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Forum: "Starke Leistungsunterschiede innerhalb einer Klasse überwinden"
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| . | | von: fossy
erstellt: 23.10.2013 17:34:25 geändert: 23.10.2013 17:39:39 |
Die Leistungsunterschiede können nicht wirklich überwunden werden.
Kinder sind alle anders, sie sehen anders aus, sie mögen andere Sachen, sie sind unterschiedlich lern- und leistungsfähig ... . Das kann man nicht überwinden.
Die Idee, dass alle Kinder irgendwann "auf einen Stand" kommen, ist eine Illusion und bringt bei dem ständigen Versuch, dieses Ideal zu erreichen, nur Frust und Stress für Schüler und Lehrer.
Viele Lehrer schaffen es durch verschiedene Methoden und manchmal auch durch so etwas ähnliches wie Dressur, dass es so scheint, als würden alle Kinder das gleiche können. Die dann doch recht unterschiedlichen Zensuren bei Klassenarbeiten zeigen aber, dass es wohl doch nicht so ist.
Dann gibt es Sprüche wie: "Das hättest du doch aber können müssen! Das haben wir doch gemacht."
Ich bin in der glücklichen Lage, dass ich in den letzten 10 Jahren lernen durfte, dass Unterricht besonders effektiv für das einzelne Kind ist, wenn es an der Stelle lernen kann, an der es ist und nicht immerzu an etwas arbeiten muss, das laut irgendeinem Plan jetzt dran zu sein hat.
Wenn alle Kinder zur gleichen Zeit, das Gleiche mit den gleichen Mitteln tun, werden immer wieder einige Kinder über- andere unterfordert und für manche ist es gerade das Richtige. Bei den über- oder unterforderten Kinder entsteht Frust.
Frust ist eine häufige Ursache für Schülerverhalten, das als störend angesehen wird.
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| Unterschiede | | von: palim
erstellt: 23.10.2013 19:32:26 |
Ich glaube auch, dass es nicht möglich ist, die großen Unterschiede zu überwinden.
Dennoch verstehe ich auch, dass eine Lehrkraft, die in Klasse 3 Kinder übernimmt, sich ein Bild macht und überlegt, wie man arbeiten kann - mir ging es letztes Jahr mit einer Matheklasse so und nun gerade habe ich auch wieder neue Lerngruppen mitten im Jahr übernommen.
Also versucht man, irgendwo die fallen gelassenen Fäden wieder aufzunehmen, um das Bild irgendwie weitersticken oder weben zu können - und das ist nicht immer leicht.
Du sprichst ja selbst unterschiedliches an.
Zum einen die Arbeitshaltung und das Arbeitsverhalten.
Meiner Erfahrung nach ist es so, dass Kinder sehr wohl unterscheiden, bei welcher Lehrerin welche Haltung verlangt wird. Kommen neue Lehrerinnen, ist es manchmal, als gäbe es einen Reset-Knopf. Dabei entstehen dann Eindrücke wie "DAS haben wir noch NIE gemacht!"
Es ist wichtig, die eigenen Erwartungen für sich selbst definiert zu haben, zu gucken, was die Kinder können und sich dann allmählich gemeinsam anzunähern.
Lernt man sich besser kennen, fällt es leichter.
Gibt man klare Regeln, Bedingungen vor und lobt die Fortschritte, bekommt alles irgendwann eine gute Richtung - trotzdem ist es ein Weg, es dauert seine Zeit.
Das andere ist das Leistungsvermögen.
Wie wurde denn in den Flex-Klassen unterrichtet?
Welche Möglichkeiten wurden ausgeschöpft, um die unterschiedlichen Kinder zu fördern?
Sind die Kinder Wochenpläne gewöhnt?
Woran könntest du anknüpfen?
Wie organisieren andere Lehrkräfte an der Schule den Überganng von 1/2 nach 3?
Es ist schwierig, etwas zu empfehlen, wenn man diese Bedingungen nicht weiß.
Ich muss dir ja nichts erklären, wenn du es selbst schon vielfach genutzt hast.
Vielleicht kannst du ein paar Fragen beantworten, so dass man dann eher erkennt, welche Möglichkeiten sich bieten und welche eben auch nicht.
Palim |
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