Ich weiß nicht recht, ob das hier der richtige
Forenbereich ist. Aber der Hintergrund der Geschichte
ist Mobbing.
Gestern hatte ein Mädchen meiner Klasse wieder
Panikattacken. Als ich davon erfuhr - sie saß vor meinem
Raum auf dem Flur in Begleitung einer Freundin und
zweier Lehrerinnen - hatte eine Kollegin bereits die
Mutter informiert. Die kam prompt, und da ich zufällig
gerade eine Springstunde hatte, konnten wir ein
ausführliches Gespräch führen. In dessen Verlauf hatte
das Mädchen übrigens wieder eine Panikattacke. Das
Problem war, dass es nicht über sein Problem reden
wollte - erst als ich ihr erlaubte, mit ihrer Freundin
auf Türkisch zu reden, sprudelte es aus ihr heraus (das
war noch kurz vor dem Eintreffen der Mutter). Die Mutter
schien verzweifelt, dass ihre Tochter sie so wenig
informierte, aber sie fasste sie auch etwas grob an den
Oberarm und schüttelte sie etwas, statt sie mal in den
Arm zu nehmen. Besorgt war sie, liebevoll nicht.
Insgesamt ging es wohl darum, dass sie von einer
bestimmten Gruppe von Mädchen (klassenübergreifend im
Kurs) ständig geärgert und ausgelacht wird, dieselben
aber sich dauernd etwas von ihr ausleihen, abschreiben
wollen usw. Sie fühlt sich ausgenutzt. In der Stunde
zuvor war wieder so eine typische Situation gewesen,
kein besonderer Vorfall, und da hatte sie dann den
Panikanfall bekommen.
Was tun? Ich riet der Mutter zum Aufsuchen eines
Psychotherapeuten (mehrmals, und sie ist nie richtig
darauf eingegangen) und dem Kind, ein Mobbingtagebuch zu
führen, das sie regelmäßig mit mir durchgeht. Außerdem
haben wir einen Code vereinbart, mit dem sie mir ohne
Wissen der anderen klar machen kann, dass sie mich unter
vier Augen sprechen muss (Grund: sie möchte nicht, dass
die Mitschüler mitbekommen, dass sie sich Hilfe holt,
will den Eindruck erwecken, als würde sie mit allem
allein fertig).
Kann man noch anderes tun?