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Forum: "familienplanung"
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| familienplanung | | von: cvalda78
erstellt: 16.09.2004 13:23:07 |
während meines studiums habe ich immer gedacht - kinder kriegste nach den ersten jahren im beruf, dann bist du von niemandem mehr abhängig und kannst das alles selber finanzieren.
jetzt habe ich die erste berufserfahrung gesammelt und stelle fest, dass wir eigentlich von nur einem gehalt nicht überleben können, wenn ich länger als zwei monate nach der geburt zu hause bleiben will.
d.h., entweder wir leben dann von luft und liebe, oder ich gehe gleich wieder voll arbeiten, damit ich genug geld verdiene, um jemanden zu bezahlen, der in der zeit auf mein kind aufpasst.
ist das nicht paradox????
Erkennen zu müssen, dass selbst mein jetziges gehalt bzw. das meines partners nicht ausreicht um sich einen solchen "luxus" wie erziehungsurlaub leisten zu können, war für mich ein verdammt harter schlag.
hat jemand von euch damit schon erfahrungen gemacht?
wieviel geld braucht man im monat zum leben (essen, kleidung, kleinkram), wenn alle festen kosten gedeckt sind für zwei Personen und ein Baby im Schnitt??
eine etwas verzweifelte, auf jeden fall sehr traurige
Cvalda |
| Tachchen, | | von: immeke
erstellt: 16.09.2004 17:13:34 |
Ich kann Sabine nur beipflichten: Wenn das mit den Kindern alles so schwer eäre, würde es ja in Deutschland gar keine mehr geben. Aber selbst wenn Mutter und Vater arbeitslos sind, kriegen die noch ihre 10 Gören gefüttert...
Sicherlich ist das (s.o.) dennoch kein erstrebenswerter Zustand, aber ich denke, man muss sich schon ernsthaft Gedanken machen, was man will: Lieber alle zwei Jahre ein neues Auto und jeden Herbst nach Malle, dann noch ein neues Haus und ab und zu schick essen gehen? Oder vielleicht lieber zwei nette, süße Kiddies, bei Aldi einkaufen, im Urlaub auf den Campingplatz und zweimal im Jahr zum Schotten mit dem großen, gelben "M"? Da sollte man schon seine Linie finden und sich überlegen, womit man glücklich wird.
Mein Freund (der eine fast 5jährige Tochter hat, seit drei Jahren mit mir zusammenlebt) sagt - und andere auch - dass man sowieso in den ersten zwei Jahren Geld hat wie Heu: Kindergeld, Erziehungsgeld,... und was es da sonst noch so gibt. Die haben auch damals nicht schlecht gelebt: ein Pferd (Stallmiete, Futter, Tierarzt, usw.), ein großes Auto, zwei Motorräder, eine vermietete und eine selbst genutzte Eigentumswohnung, das Kind und dann immer noch genügend zum Verprassen über... und das alles mit einem A9er und einem Halbtags-A9er-Gehalt.
Das kann doch alles nicht so schwer sein, oder?!
Ich denke, Kinder sind eigentlich gar nicht so teuer, zumindest nicht, bevor sie sich mit Schule und Vereinen asueinandersetzen. An Babyausstattung kriegt man eh das meiste geschenkt, später kennt man auch immer wen, der noch was zum Anziehen hat und günstig abgibt, oder man kauft eben bei Ebay (so wie ich, jawoll!). Klar, wenn man lieber das Neuste von Esprit und Marc' O Polo hat... dann ist das was anderes.
Aber ich denke, das geht alles irgendwie. Lass' schnaggeln!
Gruß Immeke
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| Gerade in diesem Beruf ... | | von: m.gottheit
erstellt: 16.09.2004 18:43:56 |
kannst du doch, wie fast nirgendwo sonst, Kinder und Beruf vereinbaren.
Ich bin nach der Geburt beider Kinder wieder arbeiten gegangen, habe meine Mutter als (bezahlte) Kinderfrau eingestellt.
Es hat meinen Kindern, meiner Ehe und vor allem mir unendlich gutgetan. Wenn Du nämlich glaubst, ein Kleinkind zu betreuen und sonst garnichts wäre das Gelbe vom Ei, dann hast Du etwas falsch verstanden. Mir hat der Job immer sehr viel Freiheit bedeutet, und auch das unbesorgte Kinder-abgeben-dürfen war irre. Meine sind heute 15 und 12, laufen gut in der Spur, und sie haben zwei Mütter - so wie ich auch, als ich Kind war -
eine fürs Grobe (ich) und eine fürs Feine (Oma), und Oma hat's auch nicht geschadet.
Wenn Dein Nachwuchs dann etwas älter ist, kannst Du ihn ja auch alleine lassen und benötigst keine Kinderfrau mehr. Und wenn die Kinder Ferien haben, hast Du auch Ferien - darum beneiden dich 90% der beruftätigen Mütter!
m. gottheit |
| @ Familienplanung | | von: silberfleck
erstellt: 16.09.2004 21:47:52 |
Ich finde es gut, dass du dir Gedanken über die Familienplanung machst und nicht einfach alles blauäugig laufen lässt. Wir haben drei Söhne (15, 12 und 10 Jahre) und bis vor drei Jahren haben wir von einem Gehalt gelebt und ich habe unsere Familie gemanagt.
Sicher muss man sich dann einschränken und auf manchen Luxus verzichten, aber es war eine schöne Zeit.
Seit drei Jahren bin ich "außerhäusig erwerbstätig gegen Geld" . Ich leiste mir 6 Stunden die Woche eine Haushaltshilfe, ansonsten müssen alle Familienmitglieder ran.
Ob Frau mit Kind weiter Geld verdienen geht, oder Erziehungsurlaub nimmt, sollte Sie mit ihrem Partner klären, denn die beiden müssen ja damit leben.
Ich warne aber davor, Großeltern einfach mal so als Betreuung einzuplanen, denn man muss erstmal abklären, ob diese das eigentlich wollen, und ob man selbst das will.
Und ob man Geld wie Heu hat oder genug nur von wegen Kindergeld etc. wage ich schwer zu bezweifeln.
Ich kann nur sagen, dass ich trotz derzeitigem Pubi- Terror und aller Einschränkungen keine Minute mit meinen Kindern missen möchte!
silberfleck
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| Lehrerin - idealer Beruf für eigene Kinder | | von: indidi
erstellt: 16.09.2004 23:20:24 |
Ich finde nach wie vor, dass man als Lehrerin Beruf und eigene Kinder ideal vereinbaren kann.
Ich hab die Möglichkeit Teilzeit oder Vollzeit zu machen und ich habe eben nur einen Teil meiner Arbeitszeit eine feste Anwesenheitspflicht. Den Rest kann ich mir selber einteilen.
Ich kann selber entscheiden, ob ich jeden Tag ein bisschen vorbereite, oder eben am Wochenende mehr und unter der Woche weniger, ob ich nachmittags oder abends vorbereite oder .....
Ich bin mit Leib und Seele Lehrerin, war aber auch 6 Jahre zu Hause, als die Kinder noch klein waren. Mein Mann ist auch Lehrer und ich habe dann Nachmittags für ihn Unterricht vorbereitet und er hat auf die Kinder aufgepasst J.
Eines war uns wichtig: Wir haben geldmäßig alles auf ein Gehalt ausgerichtet.(Man weiß ja nie)
Deshalb haben wir zwar z.B. ein eigenes Haus, aber eben nur ein kleines (ohne Keller) auf dem Land. Da wir am Wohnort arbeiten brauchen wir nur ein Auto. Von zu Hause sind wir beide nicht den Luxus gewöhnt. Ich hab schon immer bei Aldi und Co eingekauft. Flohmärkte und Kinderbasare sind mein Hobby. Und seit ich wieder arbeite, haben wir praktisch mein Teilzeit-Gehalt für den Luxus.
Und ich war froh, dass wir damals, als die Kinder noch klein waren (berufsbedingt) so weit weg von allen Großeltern gewohnt haben, dass sich die Frage der Kinderbetreuung durch Oma oder Opa eh nicht gestellt hat. Keiner hat sich eingemischt - traumhaft!
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| zunächst mal | | von: jamjam
erstellt: 17.09.2004 08:41:35 |
ich kann verstehen, dass man sich an ein gewissen lebensstandart gewöhnt hat, und Angst davor hat diesen aufzugeben.
Aber eigentlich muss du das nicht. Bestimmte "Luxusgüter", wie in den Urlaub fliegen, kannst Du mit einem Baby eh vergessen (druckausgleich). damit hast Du schon den Lebensunterhalt von ein, zwei oder drei Monaten abgedeckt.
Zur Kinderbetreuung. Ich hatte auch anfänglich viele Probleme damit, die Kinder fremdbetreuen zu lassen. Gar nicht aus finanziellen Gründen (momentan frisst die Betreuung fast mein komplettes Gehalt auf), sondern weil ich das Gefühl hatte, mich davon zu stehlen.
Meine Tochter ist dann mit einem Jahr in die Kinderkrippe gegangen. Sie ist im Gegensatz zu meinem älteren Sohn (mit drei in den Kindergarten) viel selbstbewusster und aufgeschlossener neuen Situationen gegenüber.
Meine Schwester hat ihr Kind nach drei Monaten zur Tagesmutter (Kleingruppe) gegeben, und er ist mit seinen zwei Jahren ein sehr fröhliches aufgewecktes Kind.
Ich denke die Frage lautet einfach:
Was ist mir ein eigenes Kind wert?
Bei mir war die Antwort anfänglich Alles. Und inzwischen: Alles, solange ich nicht den ganzen Tag nur mit Kleinkindern zusammen sein muss (Es gibt nichts anstrengenderes) |
| Moin nochmal, | | von: immeke
erstellt: 17.09.2004 13:56:11 |
Jamjam hat da was Wichtiges angesprochen: Leider steht man als Frau, die ihr kleines Kind zur Betreuung gibt, um wieder zu arbeiten, in Deutschland immer noch als Rabenmutter da. Dabei gilt es lange als erwiesen - und so lese ich es auch aus euren Erfahrungen - dass "Kleinkrippenkinder" eine viel bessere Entwicklung durchmachen, als verhätschelte Mamagören.
Es steht außer Frage, dass es Aufgabe einer Mutter (oder eines Vaters) ist, sich intensiv und liebevoll um das Kind oder die Kinder zu kümmern. Wem das zu viel erscheint, der sollte sich keine Kinder anschaffen. Es steht meiner Meinung nach aber auch außer Frage, dass das nicht bedeutet, dass sich ein Elternteil total für das Kind opfert und alle eigenen Interessen hinten anstellt. Damit ist niemandem, auch dem Kind nicht geholfen. Ich wünsche keinem Kind eine Mutter, die völlig gefrustet ist, weil sie sich nur noch mit dem Kind beschäftigt und überhaupt nicht mehr rauskommt. Das wirkt sich sicher nicht positiv auf das Miteinanderleben aus.
Ich selbst habe noch so meine Probleme mit dem "Rabenmuttergedanken", aber ich bin mir bewusst, dass das so nicht das Wahre sein kann!
In diesem Sinne... I. |
| bin froh | | von: cvalda78
erstellt: 18.09.2004 15:00:13 |
über so viel zuspruch. nachdem ich gestern die ersten beiden beiträge gelesen hatte, hatte ich ganz stark das gefühl mein beitrag ist völlig missverstanden worden und ich wollte schon gar nicht mehr antworten.
es ging mir nämlich gar nicht darum in frage zu stellen, o b ich ein kind bekommen werde. ich will defininitiv.
es geht eher darum sich zu informieren... wie kommen andere klar.
ich bin auch bereit mich einzuschränken. wir haben nur leider ziemlich viele feste kosten (autokredit - da ich das auto brauche, um auf arbeit zu fahren; unterhalt für das erste kind meines partners; teure wohnung, da im ballungsraum münchen usw.) und verdienen nach aussage einer beratungsstelle knapp zuviel um staatliche unterstützung zu bekommen. deswegen jammere ich nicht, ich stelle es nur fest. also muss ich mir gedanken machen, wie wir mit dem wenigen auskommen können, was dann bleibt und wie wir die kinderbetreuung regeln können, weil wir keinerlei verwandte oder freunde haben und erst hierhergezogen sind.
aus dem grund habe ich auch etwas empfindlich reagiert auf "kopfschüttelnde grüße" und ähnliche verständislose bemerkungen.
nun, ich danke allen für den austausch und werde zu gegebener zeit berichten, wie es weitergeht mit der familienplanung.
lg
cvalda |
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