... während des Referendariats zwei Jahre lang in einer Einrichtung für LRS, Legasthenie und Dyskalkulie gearbeitet. Und ja, Kinder mit LRS/Legasthenie haben meistens Hemmungen laut zu lesen, weil sie in ihrer Schülerlaufbahn schon oft Mobbing durch die anderen Klassenkameraden erfahren haben.
Das laute Vorlesen war bei uns in der Einrichtung ein wesentlicher Bestandteil der Therapie bzw. des Trainings. Nimm' hier einfache Texte, z. B. Kinderbücher, Gedichte, die du aber abtippst, damit die Schüler nicht gleich sehen, dass es ein Kinderbuch ist. WAS IST WAS-Bücher eignen sich da ganz gut, wenn es nicht über Technik geht...
Ein weiterer Bestandteil ist natürlich das Schreiben. Hier haben wir den Kindern zum einen einfache Texte über Familie, Freizeitaktivitäten usw. gegeben. Die zunächst reihum laut vorgelesen wurden, gerne auch drei-, vier- fünfmal den gleichen Text. Dann sollten die Kinder über ihre Familie, ihre reizeit, ihren Urlaub usw. schreiben und das dann auch laut vorlesen.
Zusätzlich hatten wir verschiedene Computerprogramme, z. B. StoryCorner und Schreibhefte, in denen den Kids je nach Alter, Wörter vorgegeben wurden, die sie dann x-mal hintereinander schreiben mussten, bis die Zeile voll war... Zehn Minuten lang so viele Seiten wie sie schafften.
Wir hatten zwei Gruppenformen: CT und WT. Die Kids kamen zweimal die Woche, einmal zu CT, dann fingen sie am Computer an und schrieben danach am Platz, und einmal zu WT, da war es umgekehrt. Meist hatten wir beide Gruppen parallel, und die wechselten dann den Raum.
Leider war ein Programm hausgemacht, und da der Laden insolvent gegangen ist, ist leider auch das Programm dazu verschollen.
Ich hoffe, ich habe dich nicht erschlagen mit meinen Infos.
LG der Pralltriller
P. S. Im September, wenn unser Schuljahr wieder beginnt, werde ich bei uns auch ein LRS-Training einrichten.