|
Forum: "Klage für gerechte Lehrerbesoldung in RLP - VBE und IGHL fordern gleiche Besoldung für Lehrer aller Schularten"
Bitte beachte die Netiquette! Doppeleinträge werden von der Redaktion gelöscht.
|
| Klage für gerechte Lehrerbesoldung in RLP - VBE und IGHL fordern gleiche Besoldung für Lehrer aller Schularten | | von: handstein
erstellt: 07.06.2012 03:14:39 |
Endlich! Nach vier langen Jahren der politischen Arbeit hat die Interessengemeinschaft der Hauptschullehrerinnen und Hauptschullehrer in Rheinland-Pfalz (IGHL) es geschafft, mit dem VBE einen starken Partner an Land zu ziehen. Wir sind im Spätherbst mit dem VBE übereingekommen, dass der politische Weg, eine gleiche Besoldung für alle Lehrerinnen und Lehrer zu erreichen eine Sackgasse ist.
Gemeinsam haben wir uns entschlossen, die ersten juristischen Schritte in Richtung gerechte Besoldung zu gehen.
Am vergangenen Samstag hat der neue Vorsitzende des VBE RLP, Gerhard Bold, angekündigt, dass das Klageverfahren gegen das Land initiiert wurde. Es handelt sich dabei um eine Klage einer Hauptschullehrerin an einer RS+ auf Höherbesoldung (A13).
Wir sind nach wie vor die billigeren Realschullehrer und WIR tragen die Schulstrukturreform auf UNSEREN Schultern. Keine Hauptschullehrer, keine Reform, so einfach ist das. Denn wenn es uns nicht gäbe, bräche das ganze System zusammen. Es gibt nicht einmal annähernd genug Realschullehrer, um den Unterricht an Realschulen Plus aufrecht zu erhalten.
Natürlich bleibt die Politik weiter fest auf ihrem eingetretenen Verweigerungspfad. Ich habe am Samstag auf der Deligiertenversammlung des VBE selbst mit Frau Ahnen gesprochen und sie hat auch weiterhin nicht vor, Hauptschullehrer gerecht zu besolden. Weiterhin behauptet sie, es sei kein Geld da. Und das bleibt auch weiterhin unwahr, denn wo ein politischer Wille ist, da ist auch ein Weg zur Besoldungsgerechtigkeit. Es gibt ja auch den politischen Willen, den Nürburgring zu erhalten und weiterhin zig Millionen Euro dort zu versenken. Und das ist nur ein Beispiel (s. Schwarzbuch d. Bundes der Steuerzahler 2011).
Natürlich ist es nicht billig, Lehrer gerecht zu besolden, aber es ist eine echte Bildungsinvestition!
Und deswegen darf auch diese Klage nicht die letzte sein! Die Grundschullehrer lassen sich ihre Minderbezahlung schon viel zu lange gefallen! Auch Euch gebührt A13! ALLE Lehrer tun wertvolle Arbeit, die zwar nicht gleichartig, jedoch gleich anspruchsvoll ist. Eine Grundschullehrerin arbeitet nicht weniger als ein Gymnasiallehrer, soviel steht fest. Ich kenne genügend Kollegen aus dem Primarbereich, die das bestätigen können.
Und ein Hauptschullehrer hat vielleicht nicht die fachlichen Inhalte zu vermitteln, die auf dem Gymnasium auf dem Plan stehen, ist aber pädagogisch um vieles mehr gefordert als Gymnasiallehrer. Wir sind nicht nur Pauker, sondern Berufsberater, Psychologen, Seelsorger, manchmal sogar ein Stück Familienersatz und und und. Wir sind in einem viel höheren Maß gefordert als Gymnasiallehrer, wenn es um soziale Integration geht. Von unseren Grundschulkollegen, die noch die größte Heterogenität in ihrer Klientel haben, ganz zu schweigen.
Deshalb muss die Zukunft vor allem zwei Dinge bringen:
1. Gerechte und EINHEITLICHE Besoldung für alle Lehrerinnnen und Lehrer, egal welcher Schulart.
2. Gerechte Bezahlung auch der angestellten Lehrerinnen und Lehrer - oder eben ihre Verbeamtung.
Für beides macht sich im Übrigen der VBE stark. Er ist der einzige Verband, der bereit war, mit uns den Klageweg zu beschreiten.
Ich hoffe, das ist eine Antwort auf die Frage, was Lehrerinnen und Lehrer tun, die langsam die Nase voll haben vom Streichkonzert der Landesregierung.
Meine Bitte an alle Kolleginnen und Kollegen: Informiert euch und unterstützt uns und den VBE, damit wir alle möglichst bald gerecht bezahlt werden!
VIELEN DANK! |
| Gleiche Leistung | | von: missmarpel93
erstellt: 07.06.2012 06:13:39 |
In NRW ist es zwar anders, GS-, HS- und RS-Lehrer bekommen die gleiche Bezahlung, da es u.a das Lehramt GHR gibt, aber es gibt immer noch die Zuordnung zum ehobenen Dienst - Eingangsamt A12. In der Regel ist dieses Eingangsamt auch die Beso´ldungsgruppe bei der Pensionierung.
Vor dem Hintergrund, dass die Eingangsvoraussetzungen für den gehobenen Dienst in anderen Bereichen der Landesverwaltung ein Bachelor-Abschluss ist und Absolventen mit Master-Abschluss zum Vorbereitungsdienst für den höheren Dienst zugelassen werden, stellt sich die Frage, wie lange die derzeitige Praxis weitergeführt werden kann. Der sonstige gehobene Dienst gängt zwar im Eingangsamt mit A9 an, z.B. Kommissare, Verwaltungsinspektoren etc., und muss erst einmal bis A12 befördert werden. Lehrer fangen hingegen direkt mit A12 an, während die Studienräte mit A13 starten.
Für die zukunft befürchte ich, dass es einen faulen Kompromiss geben wird. Das allgemeine Eingangsamt für den Lehrerberuf wird A12 werden, unabhängig von der Schulform. |
| Eingangsamt an Realschulen plus RlP | | von: handstein
erstellt: 07.06.2012 11:18:14 |
In RLP soll es zukuenftig so sein, dass Anwaerter fuer die RS+ ohne
Ausnahme nach A13 besoldet werden sollen. Und das bei auf 15 Monate
verkuerztem Ref und ohne eine zweite Examenshausarbeit! Diese
Junglehrer sollen dann auch gleich mit A13 im Eingangsamt besoldet
werden, waehrend man von im Amt befindlichen und mit A12 besoldeten
HS-Lehrern erwartet, dass sie sich durch eine weitere Examensarbeit
und die ueblichen muendlichen Pruefungen sowie einer
Examenslehrprobe pro Fach im Wege einer Aufstiegspruefung fuer das
Realschullehramt qualifizieren, das sie de facto bereits ausueben. Dabei
sollen HS-Lehrer dann nach dem Orientierungsrahmen Schulqualitaet
moeglichst noch Junglehrer ausbilden (die dann gleich mit A13 bsoldet
werden) und Fachkonferenzen ohne Ausgleichsstunden leiten, Theater-
AGs einrichten und betreiben und und und. Und das bei auf 5 Jahre
festgeschriebenem Realeinkommensverlust von 2,3%! Andere Baustelle,
ich weiss, traegt aber auch nicht zur Motivation der Kollegen bei.
Laengst sind in den Kollegien Diskussionen um Dienst nach Vorschrift,
d.h. zum Beispiel keine Klassenfahrten mehr, und um das Streikrecht (s.
Urteil des VG Kassel) an der Tagesordnung. Zugegeben, so habe ich mir
das Lehrerleben nicht vorgestellt. Aber harte Zeiten und fast schon
sittenwidrige Einschnitte in unsere Bezuege erfordern eben harte
Schritte unsererseits. Die Moralkeule, nach der man "das doch nicht auf
dem Ruecken der Schueler austragen" koenne, lasse ich nicht gelten.
Aerzten verbietet man auch nicht zu streiken, obgleich sie Patienten zu
versorgen haben. Die Buerger reagieren sicherlich erst dann, wenn durch
Streik und Dienst nach Vorschrift die Unterrichtsversorgung
zusammenbricht und sie sich ganze Tage frei nehmen muessen,um ihre
Kinder selbst zu betreuen. Bis es soweit ist, dass wir streiken duerfen,
sollten wir uns eben durch Dienst nach Vorschrift behelfen. Und
natuerlich durch Klagen. Wir moegen in unseren Rechten eingeschraenkt
sein, aber wir sind nicht machtlos! Vor allem muessen HS-Lehrer und
auch GS-Lehrer sich organisieren und den Verbaenden Dampf machen.
Der VBE hat verstanden,dass es ohne harte juristische Bandagen nie zu
einer positiven Veraenderung kommen wird. Andere Verbaende leider
nicht. Da ist vor allem das unkollegiale Stoerfeuer des
Philologenverbandes und Teilen des VdR zu beklagen, die sich durch
eine gerechte Bezahlung aller Lehrer zurueckgesetzt sehen. Aber eine
gleiche Besoldung aller Lehraemter ist keine Majestaetsbeleidigung,
sondern die Anerkennung der Tatsache,dass Lehrer aller Lehraemter
eine Arbeit tun,die gleichwertig, gleichermassen anspruchsvoll und
gleichermassen wichtig ist. Punkt und Schluss. P.S. : Das Fehlen von
Umlauten und "sz" bitte ich zu entschuldigen. Sind auf der dusseligen
Tastatur meines Smartphones nicht vorhanden. Solidarische Gruesse an
alle (noch) benachteiligten GS und HS Kolleginnen und Kollegen und an
alle RS und Gym Kollegen, fuer die Gerechtigkeit kein Fremdwort ist! |
| Danke... | | von: handstein
erstellt: 07.06.2012 23:15:20 |
für eure Beiträge! Die Kolleginnen und Kollegen im Primarbereich glauben wahrscheinlich mehrheitlich noch, unsere Bemühungen beträfen sie nicht, weil sie nicht an einer RS+ arbeiten. Doch auch GS-Lehrer haben in Zukunft eine Chance auf Höherbesoldung und bereits jetzt ein Recht darauf! Sie sind die Wegbereiter, die das Grundwissen vermitteln, das Schüler spaeter brauchen, um an den weiterführenden Schulen zu bestehen. Deshalb ziehe ich den Hut vor bakunix und ihren Kolleginnen und Kollegen, die täglich die Quadratur des Kreises bewältigen! Organisiert euch und fordert euer Recht ein! A13 für ALLE Lehrer!
Auch schwingrid trifft ins Schwarze, wenn sie beklagt, dass es viele pädagogische Kräfte an den Schulen gibt, die unterbezahlt sind - und dabei immer mehr leisten sollen. In RLP wie in anderen Bundesländern werden z. B. Kolleginnen und Kollegen für 11 Monate eingestellt und über die Sommerferien entlassen. Zudem ist das Gehaltsniveau eine Frechheit. Danke, schwingrid, für deine Unterstützung! |
Beitrag (nur Mitglieder) |
|
|