Bin mir nicht sicher, ob das was für deine 5er ist:
An den Hund eines Toten
Justinus Kerner
(1786-1862)
Der Tod den edlen Herrn dir nahm,
Vergebens suchst du seine Wege.
Du blickst mich an, ja, komm und lege
Auf meinen Schoß dein Haupt voll Gram.
Aus deinen Augen, treues Tier!
Schaut eine stumme, tiefe Klage,
Und geht an mich die ernste Frage:
"Wo find ich ihn? Mensch! sag es mir!"
Wend ab dein fragend Auge nur!
Was könnt' ein armer Mensch dir sagen?
Antwortet ja auf solche Fragen
Selbst ihm mit Schweigen die Natur.
UNd hier findet sich der umarmende Reim nur in der 1. Strophe:
http://www.deutschstunden.de/Material/Grammatik/Der-Werwolf.html
Muss es unbedingt umarmend sein? Hier sind zwei nette Kreuzreime:
Auf dem Fliegenplaneten
Christian Morgenstern
(1871-1914)
Auf dem Fliegenplaneten,
da geht es dem Menschen nicht gut:
Denn was er hier der Fliege,
die Fliege dort ihm tut.
An Bändern voll Honig kleben
die Menschen allesamt,
und andre sind zum Verleben
in süßliches Bier verdammt.
In einem nur scheinen die Fliegen
dem Menschen vorauszustehn:
Man bäckt uns nicht in Semmeln,
noch trinkt man uns aus Versehn.
Der Panther
Rainer Maria Rilke
(1875-1926)
Im Jardin des Plantes, Paris
Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe
so müd geworden, dass er nichts mehr hält.
Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
und hinter tausend Stäben keine Welt.
Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
in der betäubt ein großer Wille steht.
Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
sich lautlos auf -. Dann geht ein Bild hinein,
geht durch der Glieder angespannte Stille -
und hört im Herzen auf zu sein.