Endlich mal ein gutes Gerichtsurteil: Wenn ein Lehrer mit seinen Schülern in eine Schneeballschlacht verwickelt wird und sowohl er als auch seine Schüler aus Spaß an der Freude sich gegenseitig bewerfen, ist es als Dienstunfall zu werten, wenn der Lehrer verletzt wird. Damit konnte sich der Lehrer vor Gericht gegen das Regierungspräsidium Freiburg durchsetzen. Weitere solche lebensnahen Urteile sind erwünscht.
als sportlehrerin befürworte ich natürlich jegliche form von wurfspielen, allerdings sind schneeballschlachten genau aus dem grund bei uns untersagt, der bei dem kollegen eingetroffen ist: es kann das (fast) auge drauf gehen.
sinnvolle alternativen sind mit dem schneeball auf eine wand werfen und mit markierungen zielübungen daraus werden lassen.
keine ahnung, wie es bei euch aussieht, aber ich hab mich bisher noch nicht lächerlich gemacht, wenn ich mich mit o.g. erklärungen einer schneeballschlacht entziehen bzw. diese untersagen musste.
ist es bei uns natürlich auch, und es ist vor Jahren tatsächlich mal ein Junge bei einer solchen Schneeballschlacht auf einem Auge erblindet.
Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten hätte. Gegen eine größere Gruppe in der SEKI, z.B. 16/17jährige, hat man wohl kaum ne Chance, wenn die es drauf anlegen. Ich hätte mich wohl verkrümelt, weil ich in der Situation den Kürzeren gezogen hätte.
auf den Artikel liest man, dass die meisten es gut fanden wie der Lehrer gehandelt hat.
Ich kann mich auch nicht vergleichen mit einem jungen sportlichen Lehrer. Natürlich hätte ich auch nicht mit ner 10. eine Schneeballschlacht gemacht, weil einfach chancenlos.
Aber ich denke schon, dass man als Lehrer auch mal Mensch (bitte mir jetzt nicht dieses Wort im Munde umdrehen) sein sollte und sich am Spaß der Jugendlichen beteiligen. Dazu gehört auch mal "Mist" machen.
Mir blutet immer das Herz, wenn ich den Kidis eine Schneeballschlacht verbieten soll, weil ich mich noch sehr gut an mein Unverständnis dafür in der Schule erinnern kann.
sich halt manchmal entscheiden zwischen einem blutenden herzen und einem blinden auge, was sicher nicht immer ganz einfach ist.
man sieht zwar angeblich nur mit dem herzen gut aber ich befürchte im zweifelsfall weiß man nicht nur bei einem zielwurf doch das augenlicht auch zu schätzen.
Die Frage ist aber auch: Welcher betroffene Kollege hätte überhaupt gegen das Regierungspräsidium geklagt? An dem Beispiel sieht man auch, wie der Dienstherr, dieser ominöse Herr, hinter einem Kollegen steht, nämlich gar nicht. Hätte diese Behörde nicht von vornherein dem Antrag des Lehrers stattgeben sollen? Den oberen Damen und Herren der Amtsschreibtische mit Befehlsgewalt sollte man viel häufiger solche juristischen Watschen verpassen.
Man lässt sich oft viel zu oft alles gefallen. DA hast Du einfach nur Recht und dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
@unverzagte
Wenn ich auf alles verzichten sollte, wo etwas passieren kann, dann sollte ich aufhören zu leben.
Wie viele Autounfälle passieren regelmäßig? Und ich fahre Auto.
Wie schnell verletzt man sich beim Fußballspielen? Und ich spiele Fußball.
Und so könnte ich die Liste fortsetzen.
Ich habe schon so viele Schneeballschlachten gesehen und zum Teil mitgemacht und noch nie erlebt, dass jemand ein Loch im Kopf oder ein Matschauge hatte. Klar kann es passieren und ich kann es mir auch vorstellen.
kein mensch erwartet oder fordert gar von dir auf alles verzichten zu müssen geschweige denn, dein leben zu beenden.
letztlich muss jede für sich selbst täglich immer wieder neu entscheiden, was sie verantworten will und letztlich kann.
prima, wenn ein gericht zugunsten eines kollegen entschieden hat bzw dieser sich erfolgreich sein recht einklagen konnte.
allerdings frage ich mich, warum man unbedingt auf andere mit schneebällen werfen muss, um spaß zu erleben - risikoärmere alternativen habe ich weiter oben genannt.
Also wir haben jeden Winter massig Schnee und wenn man mir als Jugendliche eine Schneeballschlacht verboten hätte und ich hätte gegen eine Wand werfen sollen, hätte ich mich echt verzupft (dh: ich hätte mich demotiviert entfernt)
Irgendwie regen sich immer mehr Menschen auf, dass die Kinder keine natürliche Motorik mehr entwickeln, nicht mehr fallen können, Reflexe einrosten etc. ....und dann verbietet man einen "Spaßkampf" in dem man genau diese Punkte üben könnte?
Ist es tatsächlich so schlimm sich mit selbstgeformten Schneebällen zu bewerfen?
Also ich bin fürs Rumtoben im Freien und da gehört meiner Meinung nach eine echte Schneeballschlacht genauso dazu wie rodeln, sich mit Schneeeinreiben, Eiszapfen abbrechen und am Hosenboden den Hügel runterschlittern. - und da kann auch jederzeit was passieren.
Genau DAS ist der Unterschied.
Ihr habt oft massig Schnee - und wir im Flachland relativ selten relativ wenig. Und da ist gerne mal ein Stein oder Eisstück o.ä. in solch einem zusammengekratzten Schneeball (nicht absichtlich), und dann kanns eben doch gefährlich werden, so wie es bei uns zu einem entsprechenden Unfall gekommen ist.
Hängt sicher von der Schneehöhe und der Konsistenz ab...
aber das ist dann noch schwieriger zu regeln.