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Forum: "Zula/Hattie-Studie"
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 | Klassengröße |  | von: missmarpel93

erstellt: 09.05.2013 06:56:35 |
Die Klassengröße ist für den eigentlichen fachunterricht egal - ansonsten würden die Universitäten nicht so große Hörsäle bauen.
Wenn ich mich auf einen rein lehrerzentrierten Unterricht (siehe auch Finnland) verständige, dann kann eine Lerngruppe eben auch bis zu 50 oder 60 Zuhörer betragen.
In diesem Fall muss ich nur die Möglichkeit haben auf unterstützende resourcen zurückgreifen zu können. D.H. es muss möglich sein Störer aus der Unterrichtsveranstaltung auszuschließen (siehe FORD-Konzept). Das sind eben auch diejenigen, die nicht pünktlich erscheinen (siehe USA "white rooms").
Wir können jetzt noch die Erkenntnisse von Kounin dazu packen und stellen fest, es gibt einen Unterschied zwischen gefühlter und tatsächlicher Klassengröße, und landen da, wo wir sind. Es gibt kleine Lerngruppen, die kaum zu unterrichten sind, und es gibt große Lerngruppen, auf die man sich freut und bei denen die Unterrichtszeit wie im Flug vergeht.
Es liegt also am individuellen Arbeits- und Sozialverhalten der Gruppenmitglieder, die den Lernzuwachs bedingen. So gesehen ist die Gruppengröße de facto sekundär. - Und nichts anderes sagt Hattie.
Ser Spritverbrauch eines Kleinwagens und der eines Oberklassewagens unterscheiden sich ja auch nur geringfügig - wenn ich die Prämisse setze, dass beide auf der Autobahn nicht schneller als 140 km/h und nicht langsamer als 120km/h fahren sollen. Innerhalb dieses Geschwindigkeitsbereiches verbraucht die Limousine bei mittlerer Umdrehungszahl fast soviel wie der Kleinwagen im oberen Lastbereich.
So und jetzt übertragt das auf den Unterricht
Die einen sind folglich nicht ausgelastet und die anderen drehen am Rad. Lediglich ein kleine Gruppe im Mittelfeld ist normal ausgelastet. Wenn das Mittelfeld breit aufgestellt ist und zahlenmäßig 70% bis 80% der Gesamtgruppe ausmacht, dann reduziert sich die Anzahl der Störungen. Wenn ich jetzt noch die Möglichkeit habe, die permanenten Störquellen auszuschalten, dann ist die Aussage "die Klassengröße hat keinen Einfluss auf den lernerfolg" valide.
Ist halt der Nachteil von Metastudien |
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