwas Wichtiges vergessen...
Es wirkt übrigens ganz grandios, wenn man nach einem solchen Gespräch möglichst zeitnah ein Lob ausspricht, wenn er das unerwünschte Verhalten gelassen hat! |
Beitrag (nur Mitglieder) |
|
|