... das wird aber Einigen nicht gefallen!
"kommentieren, entlarven, deutlich machen"
Begründung der Jury: Ironie, Satire, die gute alte Glosse gehören zum klassischen journalistischen Repertoire. Leider führen sie heute meist ein Schattendasein in Nischen nationaler Zeitungen und Magazine. Die Ironie ist in Gefahr, in der Informationsflut zu ertrinken. Aber "Der Postillon" hat ihr ein Rettungsboot geschickt. Die Jury zeichnet ein ungewöhnliches Informationsangebot aus, das sich seit Jahren im deutschen Netz etabliert hat und stetig besser geworden ist.
Kommentieren, entlarven, deutlich machen, indem er Ereignisse auf die Spitze treibt; so spießt der alleinige Autor Stefan Sichermann auf, was hinter der Nachricht in den Informationen steckt. Aus der glossierenden Perspektive betrachtet, verliert täglich mindestens eine News ihre Verkleidung, die ihr in Pressestellen und Redenschreibstuben umgehängt wurde – und dann steht sie nackt da, dem Humor preisgegeben. Auch wenn einem manchmal das Lachen im Hals stecken bleibt vor lauter Wahrheit im Witz.
Es ist charakteristisch für Ironie und Satire, dass sie sich auf einem schmalen Grat zwischen intelligentem Humor und plattem Ulk bewegen. Der Postillon jedoch hält seit Jahren unbeirrt Kurs. Der Kopf hinter dem Angebot wird dabei unterstützt von seinem kommentierenden Publikum, das wie er den Ton trifft und als Community eine hohe Qualität garantiert. Wo keiner sich ernst nimmt, haben Trolle keine Chance.
Die Jury würdigt diese verlässliche Leistung sowie die täglich frischen Zugaben und den steten Qualitätszuwachs des Angebots. Sie lobt auch die Versuche, den Postillon in ein Videoformat zu übertragen, und ist gespannt auf die Entwicklung dieser neuen Postillon-Version.