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Forum: "Skypen im Unterricht"
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| Skypen im Unterricht | | von: lixchen
erstellt: 25.05.2013 22:55:07 |
Hallo, allerseits,
wir skypen seit einigen Monaten mit einem akut erkrankten Kind meiner
Klasse, das aufgrund seiner Krankheit für längere Zeit nicht in die Schule
kommen kann. So ist es ihm eher möglich, "am Ball" zu bleiben und den
Kontakt zur Klasse aufrecht zu erhalten. Zusätzlich bekommt es
natürlich regelmäßig Post von uns und ist auch in regem SMS-, Telefon-
und Mailkontakt.
Solltet jemals, was ich nicht hoffe, eines eurer Schulkinder in einer
ähnlichen Situation sein, so helfe ich euch gerne mit meinen Erfahrungen
weiter. Es ist anfangs ein kleiner Mehraufwand, die technischen
Voraussetzungen zu schaffen. Aber es bedeutet unserem "Sorgenkind"
unendlich viel, wenigstens virtuell in die Schule gehen zu können. Es
unterstützt es psychisch beim Durchhalten in einer sehr schlimmen Zeit!
Was ihr als Lehrer hierfür benötigt, schreibe ich in den nächsten Beitrag.
Liebe Grüße, Xenia. |
| Praktische Durchführbarkeit | | von: lixchen
erstellt: 25.05.2013 23:17:20 |
Bisher war das Skypen recht unproblematisch, ich schreibe hier auf, worauf ihr
achten solltet, um es möglichst reibungslos zu gestalten:
Umgang mit der Klasse: die SchülerInnen vorab informieren und mit
einbeziehen. War bei meiner Klasse völlig problemlos. Allerdings ist es
möglich, dass sich einzelne Schüler vernachlässigt fühlen, wenn der Lehrer für
einige Momente auf den Bildschirm schaut anstatt zu ihnen.
Kabelsalat: tritt bei mobilem Internet und einwandfreiem, voll aufgeladenem
Notebook natürlich nicht auf. Bei mir allerdings schon, v.a. wenn die Kiste
auch noch das Netzgerät zum Laden braucht. Gelegentlich drehe ich das NB,
damit das Kind zu Hause z.B. an die Tafel schauen oder seine
Klassenkameraden beobachten kann.
Tafelbild: möglichst weiße Kreide verwenden und groß und leserlich schreiben
Hintergrundlärm: Von Anfang an die Klasse mit einbinden, darauf hinweisen,
dass sie einen großen Beitrag zum Wohlergehen ihres kranken Mitschülers
leisten können, indem sie in Skype-Stunden extra leise sind. Vielleicht nicht
gerade in sechsten Stunden skypen
Methoden:Overheadfolien sind u.U. per Skype nicht lesbar, CDs v.a. in
Fremdsprachen nicht so gut hörbar.
Lieber weniger Frontalunterricht, dafür mehr Gruppen- und Partnerarbeit.
Unser betroffenes Kind liebt es, und die Mitschüler reißen sich darum, die
GA/PA mit ihm machen zu dürfen
Unterrichtsgespräch: das Kind zuhause z.B. einbinden beim Verbessern der
Hausaufgaben oder in anderen Unterrichtsgesprächen
Arbeitsblätter maile ich ihm, wenn ich es schaffe, schon am Vortag; dann
kann es mit ausgedrucktem Zettel mitarbeiten
Kontakt mit Krankenhauslehrern: trotzdem aufrecht erhalten, denn er/sie
weiß ja nicht immer über das erkrankte Kind, was im Unterricht gemacht
wurde, zumal lässt ja auch ein Therapieplan nicht zu, jeden Tag skypen.
Ich hoffe, ich konnte euch einen Einblick geben in ein Projekt, das vor ein paar
Monaten noch völliges Neuland für mich war. Ich kann nur sagen, es lohnt
sich - für das Kind und seine Genesung, die Klasse und ich lerne so auch
täglich dazu!
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| Ich | | von: klexel
erstellt: 25.05.2013 23:36:56 |
finde es toll, dass es dir / euch an eurer Schule gelungen ist, diesen Unterricht aus der Ferne zu ermöglichen.
Ich kenne ein ähnliches Projekt von vor ein paar Jahren an einer Realschule eines Freundes.
Dazu gibts hier einen kurzen Bericht. Allerdings war dies ein gesponsertes Projekt, d.h. die technischen Möglichkeiten waren sicher um einiges professioneller.
Dass du mit "Bordmitteln" diese Art Unterricht hergestellt hast, finde ich genial.
http://www.mh-hannover.de/fileadmin/mhh/download/ueberblick_service/Info_04.04/30-35_Klinik.pdf |
Beitrag (nur Mitglieder) |
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